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SUMMER BREEZE 2013 – TAG 3

Ort: Dinkelsbühl

Datum: 16.08.2013

Verdammt! Nachdem wir nun kollektiv beschlossen haben, dass die Welt um Dinkelsbühl herum nicht mehr existierte und wir für vier Tage den Untergang der Zivilisation, wie wir sie kannten, gefeiert haben, mussten wir uns auch mit den Folgen dieses Entschlusses auseinander setzen: Der erste nahezu-nukleare Winter holte uns des Nachts ein. War es Tagsüber noch brüllend heiß gewesen, so schmolz die Temperatur des Nachts auf ganze 4 Grad und ich dachte, die gute Menge 43er in meinem Magen würde sich in Eis verwandeln. Beim Erwachen gab’s dann aber zum Glück wieder stickige Backofentemperaturen unter den Zeltplanen, die mich zu sehr früher Stunde dank Atemnot und Sintflutähnlichen Schweißausbrüchen wieder halbwegs munter gemacht haben. Mancher nennt diese Zustände „schrecklich“. Ich nenne sie: Festivalartig. Und es wundert mich immer wieder, warum man so etwas für vier Tage trotzdem jedes Jahr aufs neue mit Freuden in Kauf nimmt. Geniale Musik und tolle Stimmung sind halt ein bisschen Friererei des Nachts wert. Gottseidank blieb des Morgens dank des frühen Erwachens auch noch Zeit für ein opulentes Mahl.
(Jujoweh)

PSYCHOPUNCH 12:00 – 12:40 Pain Stage

Mit gut gefülltem Magen und vielleicht noch ein bisschen verfroren fand ich mich vor der Pain Stage ein, um nicht – wie angekündigt – SISTER SIN, sondern PSYCHOPUNCH zu hören, die spontan einspringen konnten. Da ich Erstgenannte nicht kenne, kann ich nicht beurteilen, wie würdig PP sie vertreten haben, aber sicher ist, dass sie die Bühne gerockt haben und mich mit ihrem Starthit „On My Own“ schon ziemlich zu begeistern wussten. Man könnte nun sagen, die Band sei zu kommerziell und irgendwie unreif, aber ich würde es so formulieren: Sie sind rotzig, jugendlich und posen ziemlich rum, aber genau dieser Stil, der einer Highschoolband sehr nahe kommt ist auch wohl beabsichtigt, wie zumindest das riesige Banner mit dem barbusigen (kopflosen) Mädchen hinter der Band nahelegte. Für mich hat diese Art von Punkrock gut funktioniert. Ein bisschen traurig war hier, wie immer zu solch undankbar früher Stunde, dass sich nur wenige verschlafene Breezer eingefunden haben und pure Bewegungsfreude strahlten wir wohl alle nicht aus. Trotzdem ließen sich die sympathischen Schweden nicht lumpen und gaben alles, um wenigstens noch etwas Morgensport mit den Anwesenden zu veranstalten. Auffällig war hierbei, dass sich der Platz im Laufe des Konzertes dann doch noch ein bisschen mit arglosen Passanten gefüllt hat, die staunend und mit offenem Mund fast magisch von der Band angezogen wurden. Letztendlich flogen einige Luftballons und es wurde natürlich auch das neue Album „Smakk Valley“ beworben und der dazugehörige Song „Emelie“ hat Lust auf mehr gemacht. Bessere Laune habe ich bei einem so frühen Gig bisher selten erlebt.
(Jujoweh)

Setlist PSYCHOPUNCH
On My Own
Nothing Ever Dies
Last Night
The Way She’s Kissing
Sitting By The Railroad
Never Let Me Go
Emelie
Moonlight City
Misunderstood
Pleasure Kill
Overrated

