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SONATA ARCTICA – TIMO RAUTIAINEN & TRIO NISKALAUKAUS

Ort: Bochum - Zeche

Datum: 18.10.2004

Zugegeben, ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass die Besucher in der Bochumer Zeche an diesem Abend nicht gerade dicht gedrängt stehen müssen. Schließlich ist es die erste Headliner Tour der Finnen und zudem ist man ja auch mit den Landsleuten von NIGHTWISH unterwegs und gastiert daher auch im gar nicht so weit entfernten Oberhausen. Aber, wie das manchmal so ist, eine glatte Fehleinschätzung. Liegt es an den positiv bewerteten Support Acts, die man in den letzten Jahren z.B. für STRATOVARIUS oder GAMMA RAY absolviert hat oder an den inzwischen vier (das aktuelle Album „Reckoning Night“ ist soeben erschienen) überdurchschnittlichen Veröffentlichungen. Kurz um: Es ist rappelvoll an diesem Abend!

Als Opener fungiert eine weitere finnische Truppe, bestehend aus TIMO RAUTIAINEN unterstützt durch das TRIO NISKALAUKAUS, der das Publikum mit einem „Schönen guten Abenden meine Damen und Herren“ begrüßt. Eine Besonderheit dieser Band besteht darin, dass sie die ursprünglich finnischen Vocals ins Deutsche übersetzt hat (vgl. auch das aktuelle Album „Hartes Land“). Wie man schon bei der Begrüßung feststellen konnte, ist man der deutschen Sprache jedoch eher weniger mächtig. Die Songtexte entwickeln daher einen „gewissen Charme“. Ist die textliche Aufbereitung vielleicht noch Geschmacksache, so lässt man rein musikalisch nichts anbrennen. Melodischer, überwiegend im Midtempo Bereich angesiedelter Metal, der trotz der ziemlich beengten Platzverhältnisse auf der Bühne gut rüberkommt. Die nach fast 40 Minuten Spielzeit ertönenden Zugabe-Rufe bestätigen, dass hier ordentlich abgerockt wurde.

Nach einer kurzen Umbauphase entert die Hauptband die Bühne. Gestartet wird mit „Misplaced“, dem Opener vom kürzlich erschienenen Album „Reckoning Night“. Ein melodischer Powermetal Kracher so recht nach dem Geschmack der Fans. Im weiteren Verlauf des Konzerts gibt es Titel von allen vier Alben, wobei das Erstlingswerk „Ecliptica“ und das aktuelle Album gewisse Schwerpunkte bilden. Von den neuen Titeln wird „Ain’t Your Fairytale“, „Wildfire“ und natürlich „Don’t Say A Word“ (erreichte jeweils die Topposition bei den finnischen Single Charts und bei den japanischen Charts für ausländische Interpreten) gespielt. Bei der Songwahl wird geschickt zwischen Speedmetal Nummern und Midtempo Titeln variiert. Shouter Tony Kakko erweist sich als gestandener Frontmann. Das Publikum wird in das Konzert einbezogen, ohne auf oft eher peinliche (Mitsing-)Spielchen zurückgreifen zu müssen. Kannte man von anderen Konzerten eher Gitarren- bzw. Gitarren-/ Keyboardduelle der Musiker, so gab es hier die Variante Gitarre-/ Mikroständer zu entdecken. Bereits nach einer Stunde verlässt die Band erstmalig die Bühne. Allerdings gibt es einen ausgedehnten Zugabeteil (aus dem ich das geniale „Cage“ vom Album „Winterheart’s Guild“ und den fast schon Klassiker „My Land“ vom Debütalbum hervorheben möchte), um schließlich auf eine Gesamtspielzeit von ungefähr 90 Minuten zu kommen. Die begeisterten Fans hätten sicher noch ein Stündchen durchgehalten, aber die Verpflichtungen bei der bereits erwähnten NIGHTWISH-Tour verhindern hier weitere Zugaben.

Was soll ich der Band abschließend wünschen? Einerseits sicher weitere (kommerzielle) Erfolge. Andererseits vielleicht auch nicht zu viel, damit es auch in Zukunft noch so geile Clubkonzerte mit SONATA ARCTICA gibt!

Copyright Fotos: Stefan Block

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