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MESHUGGAH

Ort: Bochum - Riff

Datum: 09.06.2005

Abgefahrene, aber geniale Band und ein wirklich eindrucksvolles neues Album. Zwei sehr gute Gründe, um an diesem schönen Frühlingstag in den Pott zu düsen und sich die Schweden endlich mal wieder live zu geben. Eigentlich waren als Support noch die wirklich interessanten Franzosen SCARVE angekündigt. Doch da man eh schon ordentlich hinter dem Zeitplan her hinkte und die Band selbst nicht rechtzeitig ihre Technik auf die Kette bekam, räumte man doch relativ schnell wieder das Feld.

So kam es dann dazu, dass die Schweden zu ihrem ursprünglich angesetzten Termin die Bühne des Riffs enterte. 3/5 der Band war seit einigen Tagen schon gesundheitlich etwas angeschlagen, so war ich doch gespannt, ob alles glatt gehen würde. Doch der Fünfer präsentierte sich in guter Form und sägte auch gleich ordentlich los. Auch im Mob des sehr vollen Clubs ging’s gleich gut ab, auch wenn so einige anscheinend nicht wirklich wussten, ob sie nun moshen, pogen, zappeln oder sonst was sollten, was bei den komplexen Songs wahrlich kein Wunder ist. Die Stimmung war während der gut 60 Min. ausnahmslos super und die Band wurde nach jedem Song frenetisch abgefeiert. Die Songauswahl bestand aus einem guten Mix aus Songs von „Chaosphere“, „Nothing“ und „Destroy, Erase, Improve“, wobei für mich die Höhepunkte die großartigen „Rational Gaze“ und „New Millenium Cyanide Christ“ waren.

Besonders gespannt konnte man sein, als vom Band das elektronische „Mind’s Mirror“ vom neuen Meisterwerk „Catch Thirtythr33“ ertönte. Was dann kam, ließ so manchen die Kinnlade nach unten klappen. So zockten die Schweden über zehn Minuten Teile von „In Death – is Life“ und „In Death – is Death“. Hammer! Showtechnisch bestachen MESHUGGAH eher weniger durch Action, sondern mehr durch Atmosphäre. Es ist einfach eindrucksvoll, wenn Sänger Jens in dunklem Licht gehüllt am Bühnenrand steht, die Augen verdreht, und die Menge mit seinen schwerfälligen Bewegungen scheinbar dirigiert. Ebenso scheint Gitarrist/ Songwriter Fredrik in einer komplett andere Welt zu segeln, wenn er zu seinen abgefahrenen Solis ansetzt.

Am Ende kam dann das unvermeidliche: „Future Breed Machine“ wurde angestimmt und da gab’s auch für den letzten der gut 400 Fans kein Halten mehr. So wurde die eh schon sauna-warme Location noch mal richtig zum Kochen gebracht. Nach der getanen „Arbeit“ standen die Musiker noch Minuten am Bühnenrand und bedankten sich bei ihren Anhängern. MESHUGGAH, auf Platte und auch live eine außergewöhnliche Band…

Setlist (ohne Gewähr):
The mouth licking what you’ve bleed
Soulburn
Rational gaze
Stengah
Minds mirror (playback)
In death is life / in death is death
Perpetual black second
Sane
New millenium cyanide christ
Straws pulled at random
Future Breed Machine

Copyright Fotos: Michael Werneke

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