FEUERSCHWANZ 12:45 – 13:25 Main Stage

Oh, passend zu meinem vorigen Text kann ich hier einen Zusatz machen, denn tatsächlich sprengte die Menge an anwesenden Fans zu solch früher Stunde bei FEUERSCHWANZ den Rahmen alles bisher von mir Gesehenen. Verdammt sind da viele Menschen aufgelaufen und das zu Recht, denn man wusste: Kurz nach Mittag gab es an der Mainstage mittelalterlichen Blödelfolk vom Hauptmann und seiner Gefolgschaft. Schon bevor die ersten Töne anklangen, gab es vor der Bühne schon Radau, denn die Band wurde mit lauten „Noch ein Met!“-Rufen sehnlichst erwartet und als dann das gewohnt übertrieben epische Intro vom Band lief, wurde es still und man hörte sich die bekannten und doch immer wieder gern gehörten Zeilen an, die einem das niemals endende Gelage versprechen – und wissen wir auch, dass dieses Versprechen niemals eingehalten wird, so wollten wir doch für 40 Minuten daran glauben, dass es wahr werden könnte… haaaaaaach! Okay… zurück zum Thema: Der Ansagetext klang schon ein bisschen seltsam, denn wenn einem bei fegefeuerähnlichen Temperaturen die Aufforderung „Lasst uns die Nacht zum Tag machen!“ entgegen geschmettert wird, ja, dann wirkt das etwas seltsam. Eventuell sollte es da mal eine Ansage für sonnigere Gigs geben. Oder auch nicht. Immerhin gab’s zwei leicht bekleidete Catgirls, oder auch Metmiezen genannt, die ordentlich bei den gewohnten Bühnenaktionen halfen. Dazu gehörten natürlich wie immer das Hauptmann-Hodi-Battle und das Verkleiden eines Helden aus dem Publikum zur Fee bei „Wunsch ist Wunsch“. Dieses Mal war es ein sehr agiler Batman, der da über die Bühne fegte. „Metnotstand im Märchenland“ läutete dann auch endlich die Wasserwerfer ein, die dem ordentlich feiernden und aufgeheizten Publikum zumindest ein bisschen Abkühlung verschaffte. Mein persönlicher Favorit „Hurra, Hurra die Pest ist da“ befand sich auch in der Spielliste, so dass mir persönlich einem tollen, wenn auch nicht gerade abwechslungsreichen Gig (hatte man doch die Ansagen schon tausendmal auf anderen Konzerten gehört) nichts mehr im Wege stand. Der Gig war so rund, wie die Wasserbälle, die zwischenzeitlich von der Bühne aus ins Publikum geschmissen wurden.
(Jujoweh)

Setlist FEUERSCHWANZ
Mach dich frei
Wir lieben Dudelsack
Hurra, Hurra die Pest ist da
Wunsch ist Wunsch
Metnotstand im Märchenland
Met und Miezen
Das niemals endende Gelage

LETZTE INSTANZ 13:30 – 14:10 Party Stage

Nun gut, wenn man im Pressebereich sitzt und sich von einem sehr motivierten Fan eine Band erklären lassen muss, dann weiß man, dass man mit den Leuten, die da auf der Bühne spielen, wirklich nicht viel anfangen kann. LETZTE INSTANZ hat bei mir eben dieses Phänomen ausgelöst, denn ehrlich gesagt fand ich sie nicht schlecht, hab sie dann aber auch nicht wirklich als hervorstechend mitgenommen. Mir wurde gesagt, die Band habe mit dem „neuen“ Sänger den Stil geändert. Mit Holly an der Front würde ich die Band als sehr getragen und eher ruhig beschreiben, was mir vermutlich auf CD besser gefallen würde und so hab ich sie mir entspannt mit einem Bierchen am Pressebereich angehört, die Augen geschlossen und nur gelegentlich geblinzelt, um zu erkennen, dass da tatsächlich eine Menge Leute vor der Bühne standen und gefeiert haben, statt zu meditieren.
(Jujoweh)

Setlist LETZTE INSTANZ
Flucht ins Glück
Nur für uns
Blind
Komm!
Schwarzer Sand
Finsternis
Sing!
Wir sind allein

