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POISONBLACK – HELLCITY 13

Ort: Helsinki - Virgin Oil Co.

Datum: 01.09.2007

Das Virgin Oil in Helsinki ist eine mittelgroße Mischung aus Bar und Club mit aufwendiger Deko (u.a. Skulpturen an den Wänden), einer Tanzfläche und einer kleinen Bühne. Es ist ein Ort, an dem man lokale Bands erwarten würde, aber nicht gerade jemanden wie POISONBLACK. Da auf der Homepage des Clubs keinerlei Informationen zu finden waren, wann der Abend denn beginnen sollte, machten wir uns auf gut Dünken gegen 10 Uhr auf den Weg und siehe da, das Glück stand auf unserer Seite, denn der Einlass hatte tatsächlich schon begonnen. Allerdings war dies auch schon alles, denn bis die „Vorband“ die Bühne entern sollte, würden noch mindestens 2 Stunden vergehen. Zeit, das angesagte, einheimische Getränk Lonkero zu probieren und ein paar Bekanntschaften zu pflegen, denn an diesem Wochenende schien wirklich halb Europa in Helsinki zu sein.

HELLCITY 13 als Vorband zu bezeichnen, ist vielleicht etwas zu viel des Guten, denn ihnen wurden gerade mal 4 Songs gewährt, eine weise Entscheidung „um des Verstandes aller Beteiligten willen“, wie ein Bekannter kommentierte. Diese selbst betitelte „dark and beautiful streetrock“- Poserband stellte nämliche den guten Geschmack und vor allem das Sehvermögen wirklich auf die Probe: Eine püppchenhafte Blondine in kniehohen Mörderstiefeln, ein aufgestylter Möchtegernmacho mit 80er Haarschnitt, ein Gitarrist in schwarzem Lackshirt und irgendwo am Rand noch ein Keyboarder, der irgendwie mehr nach Hiphop als nach Rock aussah. Immerhin trafen Barbie und Ken ihre Töne, aber ansehen wollte man sich das Ganze dann doch lieber aus der Ferne.

Um kurz nach Mitternacht wurde die wartende Menge von vielleicht 150 Leutchen endlich belohnt: Mit „Nothing Else Remains“ legten die Nordfinnen um den ehemaligen SENTENCED- Sänger Ville Laihiala ungewohnt rockig los und man staune, der Herr mit der unverkennbar rau-gefühlvollen Stimme schien noch unter dem für Finnen üblichen Samstagabendpegel zu liegen. Bei der Ansage zum nächsten Stück „Soul In Flames“ wurde gleich mal ein bisschen gegen den Tavastia-Club, in dem an diesem Abend zum zweiten Mal in Folge AMORPHIS vor ausverkauftem Haus spielten, gestichelt, wobei die Kapazitäten des Virgin Oil aber nahezu ausgeschöpft waren, auch wenn vor der Bühne nicht gerade Gedränge herrschte. „The Darkest Lie“ und „Raivotar“ wurden nachgelegt, bevor die Songs des ersten, weitaus Gothic-lastigeren Albums mit dem atemberaubenden „The Kiss of Death“ (Gänsehautfeeling pur) eingeleitet wurden. Die alten Stücke klingen mit J.P.s Stimme im Hinterkopf zwar immer noch ungewohnt, dafür rocken sie live um einiges mehr als auf dem doch etwas unterproduzierten Silberling. Mit „Me, Myself and I“ präsentierte man einen Vorgeschmack auf das neue Werk, jedoch riss das Ganze mit seinen doch etwas monotonen Riffs nicht gerade vom Hocker. Dies tat dem gutgelaunten Auftritt des Fünfers aber keinen Abbruch, vor allem Bassist Antti fiel durch seinen Bewegungsdrang auf und feuerte immer wieder die Menge an oder leistete Tarmo, der mich immer wieder an einen Schlagzeug spielenden Teddybär erinnert, Gesellschaft. Ville tat ihm dies übrigens gleich, vielleicht sollten sie sich dann auch gleich noch um ihren zweiten Gitarristen Janne kümmern, der sichtlich verlegen wirkte auf der Bühne. Nach „Rush“ und 11 Songs war erstmal Schluss und fast war schon zu befürchten, dass der Abend nun gelaufen sei, man bedenke die späte Stunde und frühere Erfahrungen, die zeigten, dass manche Bands hier das Konzept einer Zugabe noch nicht ganz verstanden haben, aber nicht so POISONBLACK und so wurden noch „Lay Your Heart To Rest“ und „The Living Dead“ gespielt.

Setlist POISONBLACK
Nothing Else Remains
Soul in Flames
Darkest Lie
Raivotar
The Kiss of Death
Love Infernal
Illusion/ Delusion
My, Myself and I
Hallowed Be Thy Name
The State
Rush

Lay Your Heart to Rest
The Living Dead

Copyright Fotos: Juliane John

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