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SUMMER BREEZE 2006 – TAG 1

Ort: Dinkelsbühl

Datum: 17.08.2006

Eigentlich ist Dinkelsbühl ein kleines romantisches Städtchen im Fränkisch-Schwäbischen. Doch im Zeitraum vom 17.08.2006 bis zum 19.08.2006 sollte sich dies ändern! In dieser Zeit fand nämlich das mittlerweile international bekannte Summer Breeze Festival statt. Diesmal mit neuer, größerer Location auf dem Flugplatzgelände des Aeroclubs in Dinkelsbühl-Sinbronn. Das sensationelle Line Up versprach schon im Voraus Abwechslung, da nicht nur Topacts wie KREATOR, KATATONIA, LACRIMOSA, FEAR FACTORY oder MY DYING BRIDE, sondern auch viele brandheiße junge Acts wie NECROPHAGIST oder GORJIRA den Weg zum Summer Breeze finden sollten! Insgesamt hatten die Veranstalter es geschafft, 50 Bands zu verpflichten. Auch wir vom Terrorverlag waren angereist um euch in Wort und Bild davon zu berichten.

Auf dem Festivalgelände angekommen war erst einmal ein Rundgang fällig, um sich auf dem großen Gelände zurechtzufinden. Die Main- und die Painstage waren dieses Jahr praktischerweise gleich nebeneinander aufgebaut und nicht wie im Vorjahr noch in L-Form. So sollte es keine Überschneidungen geben und es wäre einem direkt schwer gefallen, eine Band zu verpassen. Auch die Anordnung der Verpflegungs- und Getränkestände war übersichtlich gestaltet. Ein erster Blick ins geräumige VIP-und Pressezelt ließ einen gemütlichen Aufenthalt vorausahnen.

Eine Überraschung gab es dann gleich zu Beginn: REGICIDE und FEAR MY THOUGHTS hatten kurzfristig krankheitsbedingt abgesagt, was zu einigen Umwürfen im Programm führte. Den Startschuss für das Summer Breeze 2006 übernahmen somit SUBCONSCIOUS, gefolgt von TOUTETTE SYNDROME. Damit spielten nun VOLBEAT als dritte Band und nicht wie zuvor geplant als erste.

Die aus Stuttgart stammende Band SUBCONSCIOUS hat sich dem Progressive-Death-Metal verschrieben. Unbeirrt legten die 4 Jungs, die erst einen Tag zuvor von ihrem Auftritt erfahren hatten, auf der großen Mainstage los! Mit erstaunlichen Gitarren- und Basskünsten begeisterten sie die ersten Zuhörer, welche sich nun vor der Bühne einfanden. Durch lauten Beifall zeigte sich, dass SUBCONSCIOUS ein würdiger Opener des Festivals waren.

TOURETTES SYNDROME, die als Ersatz für FEAR MY TOUGHTS eingesprungen waren, eröffneten nun die Painstage. Die wohl am weitesten gereiste Band, kommen TOURETTES SYNDROME doch aus Australien! Und sie überraschten gleich zu Beginn. Die derben Vocals kamen aus einer weiblichen Kehle! Energiebündel Michele Madden wirbelte mit langen Dreads über die Bühne und zog so eine Vielzahl der Zuhörer in ihren Bann. Musikalisch erinnerte die Band ein wenig an KORN. Sehr derbe Titel wechselten mit Titeln, in denen melodiöse Gesangslinien und Sounds im Vordergrund standen. Ein zweiter würdiger Opener.

Wegen einer Autopanne enterten die Dänen VOLBEAT deutlich verspätet die Mainstage. Die 2001 von Michael Poulsen (EX-DOMINUS) gegründete Band spielte eine Mischung aus kernigem Rock ’n’ Roll und Metal. Dazu kam der Gesang von Michael, was den Sound von VOLBEAT einzigartig machte. Leider konnten sie aufgrund ihrer Verspätung nur 4 Titel spielen, wurden aber trotzdem heftig vom Publikum gefeiert.

Eine beachtliche Menschenmenge hatte sich bereits vor der Painstage versammelt, als die drei Jungs von UNDERTOW die Bühne betraten. Mit Songs ihres neuen Albums „Milgram“ wurde das Publikum auch gleich in den „UNDERTOW-Bann“ gezogen und wildes Headbangen ging durch die ersten Reihen. Der Sound von UNDERTOW erinnerte an Bands wie MACHINE HEAD oder LIFE OF AGONY. Mit viel Druck bretterten sie ihre Songs herunter und man spürte, dass die Band voll und ganz hinter ihrer Musik steht. Für viele Besucher sicher ein erstes Highlight.