NEAERA 14:15 – 15:00 Main Stage

Freitags nachmittags, Gluthitze auf dem Festival Gelände und was hat der allgemeine Metal-Head sonst anderes zu tun, als sich die Birne mit ordentlich Geballer zuzudröhnen. Es ist mittlerweile 14.15 Uhr und eine ordentlich Fan Base wartet auf ihre Helden aus Münster, denn auf der Main Stage soll jetzt NEAERA dem Publikum einheizen. Das allerdings übernimmt die Sonne an diesem Tage vollkommen ausreichend und zur Genüge, so dass bei diesen Temperaturen sogar der Wasserschlauch der Feuerwehr zum Einsatz kommt um die Menge abzukühlen, aber nicht etwa, weil die Münsteraner dieses Feuer entfachen. Schon bei den ersten Songs wirken die Jungs auf der Bühne etwas müde und ausgelaugt und man gewinnt als Zuschauer schnell den Eindruck, dass NEAERA nicht wirklich Lust auf diesen Auftritt haben. Zwar beteuert Sänger Benny Hilleke immer wieder, wie toll das Festival ist und wie stolz sie sind, auf dem Summerbreeze spielen zu dürfen, aber so ganz kann man das den Jungs nicht abnehmen, denn es fehlt einfach die Spielfreude.

Die Songs werden für meinen Geschmack, einfach nur herunter gespielt und fertig. Technisch sind keine Mängel festzustellen, außer dass Sänger Benny nach dem Crowdsurfen es fast nicht mehr schafft, sich auf die Bühne zu hieven und völlig außer Atem ist. Da wäre eine kleine Einheit auf den Stair-Master im nächsten Studio auch wohl mal wieder angesagt, aber egal, es soll sich ja hier schließlich um die Musik und nicht um die körperliche Fitness der Jungs drehen!! Auch die vergeblichen Mühen, einen riesigen Circle Pit entstehen zu lassen und das Crowdsurfen zu forcieren bringen einen nicht dazu, einen besseren Eindruck von NEAERA zu gewinnnen. Für mich ist an diesem Tag und um diese Uhrzeit eindeutig die Sonne der Gewinner des Battles „wer kann die Menge mehr anheizen?“. Es tut mir sehr leid, denn eigentlich sind NEAERA eine gestandene Größe in ihrer Sparte und es ist schade mitanzusehen, wie ein Auftritt einfach nur runtergespielt wird. Aber vielleicht nur mein persönlicher Eindruck…
(Thomas Cordes)

Setlist NEAERA
Ours is the Storm
Walls instead of Bridges
Let the Tempest come
Armamentarium
Through Treacherous Flames
Synergy
I Loathe
My Night is starless
Spearheading the Spawn

MERRIMACK 15:00 – 15:40 Party Stage

Ich war auf dem Weg zur Camelstage, denn dort hatte sich das NIVEAU angekündigt und so bekam ich noch kurz etwas von MERRIMACK mit, die dort gerade in ihren letzten Zügen lagen. Das konnte ich dann mehr oder minder genießen, eher aber weniger, denn für Black-Metal-Pandabären konnte ich mich noch nie sonderlich erwärmen. Auffällig war, dass das Zelt zu doch recht passabler Stunde deutlich geleert war, während alle Massen der sonst eher wenig besuchten Camelstage entgegen strebten. Auch ich verweilte nicht lang.
(Jujoweh)

Setlist MERRIMACK
Arousing Wombs
Seraphic Conspiracy
Insemination
Horns Defeat Thorns
Beati Estis Cum Maledixerint Vobis
Ashes of Purification
Gospel Of The Void

