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PARTY.SAN 2015 – TAG 1

Ort: Schlotheim - Flugplatz Obermehler

Datum: 06.08.2015

Drei Tage Extrem-Metal findet man alle Jahre wieder im August im beschaulichen Schlotheim, genauer gesagt auf dem Flugplatz Obermehler, wenn das Party.San Open Air seine Tore öffnet. Neben Newcomern aus den Bereichen Black, Death, Grind und Thrash gibt es natürlich auch große Namen auf der Bühne zu sehen – und alle werden gleichermaßen gefeiert.

Am Donnerstag begann das diesjährige Party.San am späteren Nachmittag, und dieses Jahr gab es zum Aauftakt acht Bands zu sehen. Den Auftakt machten die Schweden von DEGIAL, die den bereits zahlreich anwesenden Besuchern ordentlichen Death Metal um die Ohren ballern. Da beim Party.San nicht auf Masse gesetzt wird, können auch die Opener bereits über 45 Minuten ihre Songs zum Besten geben. Das funktioniert in der Regel auch zu Beginn des Tages recht reibungslos, wenn da nicht zufällig das Hauptmischpult den Geist aufgibt. Richtig gelesen – direkt nach dem Soundcheck von MORBUS CHRON ging nichts mehr. Kein Ton war den Frontboxen mehr zu entlocken! Zum Glück sind die Herren Jarne, Boy und Mieze ganz alte Hasen, und so war bereits nach guten 20 Minuten das Ersatzmischpult vor Ort und angeschlossen. Mit etwas Verspätung ging es dann also mit der zweiten Schwedenkombo los, die im Gegensatz zu ihren Vorgängern deutlich progressiver zu Werke ging. Nichts desto trotz für den geneigten Fan sicherlich eine amtliche Packung. MIDNIGHT, momentan sicherlich eine der angesagtesten Underground Bands der US-amerikanischen Szene, vertrat hingegen eher die Philosophie „Hau Druff“. Musikalisch bieten die Herrschaften aus Cleveland, Ohio dem geneigten Zuhörer angeschwärzten Speed-Metal. Mit Masken verkleidet prügelt sich das Quartett um Frontmann Athenar gnadenlos durch das Set und macht definitiv keine Gefangenen. Ein deutlich älteres Semester stellten die Landsleute von NUCLEAR ASSAULT dar. Die New Yorker Thrasher wurden freudig empfangen und stellten gefühlt für etliche Fans bereits einen verfrühten Headliner dar. Musikalisch waren die Jungs leider nicht so meine Liga, weshalb ich die Möglichkeit nutzte, mir das ein oder andere erfrischende Kaltgetränk bei den knackigen 32 °C in die Rübe zu leeren.

Danach gab es dann musikalisch mehr für mich auf die Ohren – den Anfang der noch folgenden vier Bands machten SECRETS OF THE MOON, die passend zur Dämmerung die Bühne betraten. Wer SOTM kennt weiß, mit welcher Intensität die Band um Frontmann SG live zur Sache geht. Gerade mit Songs wie „Lucifer Speaks“ oder „A Million Sun“ vom kommenden Album zeigten sie dem Party.San, dass in Sachen „deutscher Black Metal“ immer noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. RUINS OF BEVERAST bewiesen als zweite deutsche BM-Combo eindrucksvoll, dass das zuvor Geschriebene nicht nur auf SOTM zutrifft. Die Band zelebriert, in permanenten Nebel gehüllt, ein wahres Fest schwarzmetallischer Kunst. Sicherlich sind die Herrschaften nicht für jeden das Non-Plus-Ultra – mich haben sie aber durchaus beeindruckt. Eine Steigerung bei PRIMORDIAL zu erwarten, wäre eigentlich angesichts der beiden Bands zuvor fast schon etwas vermessen – aber wer Alan kennt und seine Gesangskünste mag, sollte nicht enttäuscht werden. Den Einstieg in den Abend machten die Iren mit „Where Greater Men Have Fallen“ – dem Titelsong der aktuellen Studioplatte. Aber auch Hymnen wie „Gods to the Godless“ oder „As Rome Burns“ durften natürlich nicht fehlen. Ein wie ich finde sehr gelungener Auftritt, der zumindest an diesem Donnerstagabend nur noch von BEHEMOTH getoppt werden konnte. Bevor die Herrschaften aus Polen allerdings die Bühne betraten, durfte das Publikum satte 50 Minuten warten. In dieser Wartezeit wurde gefühlt jede Tom und jedes Becken mehr als genau überprüft, und auch die Saiteninstrumente wurden immer und immer wieder gecheckt. Die geduldig wartenden Fans ließen dies eine ganze Weile über sich entgehen – nach einer halben Stunde jedoch mehrten sich Pfiffe und eindeutige Gesten in Richtung Bühne. Als jedoch schließlich das Intro erklang, schien zumindest der Großteil der Anwesenden besänftigt. Leider gehörte der Sound des Auftritts nicht zum Besten, was man hätte erwarten können. Die Bühnenshow hingegen war wie immer große Klasse. Mit „Blow Your Trumpets Gabriel“ starteten BEHEMOTH wie gewohnt in ihr Set und natürlich auch wieder im Gepäck: jede Menge Pyros und CO2 Kanonen. Neben „Conquer All“ oder „Ov Fire and the Void“ gab es vor der Zugabe dann noch das großartige „Chant for Eschaton“. Beschlossen wurde das Konzert mit „O Father O Satan O Sun“ – einem der großartigsten Songs der aktuellen Platte „The Satanist“, der auch live einfach nur abartig kracht! Fazit des ersten Tages: Das Party.San ist und bleibt eine Institution in der Extrem-Metal Szene! Und daran, soviel sei vorweg genommen, haben die folgenden zwei Tage nur noch bestärkt!

Copyright Fotos: Oliver Janka

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