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MARTIN KESICI – TOM STEVENS

Ort: Bielefeld - Hanky Panky

Datum: 19.03.2005

Was der EmKay am Nachmittag lustiges zu erzählen hatte, könnt ihr an anderer Stelle in unserem „kongenialen“ Interview nachlesen. Und eins vorweg an alle ewigen Nörgler: Der Kerl hat im kleinen Zeh mehr METAL als so diverse Möchtegern-Härtner jemals haben werden! Star Search hin oder her. Nachzusehen/-hören u.a. auch bei seiner eigentlichen Band: ENRICHMENT!

Doch nun zum eigentlichen Geschehen. Den Vorkasper auf dieser Tour mimten TOM STEVENS aus dem Frankenland, welche mir bis zu diesem Abend überhaupt nichts sagten. Nun ja, abgesehen von der lustigen Optik der Herren, gab es coolen US-Rock in der Tradition von BON JOVI/ MÖTLEY CRÜE/ VAN HALEN zu hören. Tom selbst bezeichnet es mit einem Augenzwinkern als Grunge-Pop. Der klasse Gesang, zum Teil mehrstimmig vorgetragen, hebt das Material der Band aus dem Einheitsbrei heraus, ohne jedoch herausragend zu sein. Auf Grund der guten Coverversion des INXS-Tracks „New Sensation“, welche von INXS-Mastermind Andrew Ferris höchstpersönlich genehmigt wurde, wird man von TOM STEVENS noch hören. In den knapp 45 Minuten konnte man das Hanky wenigstens gut anheizen und erntete trotz kleinerer technischer Probleme zu Beginn auch verdient lauten Applaus.

Und dann kam ER! Der, auf den alle gewartet hatten: Mr. KESICI enterte unter lautem Gejohle der anwesenden Hausfrauen-Fraktion (…) die kleine Bühne des Hanky Panky. Eigentlich ja nicht gerade bekannt für rockige Veranstaltungen der Laden. Und dennoch war der Sound klasse, Hut ab! Und der prallgefüllte Saal mit den ca. 250 bunt gemischten Besuchern inkl. der Terrorverlag-Metal-Fraktion sollte in den folgenden knapp 2 Stunden ordentlich gerockt werden! Das schweißtreibende Spektakel (irre warm die Bude und Null Lüftung) ging mit „Can´t Take it Anymore“ los und es wurde gleich von Beginn an klar gestellt, dass kein seichtes Balladenprogramm zu erwarten war, was ja auch der Ausrichtung des neuen Albums entspricht. Ansagen vom Meister gab’s erst mal keine, dafür Rock vom Feinsten mit MK´s Ausnahmestimme. Die Begleitband rockte sehr agil durch das Programm, welches, wie im Interview angekündigt, keine Coverversion enthalten sollte(zumindest fast).

Wer die GUANO APES vermisst, der ist hier an der richtigen Adresse. Und mehr als einmal fühlte man sich auch an EmKay´s großes Vorbild Chris Cornell (SOUNDGARDEN/ AUDIOSLAVE) erinnert, und das im absolut positiven Sinne! Und irgendwie merkt man bei MK, dass er auf der Bühne in seinem Element ist. “Einfach rausgehen und singen“ ist die Devise und ähnlich wie Chris C. geht er dabei in seinen Songs auf, scheint in seinem eigenen Universum zu sein z.T. Deshalb ist es ihm auch egal, ob er (wie heute) vor voller Hütte spielt, oder (wie die Tage zuvor im Osten) vor ein paar Nasen. Die Performance und das Engagement bleiben gleich. Und Zeit für spontane Spässken hat man auch immer, wie sich (nach „It´s Allright“ glaub ich) zeigte, als eine junge Dame auf Junggessellinnenabschiedstour (hey, ich hab auch ein Herz ausgeschnitten bei Ihr…!) die Bühne betrat und sich somit eine kurze Stand Up-Einlage ergab! Und so rockt man sich mit Spaß inne Backen durch einen Querschnitt der beiden bisher erschienenen Alben „Em Kay“ und „So What..?!“, mit dem Hauptaugenmerk auf der neuen Platte.

Live bretterte man die Songs schon fast mit Metal-Sound runter, was dem klasse Material noch mehr Drive verleiht. Dem mussten wohl die Topteile Tribut zollen, denn die gaben den Geist auf bei „Dislike You“. Das führte zu einer kleinen Zwangspause von etwa 10 Minuten und danach musste der Song halt noch mal komplett dargeboten werden. Nach „I“ war dann erst mal Schluss, aber ohne die Nr.1-Single „Angel of Berlin“ kann man sich natürlich nicht verdrücken. Selbiges wurde dann auch als erste Zugabe gespielt, nachdem vom Publikum lautstark nach mehr verlangt wurde. Nach der 2.Zugabe „Don´t You Run Away“ verschwand man erneut unter tosendem Applaus von der Bühne.

Laut Setlist war hier Ende angesagt.A ber die Meute brüllte die Band zu einem weiteren Song heraus. Und somit wurde es zum krönenden Abschluss noch einmal richtig FETT: „Bombtrack“, im Original natürlich von RAGE AGAINST THE MACHINE, wurde durch die Speaker gedrückt! Das gab ordentlich Bewegung vor und auf der Bühne und setzte ein dickes Ausrufezeichen unter ein geiles Konzert. Kurz nach dem Gig stellte Martin dann erneut seine Fannähe unter Beweis indem er sich selbigen im Laden stellte, um Autogrammwünsche zu erfüllen und ein paar Pläuschchen zu halten. An die an sich happigen 22 Euro AK dachte zu diesem Zeitpunkt wohl eh schon keiner mehr…

Setlist MARTIN KESICI
Can´t Take it Anymore
Losing Game
Could have been Me
Hang On
What If
Ego Tripping
It´s Allright
Hope
All of my Life
Leaving You for Me
Sorry
Dislike You
Always a Stranger
God Bless You
I

Angel of Berlin
Don´t You Run Away
Bombtrack

Copyright Fotos: Jörg Rambow

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