Als nächster Act auf der Main Stage stand NEAERA auf dem Programm. Die aus Münster stammende Band NEAERA (welche dieses Jahr wohl so ziemlich auf jeder Bühne zu finden war) hat sich bekanntermaßen dem ultrabrutalen Death-Metal mit Metalcore Einschlag verschrieben. Energiegeladen wurde ein Titel nach dem anderen auf das Publikum abgefeuert.

Den ersten Live-Auftritt in ihrer Bandgeschichte feierten die aus Schweden stammenden Jungs von ANGEL BLAKE. Den Insidern sind die Namen der Musiker sicher ein Begriff. Spielten Bandmitglieder von ANGEL BLAKE doch schon bei THE CROWN, TRANSPORT LEAGUE und MNEMIC. Dennoch wirkte der Auftritt etwas steif und unbeholfen. Allein Sänger Tony sorgt mit seinem Umhergelaufe für etwas Abwechslung. Ungewöhnlich für eine solche Band war der Kontrabass von Bassist Magnus, mit dem er das solide Fundament von ANGEL BLAKE erzeugte. Fetter Metalsound, der in gewissem Maße an DANZIG erinnerte, tönte von der Bühne. Schade eigentlich, dass auch das Publikum nicht so richtig warm wurde. Beim letzten Song „The Forsaken“ gab es dann aber doch noch einige Beifallrufe und ANGEL BLAKE verließen zufrieden die Bühne.

Etwas zu früh im Programm, nämlich um halb fünf abends, stürmten THE HAUNTED aus Schweden die Bühne. Eine beachtliche Besucherzahl hatte sich nun vor der Mainstage eingefunden, um die energiegeladene Show der Schweden nicht zu verpassen. Stürmisch legte Frontmann Peter Dolving auch gleich los und ohne große Worte wurden die ersten Titel direkt hintereinander weggespielt. Nach dem dritten Stück schließlich begrüßte der „irre“ Mr. Dolving dann das schon wild feiernde Publikum. Auch aufgrund seiner sympathischen Sprüche hatte er das Publikum fest im Griff. THE HAUNTED gaben Vollgas und feuerten einen Knaller nach dem anderen ab. Gespielt wurden Hits von ihren vier bis jetzt erschienen Alben. Die Zeit drängte und so ging ein exzellenter Gig leider viel zu schnell vorüber.

Nun sollten SALTATIO MORTIS mit ihrem Mittelalter-Rock als einzige Vertreter dieses Genres den Metalheads mal zeigen, was ein Dudelsack alles kann. Äußerst gut gelaunt und hoch motiviert enterten die Jungs die Bühne und legten sich gleich mächtig ins Zeug. Leider ging zugunsten der energiegeladenen Show so mancher Ton flöten und die Qualität der Stücke ließ im Vergleich zu anderen Auftritten ein wenig zu wünschen übrig. Dies machten sie jedoch mit Spielfreude wieder wett. Wer bisher keinen Zugang zu ihrer Musik gefunden hatte, wird dies hier nicht geändert haben, die Fans der freundlichen Musiker kamen jedoch auf ihre Kosten.

Ein stimmungsvolles, riesiges Backdrop wurde gehisst, bevor die Portugiesen MOONSPELL die Bretter der Mainstage betraten. Passend zum Backdrop in rot und schwarz gekleidet kamen schließlich Frontmann Fernando Ribeiro und der Rest der Band auf die Bühne. Zum zweiten Mal nach 2001 spielten die Düsterrocker auf dem Summer Breeze und genossen die neu entflammte Aufmerksamkeit durch ihr Comebackalbum „Memorial“ sichtlich. Sowohl die neuen Stücke wie auch die ältere Hits wie „Opium“ wurden begeistert vom Publikum gefeiert.

Schon lange vor dem Auftritt von 1349 pilgerten unzählige Blackmetaller vor die Painstage, um einen Platz in den ersten Reihen zu ergattern. Und da kamen sie: 1349! Schwarz gekleidet, mit Patronengürtel und Killernieten-Armbändern, Corpse Paint und kniehohen Stiefeln. Die Norweger legten auch gleich los und man merkte sofort, warum sie zu einer der besten Szene Bands gehören: Vocals zwischen Growls und Gekeife, groovige, sägende Gitarren und ein super präzises Double Bass Schlagzeug machten diese Ausnahmeband zu etwas Besonderem. Entsprechend wurden sie von ihren Fans gefeiert.

