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SABATON – APOCALYPTICA – AMARANTHE

Ort: Berlin – Max-Schmeling-Halle

Datum: 25.01.2020

18 Uhr in Berlin-Pankow und das Ordnungsamt zieht unbeachtet der winterlichen Temperaturen seine Runden rund um die Max-Schmeling-Halle um Falschparker aufzuschreiben. Weitläufig herrscht in diesem Gebiet Anwohnerparken, so dass etliche Besucher mit den öffentlichen Verkehrsmittel zu dem Konzert von SABATON angereist waren. Männergruppen in Camouflage-Hosen und Männer mit ihren Ehefrauen im Schlepptau pilgerten von der U-/S-Bahn in Richtung Veranstaltungsstätte. Dort gab es den ersten Schreckensmoment, da sich eine beachtliche Warteschlange gebildet hatte. Würde man es noch rechtzeitig zu der schwedisch/dänischen Band AMARANTHE schaffen?

Zügig ging es in der Schlange voran und bereits zu den ersten Takten des Intro „Helix“ vom gleichnamigen neuen Album war die Max-Schmeling-Halle verdammt gut gefüllt. Alle Frühankommer wurden mit einem extrem guten Auftritt belohnt. Die sympathische Band bezog nicht nur das Infield, sondern auch die Ränge ein und animierte die Anwesende zum Mitklatschen, was nicht nötig war, denn musikalisch rissen AMARNATHE das Publikum mit ihrer Mischung aus Extrem Metal und elektronischer Musik mit. Die Kombination der Gesangstimmen von Elize Ryd und Nils Molin harmonierten perfekt miteinander und die Growls vom Henrik Englund sorgten für einen interessanten Kontrast. Zwischendrin gab es ein Lichtermeer aus Handys und der Track „That Song“ lud erneut zum Mitklatschen ein. Ehe man sich versah, war der Auftritt leider schon vorbei. Hatte ich im Publikum nicht den Sänger Joakim Brodén entdeckt ? Ach nee, nur ein Look-A-Like Fan.

Der Umbau ging schnell und routiniert vonstatten und APOCALYPTICA legten mit dem Song „Rise“ vom brandneuem Album „Cell-O“, welches die Band im Januar veröffentlicht hatten, los. Die Finnen starteten zurückhaltend, so sah man sie die ersten drei Song über hauptsächlich konzentriert ihre Instrumente spielen. Ein besonderes Extra war der Auftritt von Elize, die zu dem RAMMSTEIN-Cover „Seemann“ und dem Song „ I Don’t Care“ die Band gesanglich unterstützte. Auch die Berliner versuchten ab „Seek & Destroy“ mitzusingen, wobei es beim Versuch blieb. Mittlerweile agierten die Finnen gewohnt energiegeladenen, schnappten sich ihr Cello und liefen über die Bühne, Paavo Lötjönen feuerte das Publikum zum Mitsingen an und Perttu legte sich rücklings auf den Boden, Beine in die Höhe und spielte sein Cello. Die Matten flogen nicht nur von den Cellisten, sondern auch im Publikum wurde die Band gefeiert. Mit „Hall of The Mountain King“ war die Stimmung auf dem Höhepunkt und mit „Nothing Else Matters“ waren auch die Berliner gesanglich nun voll dabei.

Befremdlich war es, die beiden Vorbands in der Bühnendekoration von SABATON performen zu sehen. Die liebliche Elize und APOCALYPTICA hinter Stacheldraht im Schützengraben. Nun gut, dafür ging der Umbau um so schneller. In der Umbaupause wurde Bier getankt und die ersten Noch-Ein-Bier-Rufe hallten durch die Max-Schmeling- Halle.

Mit dem Intro „Ghost Division“ enterten SABATON die Bühne unter einem lauten Knall und Pyro. Im Publikum brach Jubel aus, die Fäuste flogen gen Himmel und das erste geexte Bier ließ nicht lange auf sich warten. Das Bühnenbild glich einem Schützengraben mit Mikrofonständern, an denen Militärhelme hingen und wie immer trat die Band in Tarnhosen auf. Sänger Joakim Brodén trug dazu seine schwarze Weste und die Pilotenbrille. Drummer Hannes war mit seinem Instrument auf einem Panzer platziert und wurde später zum Abschuss freigegeben. Zu „Great War“ sah man im Hintergrund Soldaten marschieren. Zu „The Attack of The Dead Men“ war die Bühne in giftgrünes Licht getaucht und Joakim sang mit Gasmaske. Erstaunlich, das man damit überhaupt singen kann. Zu „The Red Baron“ kam das Keyboard zum Einsatz, welches in einem roten Flugzeug eingebaut war. Ab „Angels Calling“ unterstützen APOCALYPTICA den Auftritt von SABATON. Es war naheliegend, das „Fields of Verdun“ folgte, da dieser Song auf dem neuem APOCALYPTICA-Album „Cell-O“ zu finden ist. Die musikalische Unterstürzung von APO war eine interessante Ergänzung und man hatte Spaß daran, die beiden Bands miteinander performen zu sehen. Stilistisch drüber, widmeten sich SABATON mit „The Great War“ thematisch dem 1. Weltkrieg. Kritische Auseinandersetzung erkennt man ansatzweise, doch es lässt sich zu dem eingängigen Power Metal der Schweden einfach vortrefflich headbangen, mitsingen und crowdsurfen. Streckenweise hörte der Andrang der Crowdsurfer nicht auf. Fette Hey-Chöre wurden zu „Carolus Rex“ geschmettert und es wurde lauthals mitgesungen. Dazu gab es Feuerfontänen im Takt. Eine schwedische Fahne, unzählige SABATON-T-Shirts und eine SABATON-Flagge sah man in der ersten Reihe. Zum Ende der Show setzte sich im vorderen Bereich eine kleine Gruppe hin, um im Takt zu Rudern. Spaß und Freude standen im Vordergrund, so wurden Biere geext und auf der Bühne mit dem Publikum gescherzt. Ein letztes Bier durfte natürlich nicht fehlen und SABATON tranken gemeinsam mit den Berlinern.

Mit einem Knall begann die Show und mit einer Setlist aus alten und neuen Songs blieben keine Wünsche offen und zum Ende folgte auf „Primo Victoria“ und „Bismarck“ noch die Songs „Swedish Pagans“ und „To Hell und Back“ und sorgten so für ein perfektes Ende, das erneut mit einem lautem Knall und riesigen Konfettiregen endete.

Setlist SABATON

  • Ghost Division
  • Great War
  • Attack Of The Dead Men
  • Seven Pillars Of Wisdom
  • Lost Battalion
  • The Red Baron
  • The Last Stand
  • 82nd All The Way
  • Night Witches
  • Angels Calling
  • Fields Of Verdun
  • Price Of A Mile
  • Lion From The North
  • Carolus Rex
  • Primo Victoria
  • Bismarck
  • Swedish Pagans
  • To Hell And Back

Copyright Fotos: Sandra Dürkop

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