Ort: Rostock - Mau-Club
Datum: 18.09.2010
Bereits zum zweiten Mal wurde zum Steelfactory Festival in den Rostocker Mau Club geladen. Nach dem sehr gelungen Debüt 2009 u.a. mit DESTROID und KLANGSTABIL sollten in diesem Spätsommer IN STRICT CONFIDENCE, PSYCHE, DIN [A] TOD und LIQUID DIVINE das vielversprechende Abendprogramm gestalten. Für eine interessante Mischung war also gesorgt.
LIQUID DIVINE
Den Start in einen langen Abend machten LIQUID DIVINE. Sänger Guido Stoye hatte an den Keys neben Christian Fritzsche zur Verstärkung noch Alexander Stetter dabei. Insbesondere der Sound von LIQUID DIVINE überzeugte von Anfang an. Das Publikum hatte noch Berührungsangst und wippte mit etwas Abstand zur Bühne entspannt mit. Das Set bestand aus einer guten Mischung des aktuellen Longplayers „Autophobia“ und der 2007 erschienenden CD „Black Box“. Gesanglich kam man leider nicht immer an die Tiefe der Studioarbeit heran aber daran lässt sich sicher noch arbeiten. Ein wirklich gelungener Auftakt von drei sehr sympathischen Musikern. Es wäre schön, sie bald wieder live zu erleben.
Setlist LIQUID DIVINE
Fallen men
Planet zoo
Click
Want
Sleepwalk
Kaleidoscope
Frontend
DIN [A] TOD
Dann waren Sven (mit cooler schwarzer Sonnenbrille) und Claudia (im Bandshirt ATARI TEENAGE RIOT) mit ihrem Projekt DIN [A] TOD an der Reihe und präsentierten sich in großer Spiellaune. Die Setlist enthielt hauptsächlich Stücke aus dem aktuellen Album „Westwerk“, aber auch aus dem Debüt „The Sound of Crash“. Mit enormer Coolness und trotzdem mitreißend lud das Duo zum tanzen und feiern ein. Während Sven mit seiner Gitarre und der Sonnenbrille zu tun hatte, erinnerte der kühl/ distanzierte Auftritt von Claudia ein bisschen an die Girls von CLIENT. Es fehlte nur noch die Uniform. Das ist aber in keinster Weise abwertend gemeint. Im Gegenteil, wir erklärten im Endeffekt diesen Auftritt zur Überraschung des Abends. Hoffentlich spricht das musikalische Niveau von DIN [A] TOD bald auch zahlenmäßig größere Hörerschaften an.
Setlist DIN [A] TOD
Spartakus
Some kind of hate
Westwerk
Margarita
Call it rebound
Glory in the highest
Creation crucifixion
Vorwärts, wir müssen zurück
PSYCHE
Dass Darrin Huss mit seinem Projekt PSYCHE schon zu den alten Hasen der Szene gehört, ist bekannt. Seine Freude am Musizieren und Performen ist aber ungebrochen und so kam dann mehr und mehr Stimmung im Mau-Club auf. Begleitet und unterstützt wurde er von Keyboarder Stefan Rabura. Absolute Hingucker waren immer wieder die extrovertierten Tanzeinlagen von Frontman Huss, die einmal sogar auf dem Bühnenboden gipfelten. Bemerkenswerte Randnotiz: Der Song „Krieg“ erlebte nach 28 Jahren (!!!) wieder ein Live-Comeback .Schön war auch zu erleben, wie Darrin vor und auch gleich nach seinem Gig den Fans am Merchandise-Stand Rede und Antwort stand. Für mich die Krönung eines sympathischen Auftritts, der auch endlich richtig Stimmung in den Club brachte.
Setlist PSYCHE
The Crawler
Krieg
Uncivilized
Gods And Monsters
September Moon
15 Minutes
Sanctuary
Disorder
Misery
Unveiling The Secret
Goodbye Horses
Brain Collapses
IN STRICT CONFIDENCE
IN STRICT CONFIDENCE, der Headliner des Abends, startete fulminant mit „My Despair“, einem neuen Song des Albums „La Parade Monstrueuse“, durch. Dies stellte sich als gute Wahl heraus, denn sofort hatte man das Publikum auf seiner Seite. Frontmann Dennis Ostermann und Jörg Schelte an den Keys hatten zur Verstärkung Nina de Lianin (Gesang) und Haydee Sparks (Gitarre) mitgebracht. Ordentlich Druck brachten besonders die Drums, die von Stefan Vesper in hohem Tempo getrieben wurden. Highlight des Sets war aus meiner Sicht dann „Set me free“, welches Dennis und Nina gemeinsam vortrugen. Ein richtig schönes Duett, bei dem man besonders Herrn Ostermann auch einmal Freude und Stolz am neuen Werk anmerken konnte. Schön anzusehen, dass Tracks dieser Scheibe wie auch die Klassiker à la „Zauberschloss“ gleichermaßen live funktionieren und vom Publikum richtig abgefeiert wurden. Insgesamt ein ordentlicher Auftritt, mit toller Stimmung, der mir persönlich aber etwas zu routiniert und somit mit zu wenig Herz rüber kam.
Setlist IN STRICT CONFIDENCE
My Despair
Promised Land
Seven Lives
This is all
Forbidden Fruit
Set me free
Away from here
Silver Bullets
Closing Eyes
Herzattacke
Zauberschloss
Heal me
Engelsstaub
Wer nach dem ereignisreichen Abend noch nicht genug hatte, konnte im Anschluss noch bis vier Uhr morgens mit den Steelworker Djs Andy und Maddin und Gast-DJ Dennis Schober (SOLITARY EXPERIMENTS) feiern. Scheinbar hat sich die Qualität dieses kleinen Festivals noch nicht so Recht in der Szene herumgesprochen und so fanden vielleicht 180 Zuschauer den Weg in den Mau-Club. Wer sich in Zukunft an solchen Veranstaltungen erfreuen möchte, muss an einem Samstagabend dann auch mal die Beine hochbekommen und andere den Raab schlagen lassen.
Copyright Fotos: Cathie Niemann
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