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NILE – YYRKOON – PSYCROPTIC

Ort: Osnabrück - Bastard Club

Datum: 20.04.2006

Der Laden macht dem Namen alle Ehre! Unbegreiflich, wie eine Band wie NILE in einen solchen „Club“ gebucht werden kann. Im letzten Jahr räumen die Herren noch in Essen vor 800 ausrastenden Bangern ab und heute müssen sie sich vor 50 Nasen vergnügen. Hut ab vor der denn doch mehr als respektablen Leistung und dem vollen Einsatz der Bands. Die Bühne nicht mehr als ein schlechter Witz, von Lightshow wollen wir hier mal gar nicht erst reden. Sound viel zu laut für die Hütte und beim Merchstand war nix zu erkennen, da einfach kein Licht vorhanden! T-Shirts im Dunkeln gucken, cool.

Nun denn, Soundcheck war länger, wie gedacht denn, so dass die Vorband PSYCROPTIC erst um halb 9 (statt wie geplant um 8) loslegte. Sollten nicht NEBELHEER zocken? Die hatten sich wohl mal flux aufgelöst, auf einem Plakat vor der Tür stand irgendne andere Combo, gespielt haben aber PSYCROPTIC, die ja gerade erst bei CANNIBAL CORPSE dabei waren. Na ja, gespielt? Ganze 4 Songs durften die Jungs präsentieren! Die versammelte Osna-Bande (Hail to Karsten & Markus und „Bodyguard“ Rainer) zuckte auch nur mit den Schultern und kratzte sich am Kopf. Der extreme Ami-Death Metal ging gut ab, aber kaum waren alle etwas warm geworden in der unbeheizten Halle, war auch schon Feierabend. Nun denn, gefreut auf YYRKOON.

Die legten auch um 21:00 mit fettem Ballersound los. Bewegen war natürlich auf der winzigen Bühne Fehlanzeige. Doch kaum war man mit dem MORBID ANGEL-lastigen technischen Geballer der Franzosen warm geworden, war auch hier um vor halb 10 Schicht! Was’n nu kaputt??? Allerorten Fragezeichen, als Fronter Stephane zum Mikro stapfte, nicht um den nächsten Song anzusagen (wie wohl die Band auch gedacht hatte), sondern: „Sorry, this was the last Song for tonight, thank you…“ und von der Bühne verschwinden durfte. Ebenfalls gerade mal 4 Tracks durfte man präsentieren. Nicht zu glauben! Der Bassist sagte hinterher irgendwas davon, das man in dem Laden zu einer bestimmten Zeit fertig sein müsste… weshalb auch immer, da es dort Meilenweit keine Anwohner gibt.

Nun denn, NILE fegten dann um 22:00 in einer Höllenlautstärke los, als stünden 500 und nicht etwa 50 Banger vor der Bühne! Die instrumentale Perfektion der 4 Wahnsinnigen ist immer wieder eine Augen- und Ohrenweide. Da sitzt sogar jedes der zahlreichen Samples perfekt und auch heute war der 3-geteilte Gesang wieder allererste Sahne. Das Hauptaugenmerk lag natürlich auf dem immer noch aktuellen Meisterwerk „Annihilation of the Wicked“. Ultrablast-Death Metal in absoluter Perfektion! „Cast Down the Heretic“, „Leashed to the Slavestick“ oder der Titeltrack des Albums, die kleine Crowd rastete völlig aus, was vor allem dem blonden Monster/ Propellerbasser wieder breites Grinsen entlockte. Ältere Standards wie „Black Seeds of Vengeance“ wurden natürlich genau so dankend aufgenommen. Nach einer guten Stunde verpieselte sich die Band, kam aber tatsächlich noch mal zurück und ballerte mit dem Finalen Slowgroover „Von unaussprechlichen Kulten“ 10 Minuten lang alles in Grund und Boden! Für mich der mächtigste Track, den die Kanadier bisher verzapft haben! Nach exakt 75 Minuten war denn Schluss… und irgendwie war man froh.

Hoffentlich müssen Bands vom Kaliber NILE nicht auch in Zukunft hier Station machen! Zumal es für solche Packages ja auch etliche bessere Locations in Osnabrück gibt. NILE haben trotz der widrigen Umstände erneut bewiesen, das sie absolut einzigartig sind!

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