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PRESENCE OF MIND – EXPOSED TO NOISE – PROMISES! PROMISES!

Ort: Osnabrück - Lagerhalle

Datum: 21.07.2006

Wenn man in diesen Tagen zu Konzerten geht, wünscht man sich üblicherweise, dass jeder Auftritt einer Band nur noch Open Air stattfinden würde. Als sich gegen 20 Uhr vor der Lagerhalle in Osnabrück so langsam das Publikum für den Auftritt von PRESENCE OF MIND, die ihr neues Album „to set out on the light“ vorstellen wollten, versammelte, war es immer noch extrem stickig. Da bei einem Release-Gig normalerweise auch nicht mit einem ruhigen Abend zu rechnen ist, konnte man sich auf eine richtig heiße Show einstellen.

Eröffnen durften den Abend PROMISES! PROMISES! aus Oldenburg, denen offensichtlich eine nicht unerhebliche Menge Fans nach Osnabrück gefolgt war. Ganz offensichtlich übten die Jungrocker auch schon eine gewisse Anziehungskraft auf junge Mädchen aus, die nach dem Auftritt eifrig Gespräche mit dem Sänger führen durften. Durch die Anhängerschaft der Band und die Bereitschaft des Vokalisten, sich geschickt dem Publikum „anzubiedern“ (In Osnabrück sind die Leute viel netter als in Oldenburg!) herrschte auch gleich eine gewisse Stimmung im Saal. Trotz der sehr anständigen Rockmusik und der Fähigkeiten der Band, das Publikum zu animieren, fehlten im Repertoire aber doch etwas die Lieder, die sofort mitreißen können. Viele der Stücke klangen doch etwas ähnlich.

Sobald EXPOSED TO NOISE die Bühne betraten, herrschte musikalisch ein ganz anderer Wind. Die Dortmunder Metalband rüttelte das Publikum mit energetischen Growls und Körpereinsatz erstmal so richtig auf. Im Gegensatz zu ihren Vorgängern hielten sie sich weniger mit Geflirte in Richtung der Zuschauer auf, sondern steckten konsequent alle Kraft in ihre Musik. Obwohl es bei den Fans der eher etwas melancholischeren PRESENCE OF MIND bzw. PROMISES! PROMISES! nicht unbedingt zu erwarten war, fand der Einsatz viel Anklang. Die Qualität der Darbietung setzte sich verdient durch, und am Ende konnten sich auch hier die Bandmitglieder auf Gespräche mit dem weiblichen Publikum freuen.

Nach den beiden Vorbands hätte man fast fürchten können, dass die ca. 100 Zuschauer in der Lagerhalle nicht mehr genug Energie für den Mainact haben könnten. Zum Glück gab es ja noch eine kurze Pause, in der man für den Getränkenachschub sorgen konnte. Anschließend wurde eine riesige Stellwand hervorgeholt und vor der Bühne platziert. Interessiert konnte man anschließend auf der Wand betrachten, wie auf einem Windowsbildschirm versucht wurde, eine Datei zu starten, was erst nach kleineren Problemen gelang. Computer sind schon etwas Feines… Schließlich erschien das neue Video von PRESENCE OF MIND – „Turn the Page“ – als Einstimmung.

Der folgende Auftritt erwies sich als respektabler musikalischer Marathon. Da sich die Band vorgenommen hatte, 90 Minuten lang zu spielen, kamen sowohl die Mädels als auch das Publikum noch gehörig ins Schwitzen. Nicht ganz unpassend war die Spielzeit auf der Setlist mit kleinen Totenköpfen eingerahmt… ob das wohl eine Anspielung war? Innerhalb der 90 Minuten wurde die gesamte neue CD vorgestellt, aber auch die Fans von älteren Songs kamen nicht zu kurz. Sängerin Sarah war trotz der Anstrengung durchgängig bester Laune, animierte das Publikum und informierte alle über das neue Album und den hübschen Merchandisingstand. Hervorzuheben sind meiner Meinung nach aus dem neuen Programm die Songs „Finding Home“ und „My favourite mistake“, welche beide durch ihre eingängigen Refrains bestechen und das Akustikstück „Punchline“, in dem die melancholische Komponente der Band stärker hervortritt.

Nach einem gelungenen Auftritt, der nur durch einen Zwischenrufer aus der hinteren Reihe gestört wurde (Er wurde unter Applaus von Sarah zurechtgewiesen), trafen sich Band und Publikum erschöpft aber zufrieden vom dem Saal. Am Ende war es tatsächlich nicht nur wegen der Hitze ein heißer Abend.

Setlist EXPOSED TO NOISE
Desolation
Spin
Memories
Everything Dies
Fading Day
Destination Unknown
Fate
Road
Alone

Setlist PRESENCE OF MIND
Intro
My favourite mistake
Finding home
Stay for good
Leap in the dark
Dirge
Complete again
Drowning
A chip off the old block
At the same time
Define myself
Stupified
I’m sorry
One (U2)
No need to entertain
Keep this fire alive
Turn the page
Trust

Copyright Fotos: Nicolai Meyer

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