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NORWAY IN ATHENS FEST

Ort: Athen - Fuzz Club

Datum: 21.04.2007 - 22.04.2007

Als ich erfuhr, dass APOPTYGMA BERZERK in Athen 2 Konzerte spielen würden, reifte in meinem Kopf die wahnwitzige Idee, dieses Event mitzunehmen. Ich habe einige Zeit hin und her überlegt und mich dann relativ kurzfristig mit einem Freund entschieden, nach Griechenland zu fliegen. Erst später stellte ich fest, dass es eigentlich ein kleines Festival ist, auf dem einige norwegische Bands spielen sollten (darum natürlich auch der Name). Aber ich dachte mir – 2 Apop-Konzerte und dann noch weitere Bands wie z.B. MAGENTA – umso besser. Am Freitag in Athen angekommen erfuhren wir, dass APOP noch eine Autogrammstunde in einem Einkaufszentrum bei Fnac geben sollten. Also haben wir uns auf den Weg gemacht. Das ganze war ein wenig wie eine Pressekonferenz aufgezogen, d.h. es stand ein Tisch mit 5 Stühlen und 2 Mikrophonen in einem etwas abgeteilten Bereich. Nach einiger Zeit kam die Band mit dem örtlichen Veranstalter und hat erst von ihm gestellte Fragen und danach ein paar aus dem Publikum beantwortet. Später gab es für die ca. 50 anwesenden Fans noch Autogramme und Fotos. Nach einer reichlichen Stunde war dann auch schon wieder alles vorbei. Auf dem Rückweg entdeckten wir diverse Plakate, die Werbung für das Festival machten.

Das Festival fand im Fuzz Club (Ex Club 22) in der Nähe der Akropolis statt. Der Laden war für 1200 Personen ausgelegt und am Samstag mit ca. 1000 Leuten gut gefüllt – und das bei Ticketpreisen von immerhin 40 Euro pro Abend. Ich konnte ein wenig hinter die Kulissen schauen und durfte einen Soundcheck miterleben. Am Abend standen zunächst MAIKA auf dem Programm. Gegen 21 30 Uhr betrat die Formation um Sängerin Aria die Bühne. Ihre Musik basiert laut eigenen Angaben auf Einflüssen von SUZANNE VEGA über JUDAS PRIEST bis hin zu SHAKIRA (?!). Auf der Bühne unterstützten 3 Gitarristen und ein Drummer die Sängerin. Für mein Empfinden waren die Songs relativ eintönig. Das 45 minütige Set bot wenig Abwechslung und keine wirklichen Highlights. Dem Publikum schien es aber ganz gut zu gefallen, zumindest spendete es viel Beifall zwischen den Liedern. Im abgesperrten Bereich, für die geladenen Gäste, konnte ich während des Konzertes auch MAGENTA beobachten, die sich einige Lieder ihrer Kollegen anhörten.

Gegen 22 45 Uhr waren dann die Headliner APOPTYGMA BERZERK dran. Als Intro wurde das gleiche wie fürs letztjährige M’era Luna genutzt, welches dann in „Starsign“ überging. Ich finde die Einleitung sehr gelungen – eine Mischung aus diversen Titeln und Samples. Die Stimmung war von der ersten Minute an am kochen. Das Publikum sang lautstark und textsicher jeden Song mit, klatschte und jubelte. Die Band war gut drauf, Stephan feuerte das Publikum immer wieder an, auch wenn es eigentlich nicht nötig gewesen wäre. Groth bat „Sing it to me“ und das Publikum gab sich alle Mühe, seinem Wunsch nachzukommen. Die Setlist war ähnlich wie während der Konzert-Tour im März 2006 bzw. wie auch bei den Sommerauftritten. Sie bot eine bunte Mischung aus alt und neu, wie z.B. „You keep me from breaking apart“, „Eclipse“ oder „Deep Red“, welches passenderweise komplett rot ausgeleuchtet war. Die „deutschen“ Hits wie z.B. „Shine On“ wurden nicht so vom Publikum aufgenommen wie hierzulande, das liegt wahrscheinlich an der hiesigen Rotation auf MTV und Konsorten. Nach einer reichlichen Stunde war das Hauptset zu Ende und nach kurzem Warten gab es noch „Non Stop Violence“ und „Love never dies“ als Zugabe. Danach gab es überall zufriedene und begeisterte Gesichter und ich war sicher, einige würden am nächsten Tag noch mal wiederkommen. Der Club musste ziemlich schnell verlassen werden und es warteten auch nur ein paar wenige Fans, die sich ein Autogramm oder ein Foto erhofften. Leider blieb relativ wenig Zeit, da die Location keine Chance bot, für eine kleine After Show Party. Leider…

Am Sonntag standen KAIN, MAGENTA und erneut APOPTYGMA BERZERK auf dem Programm, aber bevor es soweit war, war noch etwas Sightseeing angesagt, denn wenn man sich schon in Athen aufhält, sollte man ja auch etwas davon sehen und nicht nur düstere Clubs und Bars. Somit erklommen wir um die Mittagszeit die Akropolis und hatten einen wunderbaren Blick über die Stadt. Aber ich will hier keinen Reise- schreiben, sondern eigentlich einen Konzertbericht, also ging es auch irgendwann wieder zum Club, um wieder dem Soundcheck zu lauschen, der diesmal wesentlich kürzer ausfiel, da ja alles vom Vortag noch stand und es wurden nur geringfügige Änderungen durchgeführt. Ich erlebte auch noch einen kurzen Testlauf von MAGENTA, der mich sehr neugierig machte. Ich kannte vorab einige wenige Lieder von ihnen, hatte aber noch kein Konzert erlebt und ich fand die Stimme der Sängerin Vilde schon ziemlich genial – ein bisschen Gänsehaut hatte ich bei einigen Gesangseinlagen von ihr schon. Aber dazu später mehr.