LEAVES‘ EYES 15:05 – 15:55 Uhr Pain Stage

Ich weiß, dass nicht jeder meiner Mitschreiber dieses Fazit teilt, aber für mich waren LEAVES‘ EYES die beste Band des Festivals. Klar kann man meckern, dass es im Grunde nur ATROCITY plus Sängerin sind und eben diesen Gesang als „Operngejaule“ verpönen. Man kann auch Banause sein und behaupten, dass Gothic Metal irgendwie immer nach WITHIN TEMPTATION klingt, aber erstens ist die Sängerin Liv Kristine und zweitens… Oh verdammt! Hat die was fürs Auge und fürs Trommelfell geboten! Und die Instrumentalbegleitung war ebenso top, so dass ich mit Fug und Recht behaupten kann, hier einem geradezu epischen Konzert gelauscht haben zu dürfen. Ach! Ich will auch nicht weiter drum rum reden und es kurz fassen: Gut abgemischt, gut performt und mit einem nur mäßig redseeligen Alexander waren sie einfach gut. Punkt.
(Bernie und Jujoweh für die „bösen Stimmen“)

DAS NIVEAU 15:40 – 16:00/ 16:40 – 17:00/ 17:45 – 18:05 Camel Stage

Etwas gewundert habe ich mich ja schon, dass DAS NIVEAU dieses Jahr auf die viel zu niedrigen Bretter der Camelstage verbannt worden ist und dort zum Feiern nach humorvoller Art lud, die zwar die Menge nicht unbedingt zum Tanzen oder Moshen (das wäre bei dieser Art Musik echt fehl am Platz) animiert hat, aber doch zum massenhaften Erscheinen und Lachen. Und falls sich jemand wundert, dass von meiner Seite aus bisher kein Wortwitz gefallen ist, so sei gesagt, dass Sören angekündigt hat, von heute an würde jeder Wortwitz mit dem Bandnamen 1 Euro kosten. So brachten sie drei Mal ihre 20 Minuten mit lustigen und intelligenten Texten und einer sehr spontanen und dynamischen Show rum, die auch Raum für viel Publikumsnähe ließ, was bei der begrenzten Spielzeit ja nicht immer der Fall ist. Schließlich waren sie sogar eine der wenigen Bands, die es schaffte noch Zugaben zu geben, obwohl MISANTHROPE derweil schon im Partyzelt anfing Krach zu machen.
(Jujoweh)

Setlist DAS NIVEAU 1
Niwowoniniwowa
Hasskappe
Das Lied über die tiefe Zerrissenheit der menschlichen Seele
Der Morgen danach
Das Lied, das so klingt, wie ein Lied von die Ärzte

Setlist DAS NIVEAU 2
Zensur
Oh, Baby
Lieder übers Vögeln
Schluss
Das Lied, das so klingt, wie ein Lied von die Ärzte

Setlist DAS NIVEAU 3
Der Führer
Mein Freund
F***en
Niwowoniniwowa
Das Lied, das so klingt, wie ein Lied von die Ärzte

MISANTHROPE 16:00 – 16:40 Party Stage

Weil ich DAS NIVEAU noch zu Ende sehen wollte, kam ich also zu spät zu MISANTHROPE, die mit einem kernigen französischen Death-Metal aufwarteten, der für meine Ohren so gar nicht geschaffen war. Versteht mich nicht falsch! Es ist nicht so, dass ich Death Metal von vornherein verurteilen möchte. Es ist mehr so wie mit dem Käse. Ich mag Käse. Aber FRANZÖSISCHER Käse hat mich noch nie sonderlich begeistert und so wie es die Franzosen verstehen, schlechte Milch schimmeln zu lassen, so verstehen sie es dann auch wohl mir den Geschmack am Todesblei zu zerstören. Zusätzlich war der Sound im Zelt auch noch so episch schlecht, dass ohnehin alles zu einem einzigen Klangbrei verschwommen ist. Ich habe schon viel schlechten Sound auf dem Breeze und im Partyzelt erlebt, aber Schlimmeres eigentlich noch nicht. Verglichen mit den anderen Zelten und nicht zuletzt mit der Camelstage zuvor war das Zelt auch dementsprechend geradezu erschreckend leer. Was ich der Band trotz aller Kritik zugestehen muss, ist ein technisch sehr gutes Gitarrenspiel und auch, dass der Rest der Band seine Instrumente und die Stimme durchaus zu beherrschen wusste.
(Jujoweh)

