Ort: Köln - Live Music Hall
Datum: 19.06.2005
Gut ein Jahr nach ihrer Deutschlandtour gaben sich SOULFLY mal wieder die Ehre in Good Old Germany mit ihren harten Metalriffs für ordentlich Stimmung und eine große Portion Schweiß unter den Fans zu sorgen. Obwohl sie nach eigenen Aussagen gerade an einem neuen Album arbeiten, finden sie wohl zwischendurch trotzdem die Zeit zu touren. So kam es dann auch dazu, dass sie 2 neue Songs spielten.
Aber fangen wir vorne an… Wir hatten Karten für das Konzert in Köln, und so machten wir uns aus dem fernen OWL auf, um einmal mehr die Live Music Hall zu besuchen, in der man doch immer wieder nette Gigs erleben kann. Die Halle war gut gefüllt, aber wohl nicht vollkommen ausverkauft. Das war aber auch gut so, denn wenn ich mich an MACHINE HEAD im letzen Herbst erinnere, wo die Halle noch hoffnungslos überfüllt war, konnte man so wenigstens ein schönes Konzert erleben, bei dem man keine Platzangst haben musste. Die Zutaten für eine gute Metalparty waren also gegeben, und die sollte es auch werden.
Als Supportact war BETZEFER, eine Thrash-Metal-Band aus Israel, verpflichtet worden, die ebenfalls bei Roadrunner Records unter Vertrag steht. Schon beim ersten Song merkte man, dass hier eine eingespielte Truppe auf der Bühne war, die es wahrlich verstand, das Publikum zu „motivieren“. Für einen Supportact gelang es ihnen wirklich gut, die Fans auf „Temperatur“ zu bringen. Nicht umsonst waren einige Zuschauer in BETZEFER-Shirts angereist, welche auch die Texte der aktuellen Platte „Down Low“ kannten, und so teilweise mitschrieen. BETZEFER spielten ca. eine halbe Stunde und trafen genau meine Vorstellungen von gutem Metal, die Jungs werde ich auch jeden Fall weiter im Auge behalten. Nach dieser guten Einstimmung warteten alle auf die Exil-Brasilianer SOULFLY, die zwar mittlerweile in den USA wohnen, ihre brasilianische Mentalität aber nicht vergessen haben, was bereits an den Nationalfahnen auf der Bühne zu erkennen war.
Der Umbau dauerte allerdings recht lange, und dass man ca. eine halbe Stunde Rauch in die Halle pustete, bis auch wirklich der letzte die Luft unausstehlich fand, trübte irgendwie meine Stimmung. Aber man soll ja positiv denken, und so kamen sie dann irgendwann: SOULFLY. Allen voran Max Cavalera, der alles überragende Frontmann, der klar den Mittelpunkt der Band bildete. Gleich beim Opener „Prophecy“ gingen die Jungs richtig gut ab, so dass das Publikum gleich in den Bann gezogen wurde, und sich schnell ein ordentlicher Mosh-Pit bildete. Mittlerweile war wohl jeder richtig am ölen, bald entledigten sich dann auch die ersten Jungs ihrer T-Shirts. Nachdem dann auch ziemlich schnell der SEPULTURA-Klassiker „Roots Bloody Roots“ kam, war das Publikum nicht mehr zu halten, und ein erster Höhepunkt war erreicht. Max Cavalera erzählte wie immer Recht wenig, daher stand die Musik klar im Vordergrund, so dass es recht selten zu Spielpausen kam, es passierte höchstens mal, dass Max 1-2 min von der Bühne ging. In dieser Zeit heizten die anderen Jungs dem Publikum aber weiter mit harten Tönen ein. So spielten sie also alle ihre großen „Hits“ wie „Seek ’n‘ Strike“ runter, um das Publikum mit bekannten Klängen zum Mitschreien zu animieren. Die Halle war am toben, und die Bühne in Nebel gehüllt, der von den Scheinwerfern „durchbrochen“ wurde – dabei entstanden lustige und schöne Lichteffekte. Nachdem sie dann „Jump The Fuck Up“ eingeleitet hatten und direkt wie immer in „Bring It“ überleiteten, war wirklich fast jeder am rocken.
Ein netter Gig, den die Jungs hier mit uns feierten. Nachdem dann die meisten bekannten Songs gespielt waren, zeigten uns die Jungs, was sie für das neue Album „geplant“ hatten, und spielten 2 neue Kompositionen, die sehr gut beim Publikum ankamen. Das liegt vielleicht auch daran, dass sich am bewährten SOULFLY-Sound wenig geändert hat, und man sich sofort mit den Tracks identifiziert. Entweder man mag halt die Art, wie die Jungs Musik machen, oder eben nicht. Mittlerweile hatte Max Cavalera sich auch eine Klampfe gegriffen, die im „stylischen“ Brasilien-Look designt war, was mir ziemlich gut gefiel. Als sich dann jeder der 4 eine Trommel schnappte, läuteten sie ein wahres „Trommelfeuerwerk“ ein! Max holte gar einen Zuschauer auf die Bühne, der mit ihm zusammen herumdrummte… Das war ein wirklich netter Sound, den die Jungs da mit ihrer „Trommelorgie“ produzierten. Nach ein paar weiteren Schmuckstücken ihrer Alben läuteten sie mit „Back To The Primitive“ allmählich das Ende der Show ein.
Ohne Zugabe verließen die Musiker nach 1 ½ Stunden die Bühne, und ich glaube jeder in der Halle war mit mir einer Meinung, dass dieser Auftritt es wirklich in sich hatte. Nachdem sich viele am Supportstand eindeckten, an dem BETZEFER fleißig Autogramme gaben, hieß es langsam Abschied nehmen und den Abend zu „verarbeiten“. Zwei wirklich gute Metal-Bands hatten uns heute Abend gezeigt, was für einen Spaß sie beim Musik machen verspüren, und wie man Live ein wahres Feuerwerk zündet. Ein wirklich gelungener Auftritt von beiden Bands, die ihr Geld wert sind. SOULFLY, wenn ihr im Herbst eurer neues Album raus bringt und wieder durch Deutschland tourt, seit euch sicher: Ich bin wieder dabei…
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