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MOONSPELL (RELEASE-PARTY)

Ort: Bochum - Zeche

Datum: 30.08.2003

Nach einer Woche voller anstrengender Interviews (u.a. eine Coverstory in Paris) sollte dieser Abend für die Portugiesen von MOONSPELL eine Erholung inmitten von Bekannten und Gästen sein. Ihre Plattenfirma Century Media lud daher zu einem kleinen Abendmahl in der Zeche in Bochum ein. Nachdem es mir nicht gelungen war, den zweiten Terrorverleger am Bahnhof in Empfang zu nehmen, machte ich mich zunächst alleine auf den Weg zur Prinz-Regenten-Strasse. Dort angekommen konnte ich über einen Seiteneingang das Gebäude betreten und auf der oberen Ebene saßen bereits ein paar Gestalten bei bunten Cocktails zusammen. MOONSPELL selber waren noch nicht anwesend, die wurden gerade im Nebenraum von Medusa für ihre Schattenreich-Sendung auf Onyx interviewed (vorläufiger Sendetermin: 5. Oktober). Dafür fachsimpelten Kollegen vom Legacy und vom Sonic Seducer mit dem netten Century Media Team. Kurze Zeit später gesellte sich Drummer Mike Gaspar dazu, der wie eine Johnny Depp-Kopie aus dem Piratenfilm „Fluch der Karibik“ daherkam und gerne bereit war, Geschichten zu erzählen. Am interessantesten die Episode über das mehrstündige finnische Tisch-Drumming Turnier, die neue CD wurde ja in Finnland aufgenommen, mit dem AMORPHIS-Basser als Gastmusiker.

Dann war es soweit, das Interview war beendet und im selben Atemzug das Büffet eröffnet. Und was für ein Büffet das war! Dekorateurin Kira hat sich richtig ins Zeug gelegt und schaurig schöne Fressalien kredenzt, alles geschmückt mit kleinen Grabsteinen, Skeletten und Fledermäusen. Da gab es Würmer (Spaghetti), abgeschnittene Finger (Würste) und Augäpfel (Rührei) zu bewundern, eigentlich fast zu schade zum Essen, so dass es etwas dauerte, bis die ersten Hungrigen sich bedienten. Derweil begrüßte Sänger Fernando jeden Anwesenden mit Handschlag und es wurde sehr schnell klar, das er ein sympathischer, auf dem Teppich gebliebener Künstler ist. Als großer Horrorfilmfan fachsimpelte er mit mir ein wenig über die schlechte Situation von Fantasy Freaks in Portugal. Immerhin konnten MOONSPELL einen Track zum allerersten portugiesischen (Kurz-)Horrorfilm beisteuern, der sich „I`ll see you in my dreams“ schimpft, dabei handelt es sich um die exklusive Bearbeitung eines jazzigen Stücks. Einen Ausschnitt davon gibt es auf der Bandhomepage (www.moonspell.com/) zu hören (Anm. der Red.: In voller Länge gibt es das Stück auf der Homepage zum Film!). So langsam widmete sich ein jeder den kulinarischen Genüssen und dem Austausch von Szene-Tratsch, auch Medusa war anwesend, die in natura sehr apart ausschaut. Mittlerweile war auch der zweite Terrorverleger eingetroffen, den die Bahn unverschämterweise in den falschen Zug gesetzt hatte…

Im Hintergrund lief das neue Album der Portugiesen „The Antidote“ ab, das am 29.9.2003 erscheint und wieder deutlich härter ausfällt. Als besonderes Schmankerl wurde mit einem Beamer das Video zur Single „Everything invaded“ vorgeführt, welches als Reminiszenz an große Horrorklassiker daherkommt. So wird besonders John Carpenters „Vampires“ zitiert, Ribeiro plus Anhang erheben sich als untote Vampire aus dem Wüstensand, theatralisch und effektvoll! Danach lief weitgehend unbeachtet Amando De Ossorios Zombieflick „Tomb of the blind Dead“ aka „Die Nacht der reitenden Leichen“ auf der Leinwand. Immer mehr Gäste trafen ein, wie z.B. Produzent Waldemar Sorychta (Woodhouse Studios) oder Robert Müller (Teilzeit Hammer-Schreiber und ansonsten mittlerweile bei der Cosmopolitan tätig) mit Anhang. Bizarr wurde es, als der normale Samstagabend-Schwof im Erdgeschoss seinen Lauf nahm. „Ladies Night“ war angesagt und die nicht ganz reifen Jungs und Mädels beäugten sich von den jeweiligen Tischen aus. Derlei Berührungsängste gab es im Abyss-Cafe nicht, MOONSPELL sind wirklich eine Band zum Anfassen! Und sie haben sich mit ihrer sehr verspielten und dennoch aggressiven neuen Scheibe den Erfolg auch redlich verdient! Kurz vor Mitternacht machten wir uns wieder auf den Heimweg, um eine interessante Erfahrung und nette Kontakte reicher. Vielen Dank an Melanie von Century Media an dieser Stelle!

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