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NEAERA – EMBEDDED – ICARUS‘ DOWNFALL

Ort: Osnabrück - Bastard Club

Datum: 26.12.2011

Des einen Leid, des anderen Glück, heißt es nicht so?! So kam es einem unerwarteten Weihnachtsgeschenk gleich, als die Münsteraner Deather kurzfristig eine Special Xmas-Show ankündigten. Sicherlich ist es mehr als schade, wenn eine stark besetzte Tour mit u.a. MOONSPELL und DIE APOKALYPTISCHEN REITER nicht zustande kommt. Dafür hatten allerdings die Fans von NEAERA die Chance, ihre Band mit einem satten Old School-Set zu erleben, wollte die Band doch überwiegend Songs vom Debüt „The Rising Tide of Oblivion“ im Köcher haben!

Den Start an diesem gar nicht so kalten 2. Weihnachtstag markierten aber erstmal ICARUS‘ DOWNFALL, ebenfalls aus Münster. Die jungen Deathcorer legten auch ein sattes Set hin, das allerdings nur nach und nach die Leutchen aus dem Bar-Bereich in den Konzert-Keller lockte. Am musikalischen Vermögen kann das nicht gelegen haben. Zwar zockten ID keine großen Innovationen, aber ihre Songs kamen mit Druck und tight dargeboten von der Bühne. So sah man dann verdienterweise doch den ein oder anderen Banger und Arme-Fuchtler in dem „Sicherheits-Bereich“ vor der Bühne umherwedeln.

Anschließend war es Zeit für ein Comeback! EMBEDDED treiben bereits seit 1994 ihr Unwesen im Death Metal-Underground und konnten sich mit ihren drei Alben einen guten Namen im deutschen Todesblei erkämpfen! Allerdings wurden die Lokalmatadoren immer wieder von Line Up-Problemen erschüttert, was einen „Höhepunkt“ im Ausstieg von Bandgründer /Gitarrist Andre Danowsky fand. Nun nach gut 2 Jahren Pause stehen EMBEDDED wieder auf der Bühne, mit neuem Gitarristen, aber ohne Basser. Das hielt die Jungs allerdings nicht davon ab, so richtig die Death Metal-Keule rotieren zu lassen. Rainer growlt dabei noch immer souverän Alles in Grund und Boden und die Gitarrenfront kommt fett wie eh und je! Neben dem Band-Hit „Stench of burning Flesh“ fehlten natürlich auch alte Kracher wie „Death unfolds“ nicht und so motiviert, wie die Jungs an diesem Abend ihre Songs zockten, kann man sich nur wünschen, dass dieses Osnabrücker Death Metal-Urgestein jetzt alles auf die Kette kriegt und 2012 nochmal richtig angreift!!

Doch nun war es Zeit für eine deftige Weihnachtsbescherung am 2. Feiertag! Fast 200 Leutchens füllten den Club richtig gut aus und alle wollten was von dem Geschenk haben. Als NEAERA dann mit „The World Devourers“ loslegten, gab es wortwörtlich kein Halten mehr! So wuchtete sich die komplette Meute brutal nach vorne und drückte erstmal die Monitor-Boxen aus ihren Verankerungen und begrub gleich auch einen Teil der Gitarren-Pedals unter sich. Egal, das ist Metal! Wieder einstöpseln und weiter gings! So folgte Kracher auf Kracher und bei Songs des Kalibers „Walls instead of Bridges“ oder „Where Submission Reigns“ wunderte es nicht, dass die steil gehenden Fans den Laden fast wortwörtlich auseinander nahmen. So rotierte es im Pit derart, dass sich einige Banger an die Seite der Bühne retteten und sich sogar an die Pfeiler und Wände klammerten, um nicht permanent mitgerissen zu werden. Angestachelt von diesen mehr als euphorischen Reaktionen, gaben auch die Münsteraner alles! So hing Shouter Benny fast permanent selbst mitten in der durchdrehenden Menge und überließ die Vocals dabei auch mal einigen mehr als nur textsicheren Fans! Diese bekamen dann in den Songpausen auch einige Erfrischungen von der Band spendiert, tropfte die Suppe doch schnell schon von der niedrigen Decke. Doch auch dies hielt Stagediver und Crowdsurfer nicht ab, und so hatte der Bastard Club fast einige Scheinwerfer weniger an der Decke hängen. Und ehe man sich versah, verschwand auch der Sänger kopfüber in der Meute. Die strahlenden Gesichter und weit aufgerissenen Augen der anderen Musiker machten klar, dass man zwar mit einigem gerechnet hatte, aber nicht mit einem derartigen Inferno vor der Bühne! Wie schon angekündigt, zockte man überwiegend Songs vom Debüt, aber auch andere Hits wie „Let the Tempest Come“ oder „Armamentarium“ kamen zu ihrem Recht und wurden in gleicher Weise abgefeiert!

Was ein richtiges Weihnachten ist, das braucht auch eine Weihnachts-Mütze, die Fronter Benny auch zur Zugabe prompt auf den Kopf gestülpt bekam (wer das wohl war??). Nun durfte man auch den Bommel rotieren und als Dank liessen NEAERA zum Finale noch den Übersong „Spearheading the Spawn“ von der Bühne walzen! Nach gut 80 Minuten war dann ein wahrlich denkwürdiges Konzert vollbracht und Band und Fans brauchten erstmal einige Minuten zum durchatmen. Bis spät in den Abend sah man selbige dann an der Bar quatschen und man kann eigentlich nur hoffen, dass diese Show nicht die einzige ihrer Art bleiben wird. Aber die Jungs stellten ins Aussicht, dass man dieses Event zu einer Tradition werden lässt, sollten zukünftige Tour-Termine dies zulassen. So haben wir schonmal den ersten Wunsch für Weihnachten 2012!!

Setlist NEAERA
The World Devourers
Broken Spine
Anthem of Despair
Walls Instead of Bridges
Where Submission Reigns
From Grief… -…to Oblivion
Armamentarium
Definition of Love
Intro HeavenHell – HeavenHell
No Coming Home
Let The Tempest Come
Spearheading The Spawn

Copyright Fotos: Michael Werneke

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