Setlist MISANTHROPE
The Horns‘ Walk
Eden Massacre
Nevrose
Lycaon (Omophagie Communiante)
Futile Future
Aenigma Mystica

AGNOSTIC FRONT 16:00 – 16:50 Main Stage

Freitagnachmittag, die Sonne brennt und die Frisur sitzt, die Haare hängen strähnig an der Kopfhaut vom Schweiß, was für ein Traum. Mittlerweile ist es 16.00 Uhr. Auf der Main Stage des Summer Breeze betreten AGNOSTIC FRONT die Bühne, eine US-amerikanische Hardcore-Punk-Band, die in den frühen 1980er-Jahren vom Gitarristen Vinnie Stigma gegründet wurde. Neben Stigma gehört zum beständigeren Teil der Besetzung Sänger Roger Miret. Die Band gehört zu den ältesten Hardcore-Punk-Gruppen, die heute noch aktiv sind und waren prägend für die Musikstile New York Hardcore, Crossover und Metalcore.

AGNOSTIC FRONT bevorzugen kurze, schnell gespielte Stücke und verzichten weitestgehend auf Solopassagen, die Texte haben einen hohen subkulturellen Selbstbezug und verweisen auf ihre Szene. Der Unity-Gedanke spiegelt sich stark in den Songtexten wider. Zum Auftritt beim Summerbreeze kann man nur sagen: Jetzt und hier gibt es musikalisch direkt was in die Fresse – ohne Vorwarnung. So wie man es gewohnt ist von Bands dieser Stilrichtung. Los geht´s direkt mit „Addiction“, und der Pit bricht los, dicht gefolgt von „Dead to Me“. Von der aktuellsten Scheibe gibt man „My life my way“ und „That´s life“ zum Besten, begleitet von Mitsing-Nummer und Hitsingle „For my friend“ (Warriors Album), „Friend or Foe“ und natürlich „All is not forgotten“.

Anfänglich haben AGNOSTIC FRONT noch mit einem mittelmäßigen Sound zu kämpfen, der Gesang ist extrem schlecht abgemixt, was aber noch während der ersten Stücke behoben werden kann. Das Ergebnis ist ein klarer, knackiger Sound, der Mirets Stimme glasklar in die entferntesten Winkel des Festivalgeländes pumpt. Vinni Stigma posed, stolziert, grinst, hält seine mit „Stigma“ verzierten Gitarren hoch und sorgt für gute Laune, während AGNOSTIC FRONT mit „Crucified“ und “ A Mi Manera “ unerbittlich Gas geben. Immer wieder fordert Miret die Menge zum Circlepit, der bekannten Wall of Death und zum Crowdsurfen auf, was diese dankend annimmt. Sie stomped und schubst trotz Gluthitze von oben.

Miret schwitzt wie in der Sauna, trägt aber wie immer das zu seinem Markenzeichen gewordene Kopftuch. Dabei zeigt er sich in absoluter körperlicher Topform, tigert in einer Tour auf der Bühne hin und her und bellt gewohnt heiser aggressive Songs wie „Peace“ und „Addiction“ ins Volk. Einer der Höhepunkte, aber auch gleichzeitig der letzte Song dieser fantastischen New Yorker Formation ist das RAMONES-Cover „Blitzkrieg Bop“. Dieser Song mobilisiert nochmals die letzten Reserven! Allen Klischees zum Trotz, dicke Hose hin oder her: Bei dieser Setlist kann und wird kein Fan meckern und wenn jemand NYHC verkörpert, dann AGNOSTIC FRONT! Da weiß man, was man hat! In diesem Sinne war der Gig dieser außergewöhnlichen Band ein voller Erfolg, es gab satt auf die Mütze und natürlich auf die Ohren! Killer Set und Guten Abend!!
(Thomas Cordes)

