Ort: Bielefeld - Triebwerk
Datum: 11.04.2004
Ostersonntag 18:00 Uhr in Bielefeld: Eine kleine Diskothek im Herzen des Ravensberger Parks veranstaltet eine wilde und laute Nacht mit fünf Bands. Gespielt haben fünf Formationen aus unterschiedlichen Genres und mit sehr verschiedenen Musikvorlieben. DROP OUT, FACE TOMORROW, GOOD WITCH OF THE SOUTH, WATERDOWN und THE WOHLSTANDSKINDER. Also für jeden etwas dabei: Punkrock, Hardcore und Musik a la RADIOHEAD. Der Laden war voll bis obenhin (noch etwas mehr und man hätte die Leute stapeln müssen!).
DROP OUT machten den Anfang. Die Jungs kommen aus Bielefeld und haben letztes Jahr das „Bielefeld rockt“-Festival im Forum gewonnen. Die Musik klingt noch sehr zaghaft, sind ja auch alle noch unter zwanzig. Heißt aber nicht, dass sie nicht gut sind. Ich denke aber, dass sie noch einen langen Weg vor sich haben. Aus Rotterdam (Niederlande) stammt eine Band mit dem schönen Namen FACE TOMORROW, die leichte Züge von RADIOHEAD trägt. Die Musik ist eine Mischung aus Emo und Alternative. Die Stimme des Sängers Jelle Schrooten entspricht in etwa auch der von Thom Yorke. GOOD WITCH OF THE SOUTH dürfen natürlich nicht fehlen. Ich frage mich ja immer noch, in welcher musikalischen Richtung sie sich zu hause fühlen. Aus sicherer Quelle (Schnalli, der Drummer) habe ich erfahren, dass die Band es selber nicht genau weiß. Er sagt nur: „Wir machen einfach schnelle und laute Musik, nix bestimmtes.“ Da die „Good Witcher“ Kritik vertragen können, muss ich sagen, dass Simons (der Shouter) Abgang von der Bühne wieder schnell und schmerzvoll war (siehe auch den Bericht aus Tilburg). Sie müssen einfach noch lernen, einen runden Abschluss zu finden. Die Power hat mir an dem Abend auch gefehlt, irgendwie schienen sie nicht ganz bei der Sache gewesen zu sein. Musikalisch gefielen mir persönlich WATERDOWN aus Ibbenbüren am besten. Sie waren die erste europäische Band, die bei „Victory Records“ aufgenommen wurde, bei dem Label waren ja immerhin auch mal HATEBREED. Ihren Song „Round Two“ konnte man Wochenlang in den Viva-Charts hören. An diesem Abend gaben sie ihn natürlich auch zum Besten. Insgesamt erinnern sie mich ein wenig an FROM AUTUM TO ASHES, ein „Shouter“ und dazu diese doch sehr ruhige aber ausdrucksstarke Stimme des zweiten Sängers.
THE WOHLSTANDSKINDER kommen aus Köln und machten den Abschluss des Abends. Über eine Stunde Punkrock, im Stil der ÄRZTE aus Berlin. Passend zu Ostern gaben Sie auch den Song „Der Osterhase“ zum besten, die Geschichte dazu: Sie haben irgendwann mal zu Ostern einen Hasen überfahren und das Lied ward geboren. Caddy, Raki, Silver und Travolta machten Stimmung und mischten alles noch einmal auf. Leider bin ich nicht mit allen Songs der Band vertraut, kann mich aber daran erinnern, dass sie u.a. „Es gibt keine Balladen mehr“, „Für mich scheint es“ und „Du, ich und wir zwei“ gespielt haben. Die Stimmung war, obschon der Laden sich ein wenig gelehrt hatte, immer noch gut und die Anhänger der WSK waren außer „Rand und Band“.
Fazit: Ostern hat am Sonntag im wahrsten Sinne des Wortes gerockt! Fünf Bands, viele Leute, eine coole Location und die Stimmung war auch vom feinsten! An diesem Abend war einfach für jeden etwas dabei. Wenn nicht bei der Musik, dann aber beim Publikum, es gab viel zu sehen. Der Osterrock macht sich einen Namen und wird im nächsten Jahr hoffentlich noch mehr Leute anlocken. Ich freue mich schon darauf, dass Ostern wieder vor der Tür steht!
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