Ort: Hamburg - Grünspan
Datum: 15.02.2006
Aller guten Dinge sind Drei sagt man. Von daher sollte es mein drittes mal sein, dass ich die Jungs von SUCH A SURGE live sehen sollte – und mein letztes… Vierzehn Jahre lang haben die Meister des deutschen Crossovers ihr bestes gegeben, um ihre Fans glücklich zu machen. Der Abschied, der Ende letzten Jahres bekannt gegeben wurde, sollte nun gebührend begangen werden. Nach einem mal wieder chaotischem Einlass im Grünspan (die Menschen stapelten sich schon vor dem Eingang) und nicht gerade netten Securities war ich dann nach 20 Minuten endlich drin.
Die Bühne war liebevoll mit den Covern der Alben dekoriert. Bevor es allerdings richtig losging, betraten erst einmal SHAKA PONK die Bühne. Die Franzosen fuhren sehr viel Technik auf – unter anderem eine runde Leinwand –, und die Musik ging gleich gut nach vorne, so dass ich nach der Hälfte des ersten Liedes meine Ohrstöpsel rauskramen musste, damit ich nicht gleich völlig ertaube. Die Jungs gaben ihr bestes, was beim Hamburger Publikum jedoch kaum zu mehr als Kopfnicken führte. Von Ekstase keine Spur. Typisch Hamburg – da ist ein Kopfnicken schon ein Kompliment. Nach 45 Minuten Spielzeit und zwei, drei pogenden Musikbegeisterten entschwanden die „Shakas“ und ebneten so dem Hauptact die Bühne.
Um Punkt 22:15 betraten die fünf Herren von SUCH A SURGE dann dieselbige und legten gleich mächtig los, nicht ohne vorher versprochen zu haben, dass sie heute noch viel vor hätten und mit der rhetorischen Frage, ob man genug Zeit mitgebracht hätte. Von jetzt an war auch das Hamburger Publikum kaum wieder zu erkennen. Von der ersten bis zur letzten Sekunde war der gesamte Innenraum ein einziger Moshpit. Nach drei Liedern war für die Fotografen wie üblich Schluss, und ich flüchtete aus dem Hexenkessel auf die Empore. Ein Hoch auf die ausgesuchte Lokalität… SUCH A SURGE gaben während der zwei Stunden Spielzeit ihre Bandgeschichte zum Besten und spielten von den alten Sachen wie „Koma“ und „Jetzt ist gut“ bis zu den Stücken der letzten Scheibe „Alpha“ so gut wie alles. Zwischendurch durften natürlich auch nicht die Kompositionen fehlen, die sie unter dem Namen PAIN IN THE ASS veröffentlicht hatten. Kaum zu glauben, dass die Fans noch mehr pogen konnten als bei den Stücken zuvor. Es gab dort unten sicherlich niemanden mehr, der kein nasses T-Shirt gehabt hätte und nicht mitgerissen worden wäre von der Energie der Band.
Nach „Alles muss raus“ verschwanden sie dann allerdings auch schon von der Bühne, und die Fans gaben mit „Such-a-Surge“ Sprechchören ihr Bestes, die Jungs noch einmal zu motivieren auf die Bühne zu kommen. Das taten sie dann natürlich auch. Mit „Ich springe über meinen Schatten“ prügelten sie dann auch den letzten Rest Energie aus ihren Anhängern. Diesen springend/ hüpfend von oben zuzusehen war ein grandioses Erlebnis und unglaublich beeindruckend. Vor dem letzten Song machte sich dann doch ein wenig der Abschiedsschmerz bemerkbar. Olli bedankte sich bei allen für die vielen Jahre der Unterstützung und zeigte sich beeindruckt, dass nach 14 Jahren immer noch so viele Leute zu ihren Konzerten kommen. Sichtlich bewegt kündigte er dann die Abschiedshymne an, „mit der alles begann und mit der alles beendet wird“. „Gegen den Strom“ beendete dann auch wirklich das Konzert, obwohl die Hamburger Fans gut 15 Minuten immer noch mit Sprechchören eine Zugabe forderten. Vielen Fans stand der Abschiedsschmerz ins Gesicht geschrieben, und hier und da konnte man das ein oder andere Tränchen sehen.
Trotz alledem haben die SURGE-Jungs ihr Bestes gegeben, das Konzert zu einer Abschieds- und keiner Trauerfeier werden zu lassen. Nach einem so grandiosen Auftreten bleibt zu hoffen, dass es vielleicht doch nur ein Abschied auf Zeit ist.
Danke! Und tschüss…
Copyright Fotos: Juliane Duda
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