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PROGRESSION TOUR 2014

Ort: Hamburg - Große Freiheit 36

Datum: 07.05.2014

Es ist Anfang Mai und neben Regen von oben gab es für die Hamburger an diesem Abend Metalcore auf die Ohren. Imperion und Kingstar haben zu ihrer Progression Tour 2014 geladen. Mit an Board fünf fette Metalcore Bands, angeführt von CALIBAN, die ihr neues Album „ Ghost Empire“ präsentierten.

Obwohl vor CALIBAN vier Bands an der Reihe waren, verging die Zeit wie im Fluge, denn ein straffes Programm mit schnellen Umbauarbeiten und ohne Zugaben peitschte eine Combo nach der anderen durch den Abend. Währenddessen versuchte das Publikum bis zum Headliner durchzuhalten, was die Fans jedoch nicht davon abhielt, bereits zu dem zweiten Song von BREAKDOWN OF SANITY eine Wall of death einzuläuten. Als Opener leistete die Band solide Aufwärmarbeit und zu ihrem Song „Paralyzed“ sah man die Crowd headbangen. Bei „Blind“ nutzen die Hamburger den Platz vor der Bühne, um exzessiv zu tanzen und Windmühlen zu schleudern. Nicht nur Sänger Carlo war außer Atem und am Wasser tanken auch das Publikum wurde bereits mit Wasserflaschen von der Bühne aus versorgt. Mit „Hero“ und Zugabenrufen endete der Auftritt der Schweizer.

In Sachen Härte legten die Australier von I KILLED THE PROM QUEEN noch eine Schippe drauf. Bereits beim Soundcheck dröhnten die Drums erbarmungslos und ließen die Lungen vibrieren. Schnell wurden noch die Banner vom neuen Album „Beloved“ gehisst und los ging die Bühnenaction. Die Musiker waren nicht zu halten und ihr Schweiß spritzte gen Securitygraben. Vor der Bühne hielt sich die Action etwas zurück. War der Sound etwas zu sperrig für die Hamburger? Unbeirrt sprang der Sänger Jamie Hope auf und ab und schlug mit Mikro/ Faust auf seine Herzseite und bedankte sich auf Deutsch beim Publikum. Mit „Brevity“ zeigte die Band, dass sie nicht nur Knüppeln konnte und mit dem letzten Song „ Say Goodbye“ zeigten dann auch die Hamburger, dass die pogen können.

Musikalisch spannend ging es mit der christlichen Metalcoreband THE DEVIL WEARS PRADA weiter. Die aus den USA stammende Band setzt neben einem fetten Gitarrenbrett auch ein Keyboard für ihren Sound ein. Das Intro nutzte der Sänger für ein Warm-up in Form von Sprüngen und Händerudern. Einmal noch tief durchgeatmet und los ging das Screaming. Vollen Körpereinsatz zeigte Mike Hranica, so kniete er oft am Boden, rannte von einer Seite der Bühne zur Anderen und umwickelte sich mit seinem Mikro. Die restlichen Musiker hielten sich in puncto Action etwas zurück und dementsprechend blieb der Schweiß dieses Mal auf der Bühne. Der Sänger ließ es sich nicht nehmen und begab sich zu „War“ mit! Mikrofonständer direkt ins Publikum. Da stand er wie ein Fels in der Brandung, umgeben von Fans, die ihr Handy zückten und ihn umringten. Wohlbehalten kehrte er danach zurück auf die Bühne und TDWP trieben die Menge mit „Danger: Wildman“ zum Pogen und Jumpen an. Nach einem erneuten Instrumentenwechsel stimmten die Amerikaner mit „Mammoth“ ihren letzten Song an und Mike rief dem Publikum „stay safe“ zu. Trotz dieses Zurufs gab es an diesem Abend einige Verletzte. So sah man die Sanitäter öfters ausschwärmen. Hier und da humpelte jemanden, ein anderer blutete im Gesicht und unzählige dehydrierte, völlig verausgabte junge Männer ließen sich am Rand nieder.