Setlist AGNOSTIC FRONT
Addiction
Dead to Me
My life my way
That´s life
For My Family
Friend or Foe
All is not forgotten
Peace
Crucified
Public Assistance
Toxic shock
Gotta Go
Take me back
A mi manera
The Eliminator
Blitzkrieg Bop (RAMONES Cover)

END OF GREEN 16:55- 17:45 Party Stage

16:55, Pain Stage – der Name ist Programm, doch diese Uhrzeit!!! Eindeutig zu hell für die Goth-Rocker END OF GREEN. Mehr als 20 Jahre schon bespielen die Schwaben Kirk Kerker, Hampez, Lusiffer und Sad Sir (der Gitarrist mit der wohl auffälligsten Gesichtshaarpracht in der Szene) rund um Sänger „Michelle Darkness“ nicht nur deutsche Bühnen. Dabei entwickelten sie ihre ganz persönliche düstere Klangfarbe namens „Depressed Subcore“. Stilistisch bewegen sich END OF GREEN damit zwischen Gothic-Rock und Alternative mit einer Prise Doom und Blues. Fans von PARADISE LOST über HIM bis hin zu BLACK STONE CHERRY finden sich dann auch unter den Zuschauern, die sich zur größten Nachmittagshitze – ordentlich schwitzend in ihren dunklen Kluften – vor der zweiten Hauptbühne des Summerbreeze eingefunden haben .

Warum sollte es ihnen anders gehen als Frontsau Michelle Darkness? Schwarze Kopfbedeckung, Kajal umrahmte Augen, blass geschminkt zu schwarzen Haaren, dazu diese dunkel vibrierende Stimme – eine gewisse Ähnlichkeit zu Frauenschwarm Ville Valo ist nicht von der Hand zu weisen, der Anteil weiblicher Langhaarträgerinnen im Publikum damit groß. Diese erweisen sich nicht nur als unheimlich textsicher, sondern auch als absolut treue Fanbase. Denn die brandneuen Songs des diese Woche erschienen Albums „The Painstream“ werden genauso bejubelt wie die alten Hits der Balladenkönige. Mit „Dead City Lights“, „Tie me a Rope“ oder „Dead End Hero“ baden die Schwaben förmlich in Schwermut und Melancholie. Themen wie Einsamkeit, Schmerz, Verlust und Hoffnungslosigkeit zeichnen auch die neueren Songs aus. Erfreulicherweise jedoch verstärkt durch harte Riffs und mehr Tempo in den auffällig metallischen Klangpassagen – wie beispielsweise bei „Hangman’s Joke“.

Die gute Zusammenstellung der Setlist überzeugt demnach auch dem dunklen Genre bisher abgewandte Metalheads von der möglicherweise sinnvollen Investition in den „Painstream“. Schade nur, dass END OF GREEN nicht gen späten Abend ihre wunderbar schwermütige und düstere Atmosphäre in den Nachthimmel zaubern dürfen. Das gibt Abzüge in der B-Note.

Sound: Michelle Darkness‘ Timbre in der Stimme dringt in jede Körperzelle.
Publikum: Suche die Frauen auf diesem Festival…
Vom Konzert gelernt: Schwarz ist das neue Schwarz!!!
(Anne Ahlers)

Setlist END OF GREEN
Highway 69
Dead City Lights
Killhoney
Hurter
Hangman’s Joke (Neu)
Goodnight Insomnia
Tie me a Rope
Drink Myself to Sleep
De(ad)generation (Neu)
Dead End Hero

ROTTEN SOUND 17:00 – 17:45 Party Stage

Irgendwie war am Feitag wohl Anti-Jule-Tag im Partyzelt. ROTTEN SOUND spielte, auf, die Wände wackelten, es war laut und verdammt schlecht abgemischt, während sich die Bässe bogen und es einfach nur so klang, wie es auch benannt war. Ich sollte aufhören über Bands zu schreiben, die so extrem an meinem Geschmack vorbei gehen, denn ich muss einräumen, dass das Zelt schon ordentlich gefüllt war und man auch durchaus einiges an guter Laune da wahrnehmen konnte.
(Jujoweh)

