Konzert Filter

SABRE NOIR – DEPP HOLLAND – BEAUTY IS THE END – ARSEN – A BIT OF BRAINDEAD (BANDCONTEST „MUSIC IS THE LAW PT. II”)

Ort: Berlin - Alte Feuerwache Schöneweide

Datum: 30.09.2006

Ich war noch nie vorher in der „Alten Feuerwache“ und so war es mal wieder eine kleine Premiere für mich. Die Location ist ein kleiner – ein sehr kleiner – Club und befindet sich in unmittelbarer Nähe des S-Bahnhofs Schöneweide. Neben einigen Gothics waren sehr viele Punks, Metaller und „normale“ Gäste anwesend, also eine ziemlich gemischte Veranstaltung. Die Getränkepreise waren sehr, sehr human (Becks: 1,70 Euro, Desperados: 2,50 Euro) und das Ambiente überzeugend. Da die ursprünglich erste Band (CHUMP CREEPING DEATH) leider abgesagt hatte und so ungefähr eine Stunde überbrückt werden musste, wurden wir mit Musik vom Band unterhalten. Der DJ machte wirklich einen guten Job: Neben ELÄKELÄISETs „Humppa“ wurden noch „Poison“ von ALICE COOPER, „Die My Bride“ von den MURDERDOLLS und diverse Punk-Songs gespielt. Die Mischung war also dem Publikum angemessen.

Punkt 20.50 Uhr betrat dann die erste Band A BIT OF BRAINDEAD die Bühne. Oder vielleicht sollte ich eher sagen, dass die Band sich auf die Bühne „quetschte“, denn jene war leider nicht sehr groß, dennoch reichte der Platz zum Glück für alle und bot auch dem Sänger Felix Gelegenheit, seinem Bewegungsdrang freien Lauf zu lassen. Die Jungs lieferten eine Show ab, die für einen Bandcontest ok war. Sie trafen zwar nicht meinen persönlichen Geschmack, da der Fronter, meiner Meinung nach, nicht wirklich zu verstehen war und sein „Gesang“ nicht wirklich Sinn ergab, aber sie gaben immerhin ihr Bestes. Der Stil kam einigermaßen gut beim Publikum an, die Begeisterung hielt sich aber in Grenzen. Nur vier von ungefähr 30 Gästen zeigten, dass sie Spaß bei ABOB hatten. Ab dem vierten Song waren es dann nur noch drei Leute und so ging es dann weiter… Da die Titel englisch waren, geh ich mal stark davon aus, dass die Texte es auch waren, man hat es, wie schon gesagt, leider nicht verstanden. Trotz allem hatte der Sound einen guten und satten Punkrock-Hardcore-Einschlag. Neben „Circle Breaks“ und „Lose It“, spielte die Band noch „Trash It Up“ und zwei Zugaben (u.a. „Patchwork Family“). 21.25 Uhr war dann der erste Act des Abends mit seinem Programm fertig.

Nach einer sehr kurzen Umbaupause war gegen 21.35 Uhr die zweite Band namens ARSEN am Start. Und die hatten einen Teil ihres Fanclubs mitgebracht. Mittlerweile waren ca. 50 Gäste anwesend und Sängerin Loreen hatte von Anfang an einen Großteil davon fest im Griff. Ihr Musikstil liegt im Punkrock-Bereich und sie machten ihren Job auf jeden Fall besser als ihre direkten Vorgänger. Anfangs war die Fronterin zwar schlecht zu verstehen, da das Mikro zu leise war, aber das gab sich nach einer Weile. ARSEN haben nette deutsche Texte mit Titeln wie „Auf den Dächern von Berlin“, „Vakuum des Vertrauens“ oder „Dill-Song“, letzterer wurde zum ersten Mal gespielt, kam aber nur mäßig beim Publikum an. Lustigerweise waren ARSEN die einzige Combo, die Merchandise dabei hatten und mit 8 Euro pro T-Shirt war das auch mehr als erschwinglich. Bassist Dennis zog sich bei der verlangten Zugabe aus und man konnte an der rechten Leiste ein kleines Tattoo erkennen. Es hätte vielleicht besser ausgesehen, wenn auf der anderen Seite das gleiche Motiv gewesen wäre (man merkt, dass der Bericht von einer Frau stammt, Anm. der Red,), aber das tat der guten Stimmung auch keinen Abbruch. Mit der Zugabe „I’m Falling“ beendete die Band um 22.10 Uhr ihren Auftritt.

