Ort: Berlin - DarkSide Metal-Club
Datum: 29.05.2007
Es war wieder einmal Zeit für die Schweizer Steinmänner in Berlin. Diesmal nicht im Vorprogramm einer so großen Band wie den DEATHSTARS, sondern mit eigener Headliner-Show und ihren Schweizer Kollegen von INCREDI-BALLZ im Gepäck. Beginn der Show sollte 20 Uhr sein, also machte ich mich kurz davor mit einem Freund auf den Weg zum Club. Sehr praktisch für mich: Die Location ist nur 5 Minuten von mir entfernt. Von außen wirkt der Laden nicht sehr gemütlich, das ändert sich allerdings, wenn man die „heiligen Hallen“ betritt. Sehr gemütlich, die Barhocker sind zwar etwas hart, dafür ist das Sofa kuschelig und die Bühne perfekt in der Mitte des Raumes platziert. Ich hatte vorher noch Gelegenheit mich mit Sänger Mikki Chixx zu unterhalten, welcher mir erzählte, dass sich der ganze Anfang noch um ca 1 – 1,5 Stunden verzögern würde, da der Soundcheck so lange gedauert habe. Normalerweise reichen bei STONEMAN an die 10 Minuten, um alles perfekt klingen zu lassen, dieses mal sollte es wegen der „komplizierten Technik“ allerdings über eine Stunde dauern. Ein eigener Techniker konnte auf Grund von Platzmangel im Bus nicht mitgenommen werden und so wurde auf den Haustechniker des Clubs zurückgegriffen. Was sich allerdings teilweise als Fehlgriff erwies, da alles nicht so funktionierte, wie die Band sich das vorstellte. Aber das ist wieder eine andere Geschichte. Die Tour lief bisher sehr gut und am Vortag wurde in Gummersbach in einem Pub namens „Valhalla“ vor rund 50 Leuten gespielt und die Stimmung soll mehr als gut gewesen sein. Ich erklärte Mikki, dass er heute wohl nicht mit so vielen Leuten rechnen könne, weil der Club dann doch etwas weit draußen liegt und kaum jemand sich freiwillig in diesen Bezirk verliert. Der Fronter zerstreute meine Gedanken, indem er mir mal wieder den Kopf tätschelte und sagte, dass sie trotzdem Spaß haben werden. Ich sollte mit meinem Bedenken Recht behalten. Schlussendlich waren es ungefähr 20 Zuschauer, wovon ein Großteil aus der Crew der Bands, den Formationen selbst und Angestellten der Location bestand. Im Großen und Ganzen waren es also ca. 5 zahlende Zuschauer. Aber jetzt mal zum Hauptbericht.
„Pünktlich“ 21.05 Uhr war die Zeit für den Support gekommen. Von Anfang an knallte der kraftvolle Metal-Sound in die Gehörgänge und das Gebrüll von Sänger Dürr krallte sich darin fest. Der Fronter war zwar mehr down als on stage, was nicht zuletzt an seinem ungeheuren Bewegungsdrang lag, aber auch daran, dass im hinteren Teil der Bühne schon das Gewerk vom Headliner aufgebaut war. Auch die beiden Gitarristen Märe und Kern befanden sich des öfteren im Publikumsbereich. Da war ja auch genug Platz. Gespielt wurden leider nur 5 Songs (u.a. der Opener „Ballz for Ballz“, „Blood for Blood“ und „Cannibale“), jene wurden aber sehr professionell präsentiert. Gegen 21.25 Uhr war dann die Show auch schon vorbei und während der unheimlich langen „Umbaupause“ von 50 Minuten, sah man Dürr noch, wie er eifrig CDs und Sticker verteilte. O-Ton: „CD für 3 Euro oder 3 Bier“.
Dann war es endlich soweit und während das Intro eingespielt wurde, betraten alle STONEMAN-Mitglieder nacheinander die Bühne, zum Schluss natürlich die Hauptperson: Mikki Chixx. Die Jungs hatten die wenigen Gäste mit ihrem mitreißenden und energiegeladenen Sound sofort in ihren Bann gezogen und lieferten eine geniale Show ab. Zwischen den einzelnen Songs begrüßte der Fronter die Zuschauer immer wieder in verschiedenen Sprachen oder scherzte darüber, dass nur so wenig Leute da waren, aber sie dennoch spielen würden. Leider hatte die Band am Anfang kleine technische Schwierigkeiten, die Instrumente waren im Gegensatz zum Mikro – was man überhaupt nicht hörte – viel zu laut und so verstand man Mikki nicht. Innerhalb von einigen Sekunden war das Problem aber behoben und man konnte gebannt dem gekonnten Wechsel zwischen den Stimmfarben und der guten Intonation lauschen. Ich habe nach wie vor das Gefühl, dass er wohl auch gern Gitarrist geworden wäre, denn wie auch schon bei dem Supportgig für die DEATHSTARS, spielte er immer wieder eifrig Luftgitarre. Oder er wiegte sich ab und an mal in den Hüften nach rechts und nach links, was doch schon ziemlich lustig aussah. Auch wenn der Zuschauerraum nur sehr gering gefüllt war, merkte man der Band an, dass sie Spaß hatte. Bei einigen Stücken erklomm Mr. Chixx dann immer wieder mal elegant das Drum-Podest von Rico H und performte aus luftiger Höhe. Dave Snow steht nun nicht mehr, wie früher, hinter den Keys, sondern ist jetzt als Basser tätig und da kann ich nur sagen: Vielen Dank!! Der Sound der Truppe ist dadurch noch druckvoller und energiegeladener. Auch Mr. Fly (Gitarre) präsentierte sich wieder einmal sehr gekonnt und so war das Zusammenspiel sehr professionell. Das Set bestand natürlich aus Songs des aktuellen Albums „Sex. Drugs. Murder.“ (auch das Motto dieser Europa-Tour) und geboten wurden neben dem aktuellen Hit „Devil in a Gucci Dress“, noch „Evil Fly“ (eine Anspielung auf den Gitarrero?), „Schlaf mein Kind“, „Dead or Alive“ und „Nightmare on Elm Street“. Gegen 22.45 Uhr war dann der Gig leider endgültig zu Ende und „Tokio Hotel aus der Schweiz“ (O-Ton Mikki Chixx) präsentierten als letztes Stück „Save me the last Waltz“
Fazit: Obwohl sehr wenige Gäste anwesend waren, war es wohl eins meiner besten Konzerte. Die Stimmung war genial, die Bands sind sehr nett, STONEMAN sehr verknuddelte Burschen und der Sound war auch in Ordnung. Der Sonic Seducer schreibt „Die Band-Mitglieder denken womöglich, sie wären die Besten! Aber Obacht gegeben! Vielleicht werden sie das auch!“. Dazu kann ich nur sagen: Sie sind es bereits!! Ich freue mich schon sehr darauf, die Steinmänner im Herbst wiederzusehen und ein weiteres Konzert mit ihnen genießen zu dürfen.
Setlist INCREDI-BALLZ
Ballz for Ballz
I’am what I’am
Blood for Blood
Heavens fucking gate
Cannibale
Setlist STONEMAN
Intro
Evil Fly
Stoneman
Devil in a Gucci Dress
Schlaf mein Kind
Madman Song
Dead or Alive
Nightmare on Elm Street
Save me the last waltz
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