Setlist ROTTEN SOUND
Slay/Western Cancer
Days To Kill
Victims
The Effects
Self
Superior
The Solution
Salvation
Sell Your Soul
Power/ Plan
IQ/ Targets
Hollow
Doomed
Decay
Blind
Alternews

EISBRECHER 17:50 – 18:50 Main Stage

Ob man bei der Hitze einen EISBRECHER brauchte, sei mal dahingestellt, aber eins war klar: Er war da und er war groß! Und wenn wir auch vielleicht mehr den in diesem Zusammenhang so oft genannten EisBECHER gebraucht hätten, um die Gluthitze der Summerbreeze-Sonne zu überstehen, so waren „der Checker“ und seine Truppe da, um die Besucher noch deutlich mehr aufzuheizen, was ihnen auch mit einigem Erfolg gelang. Doch auch bei diesem Auftritt war in Sachen Technik leider der Wurm ein bisschen drin. Am Anfang war der Gesang noch klar übersteuert, was sich dann aber zum Glück im Verlauf des Auftrittes legte. Der Rest ist Rock der Neuen Deutschen Härte, vom Gesangsstil her RAMMSTEIN in meinen Augen nicht gänzlich unähnlich, aber mit vollkommen anderen Texten. Ich muss ja gestehen, dass mir nicht jeder Song der Band zusagt, doch mit „Willkommen im Nichts“ und „Antikörper“ hatten sie zumindest zwei Songs im Gepäck, die mir immer wieder eine unglaubliche Laune verpassen. Abgesehen davon sind so genial sympathische Ansagen einfach Stimmungsmacher hoch zehn. Ich habe bisher noch nie einen Frontmann mit solcher Inbrunst schwören hören, das Festival habe genau die richtige Größe und die Dixies wären einfach toll. Das Fazit also: Ich kann mich auch für etwas begeistern, dass mich auch auf CD nicht so begeistert und die Jungs haben auf dem Breeze einen für mich wirklich unvergesslichen Gig hingelegt!
(Jujoweh und Daniel)

Setlist EISBRECHER
Intro
Exzess Express
Willkommen im Nichts
Antikörper
Augen unter Null
Metall
Prototyp
Heilig
This Is Deutsch
Verrückt
Miststück

DER WEG EINER FREIHEIT 18:05 – 18:50 Party Stage

Obwohl sie seit 2010 immer mal wieder aufgetreten sind, auch auf Konzerten oder Festivals, auf denen ich war, hatte ich es bis dato nicht „geschafft“, sie mal live zu sehen. Im Nachhinein schade. Ich mag norwegischen Black Metal und wenn sich ein paar Jungs aus Würzburg/Bayern hinstellen und feinsten deutschsprachigen Schwarz Metall auf norwegische Art zelebrieren, so ist das einfach gut. Wie es McDonalds mal war. Für mich eine Offenbarung.
(Bernie)

Setlist DER WEG EINER FREIHEIT
Ewigkeit
Der Stille Fluss
Lichtmensch
Nachtsam
Ruhe
Zeichen

BOB WAYNE & THE OUTLAW CARNIES 18:50 – 19:10/ 19:55 – 20:15/ 21:05 – 21:25/ 22:15 – 22:35 Camel Stage

Wow! Schon wieder ne Country- und Western-Band auf der Camelstage, was ich ziemlich bemerkenswert für ein Metalfestival finde. Obwohl es viel in dieser Sparte gibt, das mir nicht so extrem gut zusagt, muss ich sagen, dass das hier nicht der Fall war. Will meinen: Es war ein sehr genialer Western, der gleich die richtige Stimmung transportiert, so dass man irgendwie gleich Lust bekam mit einem Jagdgewehr am Oberschenkel gelehnt ein starkes Bier zu süffeln und Tabak durch die Gegend zu spucken. Ah, ich schreibe zu selten über diesen Stil, sodass es mir schwer fällt etwas zur Technik zu sagen, aber wenn es stimmt, dass gut ist, was gefällt, dann ist hier alles richtig gemacht worden.
(Jujoweh)

