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NORTHERN LITE – THE WORLD DOMINATION – CHAPEAU CLAQUE

Ort: Berlin - ColumbiaHalle

Datum: 02.12.2006

Auf ihrer „Unisex Tour“ machten NORTHERN LITE auch Halt in der Berliner ColumbiaHalle und da mich die drei schon bei einem diesjährigen Showcase begeistert hatten, konnte ich mir das Spektakel natürlich nicht entgehen lassen. Die Angaben zu Einlass und Beginn der Show waren leicht verwirrend (Einlass 21 Uhr, Beginn 21 Uhr) und so beschloss ich einfach kurz vor 9 da zu sein. Mit dem Ergebnis, dass ich noch rund eine halbe Stunde in der Kälte stand. Vorbandmäßig konnte ich im Vorfeld nichts in Erfahrung bringen und deshalb ging ich davon aus, dass die Herren aus Erfurt sofort beginnen würden, wie ich später feststellte, hatte ich mich da gewaltig geirrt. Irgendwann war ich dann auch in der warmen Halle angekommen und machte mich auf den Weg zum linken Rang, der rechte war für VIP-Gäste gesperrt wurden und der andere natürlich rappelvoll. Aber Meinereiner ist ja schlank und so fand ich dann doch noch ein Plätzchen.

Gegen 22 Uhr war endlich Showtime. Allerdings betraten nicht NORTHERN LITE die Bühne, sondern eine – mir unbekannte – Formation. Wie sich später herausstellte war das der erste Supportact an diesem Abend: CHAPEAU CLAQUE. Der Stil der Band war lockerflockig Poprockig, allerdings so gar nicht meine Musik, von daher fand ich sie nicht so wirklich interessant. Allerdings schien es nicht nur mir allein so gehen, denn auch ein Großteil des Publikums reagierte nicht übermäßig begeistert. Entweder lag es an ihrer Mischung aus MIA, WIR SIND HELDEN und BJÖRK, oder einfach daran, dass es musikalisch doch sehr weit vom Hauptact entfernt war. Punkten konnten sie jedenfalls nicht wirklich in Berlin. Neben „Verschlossenes Lachen“, präsentierten sie auch noch „Reykjavik“ – den Song für die Liebenden und Paare im Publikum (O-Ton Sängerin Maria), „Backyard“ und „Milchschaum der Musik“. Nach 20 Minuten verließen sie die Bühne und die Menge begann sich wieder auf die Thüringer zu freuen.

Nach einer 10 minütigen Umbaupause wurden wir jedoch wieder „enttäuscht“. Gegen 22.30 Uhr betrat der zweite Support THE WORLD DOMINATION die Bühne. Ich war ja schon vorgewarnt, was das Duo betraf und hatte in diversen Berichten gelesen, dass sie ganz gut ankämen. Allerdings war das in Berlin nicht gerade der Fall. Mit ihrer Mischung aus Glam, Electro und Punk und ihren THE DARKNESS– bzw. T-REX–Einflüssen versuchten sie die Gäste zu begeistern – allerdings ohne Erfolg. War der Sound doch ganz ordentlich, konnte man das vom Gesang her nicht behaupten, irgendwann schienen allerdings auch alle Kompositionen gleich zu klingen. Es war nach kurzer Zeit einfach nur noch anstrengend und die Show zwischen totaly gay und YMCA eher langweilig und nervig, als irgendwie mitreißend. Das änderte sich auch nicht, als Fronter Val zu strippen anfing und sich letztendlich im schwarzen Tanga auf der Bühne räkelte. Neben „Satan“ und „The big one“ wurden auch „Fuck Machine, „Let it out” und „The World Domination“ (Anmerk. Verfasserin: Sowohl Songtitel als auch Bandname sind ja wohl mehr als unberechtigt) gespielt. Es flogen dabei nicht nur Plastikbecher auf die Bühne, sondern die Band wurde auch gehörig ausgebuht. Nachdem der Sänger dann einige Becher zurückgeworfen hatte, beendeten sie nach 30 Minuten ihre Show und verließen die Bühne. Beide Support Acts sind übrigens auf 1ST DECADE, was ein wenig ihre Anwesenheit auf Tour erklärt, ohne dass ich ihnen jetzt jede musikalische Qualität absprechen will.

Während der Umbaupause erklangen laute NORTHERN LITE–Rufe aus dem Publikum. Wer nicht wusste, wo er war, wusste es spätestens jetzt. Und der lang ersehnte Headliner ließ nun auch nicht mehr lang auf sich warten. Punkt 23.20 Uhr stürmte das Quartett (Sänger Andreas, Keyboarder Sebastian, Gitarrist Sascha und ein Bassist) auf die Bühne und bewies von Anfang an, dass sich das Warten gelohnt hatte. Sie wurden mit lautem Gekreische und Applaus begrüßt und man sah ihnen an, dass sie sich sehr darüber freuten. Der mitreißende Sound bewegte sofort zum tanzen und niemand konnte sich dem entziehen. Im Hintergrund gab es insgesamt 3 Leinwände, auf denen nebenbei Videos liefen und so der Stimmung noch eine gewisse Atmosphäre verliehen. Die Jungs spielten einige alte Songs, aber natürlich auch sehr viele vom aktuellen Album „Unisex“. Unter anderem waren „Alien Girl“, „What you want“ (kam besonders gut an), „Thousand year old Song“, Reach the Sun“, „Cocaine“, „Gone“ und natürlich die aktuelle Single „I don’t remember“ vertreten. Letzterer brachte die Masse förmlich zum kochen. Andreas überzeugte immer wieder mit seinen Tanzeinlagen und seiner immensen Ausstrahlung. Er betonte auch nochmals, dass sie sich sehr auf den Abend gefreut hätten (ob es wohl an den Filmaufnahmen lag, die gemacht wurden?) und präsentierte dann zusammen mit Maria von CHAPEAU CLAQUE den Song „Enemy“, der beim nächsten Bundesvision Songcontest zur Wahl stehen wird.

Um 0:40 Uhr war dann leider schon der Hauptteil „abgearbeitet“ und das Vierergespann verließ unter tosendem Applaus das Territorium. Jedoch konnten sie sich keine lange Auszeit gönnen, denn sie wurden natürlich prompt zur Zugabe zurückgefordert. Mit dem Philip Boa – Cover „Kill your Idols“ kehrten sie zurück und überzeugten noch einmal. Nach einer weiteren Zugabe verließen sie dann die Berliner Menge, kamen aber nochmals zurück und brachten die Halle mit einem wirklich allerletzten Song zum kochen. Um Punkt 1 Uhr war dann aber Schluss und die Menschenmasse ging glücklich und verschwitzt nach Hause, oder blieb zur anschließenden Party noch in der Halle.

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