Ort: Flugplatz Schlotheim/Obermehler
Datum: 08.08.2019
Alle Jahre wieder steigt am zweiten Augustwochenende auf dem Flugplatz in Schlotheim/Obermehler das PARTY.SAN OPEN AIR. 2019 sogar mit der 25. Ausgabe – an dieser Stelle noch einmal herzlichen Glückwunsch! Kurz und knackig lässt sich das Wochenende als absolut gelungene Geburtstagssause mit illustren Gästen zusammenfassen. Aber nun etwas mehr Details.
Den Opener der 2019er Ausgabe machten die Jungs von SLAEGT. Die noch relativ jung aussehenden Dänen präsentierten schwarzmetallisch angehauchten Heavy Metal, der anfangs unter relativ massiven Soundproblemen zu leiden hatte; aber die Crew ist ja auf Zack und so konnte das Problem nach einigen Songs eliminiert werden. Der Platz vor der Bühne war gut gefüllt, das Publikum gut dabei. Spannend war die Performance von Gitarrist Anders Jørgensen – da mussten, aufgrund der Tanzeinlagen, sicherlich einige an TRIBULATION denken.
Death Doom gab es in der Folge von RUNEMAGICK. Der seltene Auftritt der Schweden (die erst seit 2017 wieder aktiv sind) ließ einige Leute bereits im Vorfeld frohlocken und so war es auch kaum verwunderlich, dass die Gruppe um Frontmann Nicklas „Terror“ Rudolfsson gefeiert wurde.
Und auch die Letten von SKYFORGER konnten beim Publikum mit ihrem Pagan/Folk (Black) Metal punkten. Besonders beeindruckt hat mich die Wirkung der auf Lettisch gesungenen Songs.
Deutlich ruppiger ging es bei den US-Deather von INCANTATION zur Sache. Hier gab es gut was auf die Mütze und die getragenen Songs der vorigen Bands wurden durch straightes Geballer ersetzt. Mir persönlich war es nach der Hälfte des Sets etwa zu eintönig, aber das Publikum fands geil – so soll’s doch auch sein!
SOILWORK war eine Band, die sicherlich so manchen auf dem Billing überrascht hatte und auch Frontmann Björn Strid konnte sich einen entsprechenden Kommentar nicht verkneifen. Aber die Schweden waren mit vollem Einsatz dabei und konnten mit ihrem groovigen Melo-Death sicherlich den einen oder anderen Skeptiker überzeugen. Vor allem, da die Band gefühlt eher die härteren Songs ausgesucht hatte und sich somit gut in den Nachmittag einfügte.
Von CRAFT hatte ich mir als Schwarzmetaller so einiges erwartet. Aber irgendwie… zündeten die Songs nicht, Sänger Nox wirkte irgendwie abwesend und so wurde der Auftritt leider eher zum Bier tanken genutzt. Schade eigentlich, da wäre bestimmt mehr möglich gewesen.
Ganz anders gingen anschließend ASCENSION zu Werke! Ich hatte im Vorfeld noch nicht wirklich viel von den Jungs aus Sachsen-Anhalt gehört, war aber von deren Sound schwer beeindruckt. Innovativer Black Metal, der absolut überzeugt hat. Ohne viel Schnick-Schnack, einfach nur direkt und ehrlich auf die Zwölf.
Wer auf Black Metal mit wirklich viel Schnick-Schnack steht, kam im Anschluss bei BELPHEGOR absolut auf seine Kosten. Der Bühnenaufbau mit zwei riesigen umgedrehten Kreuzen und zwei großen Knochenständern sorgte bereits vor dem Intro für eine gewisse Vorfreude. Und die wurde nicht enttäuscht. Meterhohe Flammen schossen ohne Unterlass in den mittlerweile dunklen Abendhimmel und Helmuth und seine Mitstreiter sorgten für ein Spektakel vom Feinsten. „Sanctus Diaboli Confidimus“, „The Devil’s Son“ und „Baphomet“, um nur einige Songs zu nennen, bildeten eine gelungene Setlist, welche zusammen mit den optischen Eindrücken einfach einen bleibenden Eindruck hinterließ und die Latte für die folgenden Bands ganz schon hoch legte.
Dies zu übertrumpfen, schickten sich Tom Gabriel Fischers HELLHAMMER – TRIUMPF OF DEATH an. Die Discographie von HELLHAMMER ist relativ überschaubar, aber immerhin drei Demos und eine EP wurden in den aktiven Jahren 1982-84 aufgenommen. Und so war es auch kein Wunder, dass sich die Besucher vor der Bühne dicht drängten, um diesem denkwürdigen Auftritt beiwohnen zu können. Die Setlist enthielt entsprechend zahlreiche Klassiker („Messiah“, „Decapitator“ oder „Triumph of Death“), welche von einem gut gelaunten Tom Warrior und seiner Band performt wurden.
Für einen würdigen Abschluss des Donnerstags sollten schließlich Peter Tägtgren mit HYPOCRISY sorgen. Als Opener feuerten die Schweden direkt „Fractured Millennium“ in die Reihen und da war mir schon irgendwie klar, dass es ein Schlachtfest werden würde. Und so kam es auch – das Quartett gab Vollgas und zündete einen Knaller nach dem Nächsten. Ob „End of Disclosure“, „Eraser“, „Fire In The Sky“ oder zum Abschluss „Roswell 47“ – der Sound war glasklar und die Jungs hatten einfach Spass, was sich auch auf große Teile des Publikums übertrug. Beim Verlassen des Geländes hörte ich zwar auch vereinzelte enttäuschte Stimmen, aber für mich war das definitiv ein würdiger Headliner des Donnerstags!
Copyright Fotos: Oliver Janka
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