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ROME – LUX INTERNA

Ort: Leipzig WGT Anker

Datum: 27.05.2007

WGT Sonntag Part 3: Nachdem wir die Parkbühne trockenen Hauptes verlassen hatten, kehrten wir das erste und einzige Mal in diesem Jahr im Anker ein, wo wieder einige erlesene Acts aus dem Folk-/ Military-/ Avantgarde-Umfeld ihr Können unter Beweis stellten. Als wir den gut aber nicht überproportional besuchten Club betraten, vor dem sich Einheimische mit einem Würstchen-Grill postiert hatten, war die Darbietung von LUX INTERNA schon in vollem Gange. Joshua Levi Ian und Kathryn C. Gentzke wurden unterstützt von Katherine Trimble am Cello und einem Keyboarder, also eine etwas andere Besetzung als noch vor einiger Zeit beim Mitternachtsbergfest in Oberhausen. An die 3 Jahre hat es auch gedauert, dass die Amerikaner nun endlich wieder neues Tonmaterial präsentieren, der Silberling mit dem wunderschönen Titel „God is not dead for the birds“ erschien unlängst beim Eislicht Verlag. Daraus präsentierte man einige Songs wie beispielsweise „Fallen“ und es wurde schnell erkennbar, dass man die Vorsilbe „Neo“ bei ihnen getrost streichen kann. Wunderschöner Folk ist es, mit einigen klassischen amerikanischen Country Anleihen, der enge Genregrenzen gar nicht nötig hat. Da störte es auch wenig, dass Joshua ein paar Probleme mit seiner Akustikgitarre hatte, bis schließlich das richtige Kabel gefunden wurde. Als besonderes Highlight kam es zu einem vielumjubelten Gastauftritt von Henryk Vogel, mit dem man gemeinsam das DARKWOOD-Stück „Der Falken Flug“ intonierte. Eine musikalisch wie atmosphärisch sehr gelungene Darbietung.
(TK)

Nach einem kurzen Rundgang an den Verkaufsständen und der Inanspruchnahme des besagten, aber leider etwas dürftig bestückten Grills, folgte dann einer der Auftritte des diesjährigen WGTs, auf die ich am meisten gespannt war. Denn ROME sind mit ihrer Schnittmenge aus Dark Pop, Apocalyptic Folk und Martial Industrial derzeit vielerorts Gesprächsthema und ziemlich angesagt, müssen sich hier und da aber auch Kritik etwa in Punkto mangelnder Eigenständigkeit anhören. Mir gefallen ihre drei bisherigen Veröffentlichungen sehr gut, so dass eine gewisse Vorfreude zu spüren war. Gleichermaßen waren in der Halle andere Künstler wie z. B. COPH NIA zu sichten, die ebenfalls dem Konzert beiwohnten. Allzu viele Gelegenheiten, sein Material live vorzustellen, hatte jeROME Reuter ja bislang auch noch nicht. Im Gegensatz zu früheren Auftritten, über die man etwas lesen konnte, wurde die Bühne inzwischen aber nicht mehr nur von ihm allein, sondern von insgesamt drei Personen gefüllt. Mit dabei noch ein Bassist sowie ein Mitglied von DIE WEISSE ROSE (mit denen kürzlich ein gemeinsames Event in Kopenhagen stattfand) an der Trommel, während sich JR um Gesang, Akustik-Gitarre und zeitweise auch etwas Perkussion kümmerte. Das Set begann lautstark mit „Ni dieu ni maitre“, dem Opener des aktuellen Albums, und wies in der Folge eine ausgewogene Zusammenstellung der besten Stücke beider Vollzeitscheiben (darunter etwa „A la faveur de la nuit”, „Rape blossoms“, „Reversion“ und „Hope dies painless“ von „Nera“) sowie auch Songs der „Berlin“ EP auf („Like lovers“). Im Hintergrund wurde das Ganze dabei durch einige Projektionen untermalt. Für „Der Wolfsmantel“ übernahm zwischenzeitlich DIE WEISSE ROSE das Mikro, der diese Aufgabe aber ohne größere Schwierigkeiten meisterte. Dafür wechselte Jerome solange an die große Trommel. Mit „Querkraft“ stammte schließlich auch das letzte reguläre Stück von „Confessions d´un voleur d´âmes“, bevor „Les hirondelles“ einen heroischen Ausklang herbeiführte. Das Publikum wollte sich damit aber noch nicht zufrieden geben und kam in den Genuss einer Zugabe. Hierbei kehrte Jerome alleine auf die Bühne zurück und stellte noch einen neuen, bislang unveröffentlichten Titel vor, der die Spielzeit immerhin auf 50 anstelle der im Programm angekündigten 70 Minuten brachte. Diese Differenz störte uns aufgrund eines schönen Abends im Anker aber nicht mehr besonders und so verzichteten wir nach einem langen Tag auch auf den Headliner ATARAXIA, die wir tags zuvor bereits im Schauspielhaus gesehen hatten.
(gerrit [pk])

Copyright Fotos: Karsten Thurau

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