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SUICIDE COMMANDO – [:SITD:] – VIGILANTE

Ort: Leipzig WGT Parkbühne

Datum: 23.05.2010

Nach unserem Werk 2-Abenteuer fuhren wir eiligst zur Parkbühne und waren, wie sich heraus stellte, sogar etwas zu früh da, so dass wir spontan die Möglichkeit hatten, uns VIGILANTE zu gönnen. Dabei konnten wir von Glück reden, dass wir so früh angekommen waren, denn ruck-zuck war der gesamte Raum vor der Parkbühne voll und das aus gutem Grund. – Wenn man den Begriff „Vigilante“ bei Wikipedia eingibt, findet man schnell heraus, dass „Superhelden, wie Batman, wegen ihres persönlichen Einsatzes“ als Vigilanten bezeichnet werden. Ähnlich heroisch kamen auch die Jungs der Band daher und haben mit etwas Tarnfarbe im Gesicht und kugelsicheren Westen schnell klar gemacht, dass sie zu den feierwütigsten Veteranen des WGTs gehör(t)en. Das kriegerische Outfit passte natürlich perfekt zum hartgesottenen Aggrotech, der uns hier vorgesetzt wurde. Sänger Ivàn Muñoz sorgte auch neben guten Klamotten für eine amtliche Bühnenshow und sprang immer mal wieder auf seine „Lieblingsbox“ im Fotograben, um alle anwesenden zu mehr Bewegung und Action zu animieren. Erfrischend war auch, dass hier ausnahmsweise eine Menge Songs gespielt wurden, die sich nicht ausschließlich auf den Bass beschränkten, sondern auch noch mehr technische Feinheiten vorzuweisen hatten. Scheinbar war das den Bandmitgliedern auch bewusst, denn Ivan bewies Humor, als er seinem Kompagnon Patricio kurzerhand den Sound am Laptop abdrehte, so dass es für kurze Zeit etwas stiller wurde, als wir es von VIGILANTE gewohnt sein dürften. Alles in Allem definitiv ein gelungener Auftritt, bei dem einfach alles gepasst hat.

[:SITD:] nahmen als nachfolgende Formation die gute Stimmung perfekt auf und brauchten sich sicherlich nicht im Schatten verstecken. Ein Lustiges Malheur passierte Frontmann Carsten, der wohl vergessen hatte, sein Mikro am Anfang des Konzertes aufzudrehen. Damit blieb die erste Strophe für uns ungehört, doch die Menge war trotz alledem sofort singend und tanzend mit dabei, während wir in den hinteren Reihen mit harten Sounds und solidem Bass verwöhnt wurden. Wie üblich wechselten die Ruhrgebietler zwischenzeitlich den Sänger, so dass auch Tom auf seine gesanglichen Kosten kam, während Carsten seine Fähigkeiten am Laptop beweisen durfte. Eine weitere Überraschung war sicherlich, dass sie zu ihrem ROTERSAND-Remix von „Electronic World Transmission“ kurzerhand Originalsänger Rascal auf die Bühne holen konnten, man kennt sich schließlich seit vielen Jahren. Bei seinem kurzen Auftritt während des [:SITD:]-Konzertes wäre er einmal beinahe gestürzt, was ihn aber nicht davon abhielt, der Menge noch einmal ordentlich einzuheizen, was nebenbei gesagt die Jungs von [:SITD:] auch ohne seine Hilfe mit Hits wie „Snuff Machinery“ oder „Richtfest“ bestens vermochten. Eine bessere Stimmung habe ich beim WGT 2010 kaum erlebt.

Schade eigentlich, dass nach dieser Energieleistung die Stimmung kaum besser hätte werden können, denn ich würde jetzt gerne schreiben, dass SUICIDE COMMANDO alles bisher Dagewesene in den Schatten gestellt hätten. Dem war nicht ganz so, trotzdem lieferten die Jungs eine exzellente Show ab, bei der es wirklich an nichts fehlte. Weder an guten Posen, noch an einem sehr sympathischen Johan van Roy, dessen Grinsen dem Einen oder Anderen Vergleiche mit dem Joker aus Batman entlockt haben dürften. Wie wir die Jungs des Kommandos kennen, liefen im Hintergrund stilecht blutig-skurrile Videos, um uns zu animieren mit lautem Gegröle und viel Gehüpfe dem Bandnamen alle Ehre zu machen. Ein ansehnlicher Moshpit vor der Bühne war natürlich auch schnell ausgemacht, wie man es ja kaum anders erwartet hätte (und nebenbei: GEWOLLT hätte.) Tatsächlich sah man nach dem Auftritt den ein oder anderen müden Kämpfer, dem das Selbstmordkommando mit Tanz und Terror den letzten Atem geraubt hat. Bekannte Lieder wie „Hate me“, „Dein Herz, meine Gier“ oder „Cause of Death: Suicide“ wurden von der Menge begeistert aufgenommen, die schnell singend und grölend durch Johan die Kontrolle über das Mikro erhielten und von ihm animiert die Lieder sicherlich nicht besser, aber doch genau so textsicher, wie der Frontmann mit“singen“ konnten. Schnell eilten wir danach zu einem Taxi, denn wir hatten es eilig, wollten wir doch noch die WELLE:ERDBALL im Kohlrabizirkus erleben.

Copyright Fotos: Cynthia Theisinger

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