Schuld daran hatten neben CALIBAN auch THE GHOST INSIDE, der heimliche Headliner des Abends. Gleich zu „Engine 45“ sangen die Fans lautstark mit und die ersten Crowdsurfer purzelten in den Graben. Der Platz vor der Bühne war so voll, dass an tanzen nicht mehr zu denken war. So blieb den Fans nur jumpen, headbangen und crowdsurfen übrig. Gesangssicher zeigten sich die Hamburger bei „ Between The Lines“ und zu „This Is What I Know About Sacrifice“ vom neuen Album war kollektives Pogen und Kopfwippen in der Menge zu sehen. Bei diesem Gig war nun definitiv vor der Bühne mehr Action als auf der Bühne, denn Jonathan beschränkte sich darauf, im Midtempo die Bühne entlang zu rennen. Dafür strahlte er umso sympathischer in die Menschenmenge und suchte den Augenkontakt zu seinen Fans. Zu „Thirty Three“ purzelten wieder vereinzelt Crowdsurfer und hielten die Security auf Trapp. Bei „Dark Horse“ einem Song vom Album „Get What You Give“ sangen die Fans komplette Strophen ohne den Sänger. Zu „Faith Or Forgiveness“ gab es nicht nur ein letztes Massenjumpen und Arme-gen-Himmel reißen, sondern Jonathan begab sich ans Publikum und ließ Fans in sein Mikro shouten. Ihre Zugabenrufe im Anschluss. blieben natürlich ungehört und die Stagehands begannen mit dem Komplettumbau der Bühne für den Auftritt von CALIBAN.

Es wurde ein Geist, der eher an eine Vogelscheuche erinnerte, auf die Bühne getragen und diverse weitere Deko folgte. Auch wenn die Bühne nun dem neuen Album „Ghost Empire“ alle Ehre machen wollte, handelte es sich um überflüssigen Schnickschnack, den die Band nicht nötig hat. Ihre sympathische Art und Spielfreude reichen völlig aus, um einen Arbeitsplatz zu füllen. Effektvoll hingegen waren die Nebelfontänen, besonders, wenn Andreas in den Nebel headbangte und darin verschwand. Mit „King“ vom neuen Werk eröffneten CALIBAN ihre Show und es ist kaum der Rede wert, dass die Fans die neuen Songs bereits textsicher beherrschten. Es folgte „We Are So Many“ und viele Crowdsurfer purzelten nur so in den Graben. Die Flut der Crowdsurfer sollte zum Leidwesen der Security bis zum Ende der Show anhalten. Des einen Freud, des anderen Leid: Andy hingegen freute er sich über jeden der Surfer und klatschte Einige ab. Mitklatschen und kollektives Jumpen gab es von Seiten der Fans zu „Devils Night“. Zu „DeinR3.ich“ brach erneutes Drum -und Gitarrengewitter herein und nach diesem Track forderte das Publikum die erste Wall of death. Sie mussten jedoch erst noch „Nebel“ abwarten, bei dem Denis die deutschen Textpassagen gesanglich übernahm, wobei er von den Fans lauthals unterstützt wurde. Währenddessen schossen besonders viele Nebelfontänen am Bühnenrand empor. Im Anschluss gab es zu „I Will Never Let You Down“ die geforderte Wall of death, wobei Andreas um Rücksicht bat. Zu „I am Ghost“ ließ er es sich nicht nehmen dem Stagediver neben einigen Sicherheitstipps noch die Story von dem Heiratsantrag zu erzählen, der im Krankenhaus endete. Unterstützt mit Spring-Spring-Spring-Rufen gelang dem Stagediver eine sichere Landung im Publikum und CALIBAN läuteten zu „Davy Jones“ eine erneute Wall of death Runde ein.

Mit dem darauffolgenden Zugabenblock leerte sich langsam die Grosse Freiheit. Die Fans, die blieben, wurden mit „Memorial“ und „Chaos – Creation“ dessen Refrains sich super zum Mitsingen eigneten belohnt. Nach einem gemeinsamen Foto und Andys Dankesrede an die Vorbands und die Security gab es für die Hamburger, die sich in sein Herz gespielt haben „yOur Song“. Fäuste wurden gen Decke gerissen und es gab Ohoho-Chöre. Das Stück klang langsam aus und einer nach dem anderen der Bandmitglieder verließ die Bühne. Zurück blieb ein gut gelauntes Publikum, das während des Verlassens der Grossen Freiheit zu JON BON JOVIs „Livin On A Prayer“ mitsang.
Draußen wurden die Fans vom Regen begrüßt.

Copyright Fotos: Sandra Dürkop

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