Ort: München - Circus Krone
Datum: 27.04.2005
Die Vorfreude, SCHANDMAUL, eine meiner absoluten Lieblingsbands, live in ihrer Heimatstadt München erleben zu dürfen, war groß – vielleicht ein wenig zu groß… Vorweg möchte ich sagen, dass es, alles in allem, ein sehr schönes Konzert war, aber leider gab es so einige Dinge, die den Genuss dann doch schmälerten.
Die Akustik-Show aus dem Circus Krone mit großem Orchester und einigen interessanten Gästen wurde von der Band ja schon im Vorfeld auf diversen anderen Konzerten groß beworben. Auch wurde bekannt gegeben, dass das Ganze für die Nachwelt auf DVD aufgenommen werden sollte, was SCHANDMAUL-Fans aus ganz Deutschland dazu veranlasste, extra für diesen Auftritt nach München zu reisen. Aus Thüringen, Düsseldorf, Osnabrück und sogar aus Itzehoe konnte man an diesem Abend Leute kennen lernen. Es soll sogar jemand extra aus den USA eingeflogen sein. Dementsprechend großartig war die Stimmung in dem leider nicht ganz ausverkauften Circus Krone Bau. Gespannt wartete die Menge mit La-Ola-Wellen und „Glorreich“ Rufen auf die 6 Schandmäuler.
Kurz vor acht Uhr betrat das Orchester zusammen mit Anna, der Geigerin der Gruppe, die ziemlich große und hohe Bühne an deren oberen Ende sich das Schlagzeug von Stefan befand. Ein kurzes einstimmen und pünktlich um Acht legte das Orchester mit einem Instrumental los bei dem der Rest der Band die Bühne betrat. Als dann das erste SCHANDMAUL-Lied angestimmt wurde, waren viele überrascht. So melodisch, aber auch so ruhig hatte bis dahin wohl noch keiner die Band erlebt. Leider war der Soundcheck vermutlich hauptsächlich für die DVD Aufnahme ausgerichtet gewesen und so kam es, dass man sowohl Birgit an der Flöte als auch die Gitarren, Ducky unterstützt von Danny, zu Beginn fast gar nicht hören konnte, was sich aber im Laufe des Konzertes kontinuierlich besserte.
Es wurden sehr viele ruhige Stücke gespielt, so dass immer wieder ein Meer aus Feuerzeugen und Wunderkerzen in den Zuschauerrängen zu sehen war. Aber die Wunderkerzen wurden weniger und auch das Feuerzeugbenzin ging langsam zur Neige. Sollte es tatsächlich ein kompletter Auftritt mit ausschließlich langsamen und ruhigen Stücken werden? Zum Glück nicht, allerdings wirkten selbst die sonst so schön rockigen Stücke, wie z.B. „Walpurgisnacht“ oder „Herren der Winde“, ohne E-Gitarre ein wenig lahm. Daran konnte selbst das wirklich gute Orchester nichts ändern. Auch fehlte ein wenig Bewegung, was auch dadurch kam, dass die Gitarristen fast die gesamte Zeit auf Barhockern saßen, Anna immer mal wieder zum Orchester wechselte, Matthias mit einem „Standbass“ auch eine ziemlich feste Position hatte und Stefan sowieso viel zu weit von der Band entfernt saß. Da half es auch nichts, dass sich Thomas, der Sänger, mal an das Piano setzte oder Matthias sich mit einem E-Bass zum Schlagzeug begab.
Dafür wurden die Schandmäuler zwischendurch immer mal wieder von mehr oder weniger bekannten Gästen unterstützt, wie z.B. Castus und Wim von CORVUS CORAX, bzw. TANZWUT, die zusammen mit Birgit die Dudelsäcke erklingen ließen, Olli von FAUN an der Harfe, sowie Felix an den Percussions und Martin am Flügel, wofür sich die Menge mit wahren Begeisterungsstürmen und lang anhaltenden Applaus-Orkanen bedankte. Leider war auch der Abstand zwischen Band und Publikum sehr groß, da in dem „Fotograben“ eine große Kamera auf Schienen hin und her fuhr und so manchem Fan in den vorderen Reihen manchmal die Sicht versperrte. Auf Grund der Aufnahmen waren auch Fotos während des Konzertes absolut untersagt, was jeden, der gern eine persönliche Erinnerung an den Abend mit nach Haus genommen hätte, bitter enttäuscht hat. Trotz allem ließ sich das Publikum nicht die gute Laune verderben und feierte, hüpfte und tanzte zu den Liedern, dass es einen einfach mitreißen musste. Da war es völlig egal, ob jemand 15 oder 50 Jahre alt war, ob aus dem Norden oder Süden des Landes. Da wurde der Nebenmann, bzw. die Nebenfrau einfach in den Arm genommen und zusammen gesprungen und geschunkelt und das ganze bis halb elf, dann war leider Feierabend.
Wie eigentlich schon üblich, bat Thomas die Menge um 15 Minuten Zeit, um sich dann beim Merchandise-Stand zu treffen, was auch noch einige der Zuschauer gerne annahmen. Hier konnte man dann noch ein Autogramm oder ein Souvenir erhaschen und auch noch das eine oder andere Wort mit der Band wechseln. Die allgemeine Resonanz auf das Konzert war sehr gut und man kann auf das Ergebnis in Form einer DVD gespannt sein. Der Band möchte ich an dieser Stelle noch weiterhin viel Erfolg auf Ihrer Akustik-Tour und natürlich auch alles Gute für die weitere Zukunft wünschen.
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