Nun war es an der Zeit etwas Gothic in das bisherige Metal Setup zu bringen. Und so betrat in der hereinbrechenden Dunkelheit Alexander Spreng alias ASP die Painstage. Von vielen gefeiert luden er und seine Musiker die Zuhörer zu einer „Best of-Show“ ein. Mit „Sing Child“ wurde auch gleich ein Hit der Gothic-Ausnahme-Band angestimmt und rasch sprang die gute Laune des Frontmannes auf die Zuhörer über. So manch hart gesottener Metaller tanzte zu der gefühlvollen Musik. Die Show wurde von jeder Menge pyrotechnischer Effekte untermalt und war somit nicht nur für die Ohren sondern auch für die Augen ein Festmahl.

Aus der „Schnapsidee“, dass sich feuchtfröhlicher finnischer Hummpa doch irgendwie mit Metal verbinden lassen muss, ist irgendwann im Jahre 1997 FINNTROLL entstanden. Mittlerweile ist FINNTROLL eine feste Größe in der Metalszene und aus dem Summer Breeze Line Up nicht mehr wegzudenken. So war auch der Auftritt beim diesjährigen Summer Breeze ein absoluter Höhepunkt. Mit neuem Sänger namens Mathias Lillmans, der stimmlich voll überzeugte, hatten die quirligen Finnen ihre Fans bestens im Griff. Als letzter Song wurde die Hymne „Trollhammeren“ zum Besten gegeben. Spätestens jetzt erhoben auch die letzten Zuschauer die Arme in die Luft und aus aller Münder wurde kräftig mitgesungen.

Nun wurde es aber Zeit für den Mainstage-Headliner! Dies waren keine Geringeren als die Metal-Urgesteine von KREATOR! Eigens für das Summer Breeze wurde eine 3D-Bühne konstruiert und eine extra Lightshow programmiert. Schon lange Zeit bevor die Band die Bühne betrat, ertönten laute „KREATOR, KREATOR“ -Rufe aus dem sich nun dicht vor die Mainstage drängenden Publikum. Als dann Frontmann Mille Petrozza auf die Bühne stürmte und den ersten Titel „Enemy of God“ anstimmte, gab es kein Halten mehr. Stürmisch feierten die Fans ihre Helden. Es folgten die Titel „Impossible Brutality“ und „Extreme Aggression“. Die Songauswahl zog sich fast durch die komplette KREATOR-History und wartete unter anderem auch mit Hits wie einem Song der „Flag of Hate“-EP („Awakening of The Gods“) auf. Die imposante Lightshow tauchte die Bühne in rot-blaues Licht und unterstrich die Energie, die von den Musikern ausging. Nach „Flag Of Hate“ und „Tormentor“ verließen KREATOR leider ohne Zugabe die Bühne.

Seit 1992 existieren die schwedischen Düster-Metaller KATATONIA. Eine Vielzahl der Besucher hatte den Auftritt der Band schon herbeigesehnt. Die Bühne wurde liebevoll dekoriert und ein Backdrop im Albumdesign wurde im Hintergrund aufgehängt. Gekleidet in schlichtem Schwarz kamen KATATONIA auf die Bühne. In dichten Kunstnebel gehüllt, stimmte Frontmann Jonas Renkse den ersten Song „Leaders“ vom aktuellen Album „The Great Cold Distance“ an. Weiter ging es mit „Wealth“ vom Vorgänger „Viva Emptiness“. Der dicke Nebel lichtete sich nun und mit ihrer ruhigen Performance auf der jetzt in blaues Licht getauchten Painstage verbreiteten KATATONIA gleichzeitig Kälte als auch bittersüße Melancholie.

Und dies alles war nur der Auftakt für 2 weitere Tage MAXIMUM METAL!

Setlist THE HAUNTED
Dark Intentions
Bury Your Dead
99
Abysmal
Trespass
D.O.A.
Hate Song
In Vein
All Against All
No Compromise

Setlist SALTATIO MORTIS
Falsche Freunde
Für Dich
Keines Herren Knecht
Palästina-Lied
Des Königs Henker
Mein Weg
Licht und Schatten

Setlist ASP
Ich bin ein wahrer Satan
Besessen
Sing Child
Lykantropie
Tiefenrausch
Schwarzes Blut
Und wir tanzten
Werben
Ich will brennen

Copyright Fotos: Thomas Nattermann

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