Ort: Leipzig WGT Kuppelhalle
Datum: 27.05.2007
Nachdem diese Veranstaltung der besonderen Art überschwänglich angekündigt worden war und ich die Vorzüge der Location bereits am Vortag bei ASP kennen lernen durfte, zog es mich noch einmal in die Kuppelhalle des Volkspalastes, wo das „Obsession Bizarr – Fetischtreffen 2007“ stattfand. Tja, was tun, wenn man eigentlich nicht die passenden Klamotten für so eine Party im Gepäck hat? Erst einmal schauen, wie strikt die Kleiderordnung tatsächlich ist und hoffen, dass die schwarze Lederhose genügend Lack- und Leder-Appeal verströmt. Als ich mit der knapp 50 Meter langen Einlassschlange gegen 1.00 Uhr tatsächlich an den Doors angelangt war, verkündete die Security-Dame mir leider, ich sei zu normal angezogen und könne so nicht rein. Als Terrorverlegerin lernt man jedoch, sich blitzschnell auf neue Situationen und Widrigkeiten einzustellen und so bot ich an, mein T-Shirt auszuziehen, was der hinzugezogene Gewandmeister nach einem abschätzenden Blick akzeptierte und ich durfte die Heiligen Hallen im BH betreten. Zwar wurde dort schon deutlich mehr Haut gezeigt als zu anderer Gelegenheit beim WGT, alles in allem ging es aber rund um die Tanzfläche vergleichsweise züchtig zu, wenngleich hier und dort ein blanker Busen zu sehen war oder auch mal nur in halterlosen Strümpfen und Pumps getanzt wurde. Ohne Zweifel hatte der ganz überwiegende Teil der Anwesenden jedoch viel Zeit und Aufwand in das aufwändige Styling und Clothing gelegt, so dass eine Menge fürs Auge geboten wurde. Einen Herrn, der wirklich im gesamten Gesicht gepierct ist und ungefähr fünf Kilo Ketten um seinen Hals trägt, sieht man ja auch nicht alle Tage. Doch es gab ja auch noch die obere Etage, die in diverse Separées aufgeteilt war. Um dort nicht unangenehm aufzufallen, bot es sich an, die ausführlichen Regeln der „Obsession Bizarr–Etikette“ aufmerksam zu studieren. So wurde gleich mal Spannern eine deutliche Absage erteilt: Respektvolle Zuschauer seien häufig bei einer Szene willkommen, Leute, die hemmungslos onanierend daneben stehen nicht. Wollen wir hoffen, dass sich alle dran gehalten haben, mir stand der Sinn nicht nach S/M-Spielchen oder deren Beobachtung, weshalb mich mein Weg wieder zurück ins Erdgeschoss führte. Immerhin gab es dort noch eine Dessous-Modenschau zu bestaunen, die unter dem Motto „Textiles zum Ausziehen“ stand, ganz hübsch anzusehen die Jungs und Mädels aber langsam gelüstete es mich zu tanzen. Ein Viertelstündchen später sollte ich dazu auch ausreichend Gelegenheit bekommen. Mein Kompliment an die DJs, die wirklich eine feine Mischung aufgelegt haben! Entsprechend heiß ging es auch auf dem rappelvollen Parkett der sehr stilvollen Kuppelhalle zu. Und natürlich wurde auch ausgiebig geflirtet und mit optischen Reizen gespielt, der ein oder andere wird sich sicher auch noch in die Belle Etage zurückgezogen oder sich ein lauschiges Plätzchen auf den gemütlichen Sofas im Barbereich gesucht haben Als ich mich endlich auf dem Dancefloor ausgetobt hatte, wurde es draußen bereits wieder hell und die Vögel sangen – höchste Zeit, noch ein paar Stunden Schlaf zu bekommen, schließlich standen für den letzten Tag in Leipzig noch einige interessante Bands auf dem Zettel.
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