Eröffnet wurde der Abend gegen 21 Uhr von KAIN, einer lokalen Formation (nicht zu verwechseln mit den deutschen Namensvettern) – passte also nicht wirklich zum Thema des Festivals und auch musikmässig war es nicht wirklich etwas, was gepasst hat. Geboten wurde Gitarrenrock mit wenig Gesang und endlos langen Gitarrensoli. Die Musik war sehr laut und teilweise übersteuert – auch wenn es ein Konzert war und ich nicht wirklich empfindlich bin, aber das war so unerträglich laut, dass ich nach ein paar Liedern den Club verlassen habe. Wie auch immer – KAIN kamen relativ gut an, waren wohl auch einigermaßen bekannt, aber ich konnte damit nicht wirklich etwas anfangen. Somit war ich nicht böse, als es denn endlich vorbei war.

Als nächstes waren MAGENTA an der Reihe. Die Band besteht aus Vilde, der Sängerin, Anders Odden (den einige wahrscheinlich noch von der Apoptygma-Tour kennen oder auch als Member von CADAVER – RIP) und Daniel Hill – jeweils Gitarre sowie Elec This (Synth). Die vier boten eine klasse Show. Die Music ist gitarrenlastig, und es finden sich darin wunderschöne Melodien, welche mit der Stimme von Vilde harmonieren. Das Gänsehaut-Feeling vom Soundcheck kam zurück und auch der neue Titel, ich glaube es war „Untouchable“, ging mächtig ins Ohr. Dem Publikum gefiel es ebenfalls, denn die bekannten Sachen wurden mitgesungen und Leute klatschten auch ordentlich mit, wenn die Aufforderung dazu kam. Nach 45 min war leider alles schon wieder vorbei. Aber die 4 arbeiten hart an neuen Songs, welche noch dieses Jahr veröffentlich werden sollen und dann folgt wohl auch eine Tour durch Deutschland. Mein Tipp – unbedingt hingehen.

Und schon stand das 2.Konzert von APOPTYGMA BERZERK an. Diesmal ging es mit dem bekannten Intro zu „Eclipse“ los. Nachdem die Skandinavier am Vorabend mehr oder weniger einheitlich in schwarz gekleidet die Bühne stürmten, war diesmal wohl schwarz-weiß das Motto.
Auch heute war die Stimmung im Publikum wieder überbordend, vielleicht sogar noch mehr, als am Vorabend, auch wenn der Club diesmal „nur“ mit ca. 800 Leuten gefüllt war. Aber meiner Meinung nach waren viele das 2. Mal da und somit besonders feierlustig. Die Setlist war im Prinzip die gleiche wie am Vorabend, nur dass aufgrund des geänderten Intros auch „Starsign“ und „Eclipse“ getauscht wurden. Auch an diesem Abend folgten „Non Stop Violence“ und „Love never dies“ als Zugaben, aber mit einer kleinen Überraschung bei „LND“: Anders Oden „durfte“ mal wieder mit auf die Bühne und lieferte sich mich Angel einen kleinen Wettkampf an der Gitarre. Es machte ihm sichtlich Spaß mit seinen alten Bandkollegen auf der Bühne zu stehen, die er ja am Vortag nur von der „Ferne“ aus sehen konnte. Er ging aus sich heraus und sprang über die Stage, was man von ihm so noch nicht kannte. Dem Publikum gefiel es auch, nur der Wunsch nach einer weiteren Zugabe wurde leider nicht erfüllt. Dann hieß es für die Band auch schon wieder schnell den Club verlassen, ein paar Autogramme geben, Fotos machen und damit war auch dieses Wochenende vorbei. Es war ein tolles Erlebnis, mal einen Blick hinter die Kulissen werfen zu können und zu sehen, was für eine Arbeit hinter einer Show von 90 – 100 min steckt, wovon man als Konzertbesucher nicht wirklich viel mitbekommt.

Und am Montag ging’s zurück nach Deutschland und nun hat mich der normale Arbeitsalltag zurück. Konzerte im Ausland sind immer ein Erlebnis und dank der Billig-Flieger auch ziemlich kostengünstig realisierbar. Ich kann es nur empfehlen, mal einen solchen Kurz“urlaub“ zu machen.

Setlist APOPTYGMA BERZERK (Abend 1)
Intro+Starsign
You keep me from…
Tuning In
Spirtual Realiy
Eclipse
Deep Red
Mercy Kill
Kathys Song
Lost in Translation
In this together
Burning Heretic
Shine On
Love to Blame
Unicorn
Until the End of the World
Zugabe:
Non stop Violence
Love never Dies

Setliste MAGENTA
Darkest Dream
No ones with me
Friendly Fire
Secret Sky
Flowers of Irony
Eccentricity
In your arms
Vandalist Virgin
Untouchable
All Over

Setlist APOPTYGMA BERZERK (Abend 2)
Eclipse
You keep me from…
Tuning In
Spirtual Realiy
Starsign
Deep Red
Mercy Kill
Kathys Song
Lost in Translation
In this together
Burning Heretic
Shine On
Love to Blame
Unicorn
Until the End of the World
Zugabe:
Non stop Violence
Love never Dies

Copyright Fotos: Susanne Schuchardt

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