Ort: Rostock - MAU Club
Datum: 10.12.2005
Endlich wieder MELOTRON in Rostock. Ein Heimspiel für die sympathischen Mecklenburger, die immer gern gesehene und gefeierte Gäste im MAU Club sind. Dieses Mal nicht im Rahmen einer Depeche Mode Party, sondern als Headliner des Electronic Pop-Festivals.
Gegen 21.30 Uhr starteten die Ost-Berliner PATENBRIGADE: WOLFF mit Ihrem chilligen Electro-Ambient. Das Publikum beobachtete den Auftritt distanziert, obwohl Sven Wolff (Brigadier) und Lance Murdock (Brigadeleiter) absolut genial, originell und tanzbar rüber kamen. Die Setlist reichte von ruhigen elektronischen Klängen bis hin zu Industrial und treibenden EBM-Beats. Witzig waren auch Outfit und Bühnendeko, welche eine Baustelle, mit Absperrband vor der Bühne und echten Baustellenschildern zeigte. Ab dem Song „Mauerradio“, spätestens aber ab „Ostberliner Bauarbeiter“ mit Original Walter Ulbricht-Sprachsamples kamen die Rostocker der Brigade mit wohlwollenden Blicken, wippenden Köpfen und anerkennendem Applaus entgegen.
Ein richtiges Energiebündel betrat danach die Bühne: René, der Frontmann der Synthie/ Electropop-Band HEAD-LESS wirbelte sofort los. Das Trio aus der Lausitz ist bekannt für seine mitreißende und energiegeladene Performance. Ein ganz klares Ziel war den Laden anzuheizen für den Headliner des Abends. Das betonte der Sänger mehrmals, hatte aber nicht mit der Sturheit der Rostocker gerechnet. Höflich wie immer wurde jeder Song gewürdigt, die richtige Stimmung kam jedoch nicht auf. HEAD-LESS ließen sich davon aber nicht beirren und gaben alles. Am besten kamen die Songs “Ship of Agony”, “Licht im Grau” und “Catch a Bitch” beim Publikum an. Extrem tanzbare und elektronisch poppige Melodien gepaart mit abwechslungsreichem Gesang und einer herausragenden Stimme. Eine Liveband, die hervorragend zu MELOTRON passt und dieses auch bewies, indem Sie „Dein Meister“ anstimmten, um die Vorfreude des Publikums noch zu steigern.
Mit MINERVE war dann die vorletzte Band des kleinen Festivals am Start. In diesen Rahmen passend wurde uns Electropop vom Feinsten geboten. Was mir besonders an MINERVE gefallen hat, war die Wärme der Songs und des Sounds. Sänger Daniel hat einfach eine wahnsinnig einfühlsame Stimme, die den Stücken etwas ganz besonderes gibt. Neben einigen älteren Titeln wurden auch 3 neue Stücke des kommenden Albums gespielt, die auf jeden Fall jetzt schon Lust auf mehr machen. Besonders „My Universe“ könnte ein echter Hit werden und wird im Januar als Single erscheinen.
Kaum waren MINERVE von der Bühne verschwunden, ging das Gedrängel los. Die Feierwütigen forderten lautstark den MELOTRON-Auftritt. Daraufhin betraten erst Edgar und Hilde und kurz darauf Sänger Andy die Bühne. Schon nach dem ersten Song kochte die Stimmung und blieb auch auf diesem hohen Level. Egal ob „Der Blaue Planet“ als Klassiker oder neuere Songs wie „Wenn wir wollten“ gespielt wurden, das Publikum war textsicher. Für mich der beste Auftritt der Jungs in diesem Jahr, und ich habe schon einige erleben dürfen. Mit wahnsinnig guter Laune witzelte der Herr Krüger vor dem Publikum herum à la „Ihr mögt also unsere oberflächlichen Songs?“. Ein Höhepunkt war „Maschinen aus Stahl“ mit der ganzen Band an den Keyboards. Lautstark wurden zwei Zugaben gefordert, die MELOTRON auch sehr gern gaben. So folgten ein umjubeltes „Brüder“, „Kindertraum“ und „Wünsch mich nicht zurück“. Leider viel zu schnell vorbei. Doch Andy versprach wiederzukommen, und bis jetzt hat er dieses Versprechen immer gehalten.
Setlist PATENBRIGADE: WOLFF
Intro (Untersynchrone Bremsung)
Aussetzbetrieb
Maurerradio
Führer WC
Zick-Zack-Fahren
Meisterschalter
Ostberliner Bauarbeiter
Setlist HEAD-LESS
Triebjagd
Einwegpassagier
Want to be your Friend
Licht im Grau
Ship of Agony
Catch a Bitch
Ehrenfeld
Setlist MINERVE
Take me higher
Clear
My Universe (Club Mix)
Suffocate
Sick of you
Merge
ReMind
Falling
Setlist MELOTRON
Menschenfresser
Wenn wir wollten
Schlaflos
Der Anfang
Kein Problem
Der Blaue Planet
Maschinen aus Stahl
Folge mir ins Licht
Wohin?
Gib mir alles
Brüder
Kindertraum
Wünsch mich nicht zurück
Copyright Fotos: Cath Niemann
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