Nach einer weiteren kurzen Umbaupause war es endlich (Punkt 22.20 Uhr) Zeit für BEAUTY IS THE END – die Formation, auf die ich mich am meisten freute. Ich hatte die Jungs schon einmal im K17 live erleben können und sie haben mich damals von Anfang an begeistert. Ihre satte Mischung aus Punk, Screamo und Metalcore, die variable Stimme von Sänger und Shouter Merlin, sowie das Zusammenspiel der gesamten Band sind einfach perfekt. Anfangs waren nur wenig Zuschauer anwesend, jedoch kamen nach einer kurzen Weile mehr und mehr zurück und feierten die Band ab. Die Perfomance von Stücken wie „A Dark One“, „Love Letters Have No Happy End“, „I Can’t Believe I Took The Whole Thing”, “Playing Pool With Heads Instead of Balls” (der erste Song, der je gemacht wurde) und der Semi-Ballade „Nothing But Impressions“ (definitiv einer meiner absoluten Favoriten) war sehr kraftvoll und die Intonation perfekt. Die Musiker spielten immer sehr gut mit-, nie gegeneinander und unterstütze sich sehr gut. Als Gitarrist Anusch sein Plek verlor, half Merlin ihm suchen und unterstütze jene Suche immer wieder mit quietschigen Aussagen wie „Gib mir mein Plektron. Wo ist mein Plektron?“, was der ganzen Show eine witzige Note gab. „They Made Me Do It“ war leider schon der Schlusssong und wurde mit den Worten angekündigt, dass jeder, der den Film „Donnie Darko“ gesehen habe, wissen müsste, warum er geschrieben wurde und so beschlossen BEAUTY IS THE END um 22.55 Uhr ihre Show.

Als nächstes waren von 23.05 bis 23.40 Uhr DEPP HOLLAND an der Reihe und ich muss im Rückblick sagen: Die hätten sich ihren Auftritt wirklich sparen können, denn letztendlich waren sie die Loser des Abends. Man sollte halt nicht an einem Bandcontest teilnehmen, wenn man acht oder neun Wochen nicht geprobt hat und der Gitarrist einen auf Null-Bock macht und wegen ihm letztendlich die Show abgebrochen wird. Es war nicht nur unprofessionell von ihm, ständig mit der Menge zu pogen, statt seinen Job zu machen, sondern die Combo war einfach nur schlecht. Es waren wesentlich weniger da als bei den Kontrahenten und die Anwesenden waren auch nicht sonderlich begeistert vom Punk-Sound der Band. Vielleicht sollte es einfach nur die Stimmung aufmuntern, wenn ab und an Leute aus dem Publikum auf die Bühne geholt wurden, aber es war nur peinlich.

Als letzte Band an diesem Abend waren SABRE NOIR gegen 23.50 Uhr mit ihrem Programm an der Reihe. Jetzt klärte sich auch die Anwesenheit einiger Gothics, denn die Band spielte sehr guten Metal mit Gothic-Einflüssen. Leider habe ich von ihnen nicht so viel mitbekommen, da ich mich hinter dem Club mit Anusch und Flo (Drums) von BITE unterhalten habe, die Klänge, die zu mir nach draußen klangen, waren jedoch sehr ordentlich. Und das, was ich noch in der Location mitbekommen habe, war eine sehenswerte Show. Sänger Thorsten hatte das Publikum sehr gut im Griff und eine positive Ausstrahlung. Neben zwei Geburtstagssongs (einmal für (O-Ton Thorsten): „Bob – den Baumeister“ und der andere ging an eine gewisse Bettie) performte die Band noch „Die Königin“, „Der Sturm“, „Für alle Zeit“ und „In dir“. Nach dem Zugabe-Song „Die Mauern“ war dann kurz vor halb 1 der letzte Song für diesen Abend verklungen.

Anschließend gab es wieder eine kurze Pause und die Platzierungen des Bandcontests wurden verkündet:

Ausgeschieden: DEPP HOLLAND und SABRE NOIR

3. Platz: BEAUTY IS THE END
2. Platz: A BIT OF BRAINDEAD
1. Platz: ARSEN

Herzlichen Glückwunsch an ARSEN, A BIT OF BRAINDEAD und BEAUTY IS THE END und vielen Dank für die gute Zusammenarbeit mit den Setlists und ein Special thx an ein Mitglied (hab leider vergessen wer es war) von SABRE NOIR für das spendierte Bier.

Setlist A BIT OF BRAINDEAD
Short Statement
Trash it up
When circle breaks
The phenomenon of wearing uniforms
Straight to death
Locust swarm
Fuck the posers
Lose it
Mid-tempo (Arbeitstitel)
Freak out
My Pent-Up Rage
Penetration
Cash maschine

My way
Patchwork Family

Setlist ARSEN
Hey Ho Let’z go
Wir sind Arsen
Auf den Dächern von Berlin
Dill-Song
Der Ausweg
Was ich will
Vakuum des Vertrauens
Ich lieb mich
Reh-Lied

I’m falling

Setlist BEAUTY IS THE END
A Violent Temper
So pretty burnin’
A dark one
Love Letters have no happy End
How to become a tough guy for dummys
Sinking Ship of Zombies
I can’t believe I took the whole thing
Nothing but impressions
Playing pool with heads instead of balls
They made me do it

Setlist SABRE NOIR
Die Königin
Die Brücken (Intro)
Deine Phobien
Der Sturm
Für alle Zeit
Dunkel
In dir

Die Mauern

Es ist noch kein Kommentar vorhanden.

Hinterlassen Sie einen Kommentar.

Mehr zu A BIT OF BRAINDEAD auf terrorverlag.com

Mehr zu ARSEN auf terrorverlag.com

Mehr zu BEAUTY IS THE END auf terrorverlag.com

Mehr zu DEPP HOLLAND auf terrorverlag.com

Mehr zu SABRE NOIR auf terrorverlag.com