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PLANET MYER DAY 9

Ort: Leipzig – Moritzbastei

Datum: 07.01.2011

Das neue Musikjahr begann mit einem tollen Highlight, dem Planet Myer Day 2011. Da hieß es also überpünktlich den Arbeitsplatz verlassen und sich per Bahn auf in die Sachsen-Metropole zu machen. Da die Moritzbastei, bekannt vom jährlichen WGT-Besuch, auch kulinarisch etwas zu bieten hat, waren wir schon frühzeitig vor Ort, um uns entsprechend zu stärken.

Der Abend begann für mich etwas zwiespältig. Mit den nun folgenden drei Künstlern BRAZDA LUI NOVAC, EMPUSAE und SUBHEIM tue ich mich, was Live-Performing angeht, einfach grundsätzlich schwer. Das hat überhaupt nichts mit den Künstlern und deren Musik an sich zu tun, als vielmehr mit der Tatsache, dass „Regler drehen“ und Ähnliches nicht unbedingt das ist, was ich „live“ erleben möchte. Der aus Rumänien angereiste BRAZDA LUI NOVAC schaffte es aber, genauso wie der dann folgende EMPUSAE die Stimmung in der schon fast vollen Location ein wenig anzuheizen. Etwas mehr Aktion hinsichtlich der Performance gab es dann von SUBHEIM. Der griechische Ambient und Downtempo-Musiker baute in sein Set auch ein Standtom ein und heizte die Atmosphäre für das interessierte Electro-Publikum schon ordentlich an. Mir persönlich waren drei, doch sehr ähnlich gestrickte Acts hintereinander etwas zu viel, der Masse jedoch in der nun endgültig gefüllten Moritzbastei schien es zu gefallen, denn es wurde entsprechend gefeiert.

KLANGSTABIL

Endlich folgte der von mir herbeigesehnte Auftritt von KLANGSTABIL. Nach meiner ersten Berührung mit diesen außergewöhnlichen Künstlern im vergangenen Jahr bin ich wohl als „infizierter Fan“ zu bezeichnen. Richtig beeindruckend ging es mit dem neuen Stück „Shadowboy“ los. Unterstützt durch ein sehr professionelles Video (aufgenommen im Rahmen des Maschinenfestes 2010), in dem hunderte Gesichter in vielfältiger Weise Ihren Beitrag leisteten. Boris May gab in typischer, fast selbstzerstörerischer Manier von Anfang an 120 Prozent. Ich habe selten erlebt, dass man als Zuhörer so tiefe Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelt der vortragenden Künstler erhält und förmlich mitleidet, kämpft und fühlt. Wow! Maurizio Blanco trat ebenfalls in den Vordergrund und überzeugte mit „Perdere per vincere“ in seiner Muttersprache. Für „Love has too much audience“ gesellte sich der Initiator Daniel Myer himself mit auf die Bühne, um mit den Herren von KLANGSTABIL gemeinsam zu performen. Nicht nur dieser Teil des Auftritts wurde entsprechend vom Publikum gefeiert. Interessantes Nebenschauspiel war, dass doch einige Gäste im Publikum immer wieder ihre Augen schlossen, um so noch intensiver die Musik und die Atmosphäre von KLANGSTABIL aufzusaugen. Gänsehaut pur! Wieder einmal endete ein Auftritt, der es in sich hatte, dem Duo mit Sicherheit neue Fans bescherte und mich schon voller Vorfreude auf die nächsten Begegnungen hoffen lässt.

Setlist KLANGSTABIL
Shadowboy
Math & Emotion – The square root of one
Perdere per vincere – The italian opening
You may start
Beziehungsohr
Twisted words
Love has to much audience (Live Remix Feat. Daniel Myer)
Math & Emotion – The square root of three
Push yourself
Day of Birth (Feat. Amnistia)
Vertraut (Live Version)

DESTROID

Zum Abschluss war es dem Gastgeber und Planet Meyer Day-Initiator Daniel Myer (COVENANT, HAUJOBB, ARCHITECT) und seinem Mitstreiter Sebastian Ullman vorbehalten, den Abend würdig zu beenden. Begleitet wurde die Beiden von Dejan Samardzic (HAUJOBB) und PROJECT PITCHFORK-Schlagzeuger Achim Färber, der für ordentlich „Bums“ sorgte. Zu meiner Freude gab es einige Songs der aktuellen „Silent World“-EP zu hören. Aber auch sonst wurde an Krachern nicht gespart und Daniel hüpfte ordentlich über die Bühne. Es ist schon toll zu sehen, wie jemand, der sonst eher eingepfercht hinter Technik die „neue“ Freiheit des Frontmannes genießt und entsprechend abgeht. Zwischendurch bauten die Jungs von DESTROID auch den einen oder anderen ruhigen Song ein. Ich finde das immer etwas Stimmungssenkend, aber auch diese Parts fanden ihre Fans. Einen entsprechenden Abschluss gab es noch mit einem Zugaben- Set bestehend aus 3 Tracks, welches mit „Leaving Ground“ einen bombastischen Abschluss fand.

Setlist DESTROID
Silent world
Friend or foe
Run and hide
Sir william
Bonewhite light
Bird of prey
I walk slow (version 2011)
Mourn
Lucretia
Nothing to say
Forever (version 2011)
Judgement throne

Let me leave
Into the deepest dark (version 2011)
Leaving ground

Die angenehm familiäre Atmosphäre der vergangenen Jahre ging leider durch den sehr großen Publikumszuspruch etwas verloren. Die Tonne der Moritzbastei war zu beiden Hauptacts bis auf den letzten Platz voll. Die Stimmung trotzdem oder vielleicht deswegen allerdings einfach umwerfend gut. Mir hätte es persönlich besser gefallen, wenn die Künstler entsprechend anmoderiert worden wären. Mr. Myer hatte mit seiner Auswahl an Künstlern voll ins Schwarze getroffen und lässt es mit Acts wie HAUJOB und SLAVE REPUBLIC auch 2012 richtig krachen. Wir kommen wieder!

Copyright Fotos: Cathie Niemann

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