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SALTATIO MORTIS – PILL & PANKRATZ

Ort: Osnabrück - N8

Datum: 21.10.2005

Nachdem ich SALTATIO MORTIS nun schon zwei mal zuvor erleben konnte, und es beim ersten mal zu mittelalterlich, dafür dann aber beim zweiten Auftritt zu elektro-lastig, man könnte schon beinahe Techno-mäßig sagen, empfand, war ich nun auf einen weiteren live Gig der „Lustbaren Sieben“ gespannt, zudem ich im Vorfeld doch von einigen gehört hatte, die neue CD „Des Königs Henker“ solle, zu Freud oder Leid, sehr rockig und weniger mittelalterlich sein. Also wartete ich mit gerade mal 40 Personen gegen 19 Uhr am Eingang des N8 auf Einlass…… und wartete und wartete. Gegen 19,30 waren es dann auch schon an die 50 Leute, die nun zum Teil doch auch ein wenig ungeduldig wurden. Als dann endlich die Tür geöffnet wurde, und die immer größer werdende Schar der Fans den Ort des Geschehens betrat, waren die Meisten doch sehr verwundert, denn da stand sie schon auf der Bühne und spielten. Schnell erklärte „Alea der Bescheidene“, Sänger und Frontmann von SALTATIO, dass sie im Stau (Vollsperrung) gestanden hatten, nun noch beim Soundcheck wären und um ein wenig Geduld bitte würden. Auf die nicht ganz ernst gemeinte Frage meinerseits, ob sie denn keinen Bandhubschrauber hätten, meinte Alea mit einem Augenzwinkern, wir könnten ja alle den Merchandise-Stand leer kaufen und auch noch ganz viel bestellen, dann könnte das mal irgendwann funktionieren. Außerdem hätte die Frau hinter dem Stand Geburtstag, und man könne ihr kein schöneres Geschenk machen.

Nachdem alle mit dem Klang zufrieden waren und die Bühne vorläufig verließen, betraten zwei Gestalten die Bretter, die von einigen im Publikum als „Klaus und Uschi“ begrüßt wurden, und so stellten sie sich auch zuerst vor, dabei waren es doch zwei Männer. Es dauerte aber gar nicht lang, und die Zwei wiesen sich als PILL & PANKRATZ aus, wobei ich sagen muss, dass ich mir den anderen Namen weitaus besser hätte merken können. Die Show, welche die Beiden in den folgenden Minuten darboten, würde ich als Mittelalter-Comedy bezeichnen. Mit ihren Liedern, Geschichten und den Sprüchen, die sie zwischendurch immer wieder gekonnt platzierten, trieben sie so manchem Zuhörer Tränen vor Lachen in die Augen und einige werden wohl nach dem Auftritt Muskelkater im Zwerchfell gehabt haben.

Dann kamen, ohne großartige Pause, die Spielleute von SALTATIO MORTIS auf die Bühne und legten auch sofort mit „Tritt ein“ los. Was folgte war ein wunderschönes Mittelalter–Rock Konzert, bei dem Alea es nach kurzer Zeit sogar schaffte, die sonst eher zurückhaltenden Osnabrücker zum mitfeiern, klatschen, singen und jubeln zu bringen. Dass der Funke übersprang, lag sicherlich auch daran, dass man der Band den Spaß an der Sache anmerkte, auch wenn sich „Falk Irmenfried von Hasen-Mümmelstein“, der doch früher für so viele Ansagen zuständig war, diesmal sehr zurück hielt. Der Auftritt war diesmal tatsächlich ziemlich rockig, und trotzdem kam auch der Mittelalter Teil nicht zu kurz. Geschickt wurden die Dudelsäcke und Schalmeien mit Bass, Schlagzeug und E-Gitarren in Verbindung gebracht, und auch ältere Stücke wie „Dunkler Engel“ oder „Falsche Freunde“ wirkten in dieser Zusammenstellung härter und verloren dabei trotzdem nicht ihren Charme. Schön fand ich, dass sich die Band zwischendurch komplett vorne auf der Bühne versammelte und die E-Gitarre gegen Dudelsack, sowie dass Schlagzeug gegen Trommeln und Pauke ersetzt wurde. So kam der Mittelalterflair mit Stücken wie „Dessous le Ponte de Nantes“ oder „Cantiga Alhambra“ dann auch noch mal so richtig zur Geltung, was auch durch die permanenten Feuersäulen im Hintergrund untermalt wurde. Ein Großes Lob auch an die Bühnendekoration, die Beleuchtung und die pyrotechnischen Effekte, die so manchen Zuschauer in den ersten Reihen doch ganz schön ins Schwitzen brachten. Da passte einfach alles.

Zwar habe ich nach dem Konzert auch Kritik an der neuen Härte der Band gehört, aber diese Ansichten waren nur vereinzelt und, die Mehrheit der Zuhörer war sich einig, dass es ein toller Auftritt war. Wenn sich eine Band auf diese Art weiter entwickelt, dann kann ich nur sagen „Respekt und bitte weiter so“. Den nächsten Auftritt von SALTATIO MORTIS in Osnabrück werde ich jedenfalls nicht versäumen.

Setliste SALTATIO MORTIS
Tritt ein
Für Dich
Salz der Erde
Falsche Freunde
Keines Herren Knecht
Des Königs Henker
Mein Weg
Dessous le Ponte de Nantes
Cantiga Alhambra
Palästinalied
Tote Augen
Verführer Vergiss mein nicht
Mondlicht
Mea Culpa
Dunkler Engel

Rette mich
Heuchler

Licht und Schatten
Die Hoffnung stirbt zuletzt
Happy Birthday (für die Verkäuferin vom Merchandise-Stand)

Copyright Fotos: Lui L.

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