Setlist BOB WAYNE & THE OUTLAW CARNIES (insgesamt)
Road Bound
There Ainít No Diesel Trucks In Heaven
Driven By Demons
Ghost Town
Mack
Till The Wheels Fall Off
Everythingís Legal In Alabama
One Night Stand
Love Songs Suck
Fuck The Law
Reptile
Estacata

WALLS OF JERICHO 18:55 – 19:55 Pain Stage

Wow! Wow! Wow! Was für ein einfach nur geiles Konzert. WALLS OF JERICHO nahmen die Painstage und das Publikum ein, wie ein Orkan und es war, als wären sie niemals für zwei Jahre weg gewesen. Ich hatte sie noch nie live gesehen, konnte mir aber von vielen Fans bestätigen lassen, dass die Band auf genau denselben Hochtouren läuft wie vor Cadences Schwangerschaftsurlaub. Von wegen alle Mütter sind spießig! Der allgemeine O-Ton zum Konzert war: „Da kann Angela Gossow aber mal einpacken!!!“ Dieses vernichtende Urteil würde ich vielleicht nicht ganz unterschreiben, aber es ist eine Tatsache, dass die beiden Frauen stimmlich so ziemlich das Härteste hergeben, was die Metalszene an Frauenpower zu bieten hat. Allgemein hätte ich nicht erwartet das WALLS OF JERICHO live und unbearbeitet genau so geil klingen, wie auf CD, doch hier stimmte sogar zur Abwechslung mal der Bühnensound, so dass einer wilden Party im Mosh nichts mehr im Wege stand.
(Jujoweh)

Setlist WALLS OF JERICHO
Another Day, Another Idiot
A Trigger Full Of Promises
Feeding Frenzy
I Know Hollywood And You Ain’t It
The New Ministry
The Prey
Playing Soldier Again
And Hope To Die
The American Dream
Revival Never Goes Out Of Style

FIREWIND 19:10 – 19:55 Party Stage

Eine waschechte, verdammt heiße Power Metal-Brise weht dem mittlerweile verschwitzten Summerbreeze-Festivalgänger um die Nase, als am Freitagabend um 19.10 FIREWIND die Party Stage entern. Rettung und vor allem Abkühlung unterm Zeltdach ist damit nicht angesagt. Denn die Truppe um Ausnahme-Gitarrist Gus G. heizt mit strammen Sound und gewohnt raffinierten Riffs gleich von Beginn an ordentlich ein. 7 Alben hat Gus G. in schöner Regelmäßigkeit mit FIREWIND veröffentlicht. Seit 2009 bei Ozzy Osbourne als Ersatz für Zakk Wylde eingestiegen, ist der Feuerwind doch immer noch sein liebstes Baby. So entschied er sich sogar dafür, zwischen 2004 und 2006 nach und nach aus seinen anderen erfolgversprechenden Bands wie DREAM EVIL, MYSTIC PROPHECY und NIGHTRAGE auszusteigen. Da wundert es nicht, dass bei FIREWIND von der Songstruktur bis hin zur gesamte Bühnenchoreographie und -dramaturgie alles auf ihn ausgerichtet ist. Ganz klar steht der Gitarrist im Mittelpunkt, alles andere ist schmückendes Beiwerk, um Gus G. ins rechte Licht zu rücken.

Und somit scharen FIREWIND dank Ihres populären Klampfenwunders eine Menge Fans um sich, die gewillt sind, zu Hits, wie „Wall of Sound“, „World on Fire“ oder „Breaking the silence“ Haare zu schütteln und Fäuste gen Partydach zu strecken. Sicherlich aber ist der ein oder andere Neugierige auch gekommen, um sich live von den Qualitäten des Anfang diesen Jahres neu verpflichteten Sängers Kelly Sundown Carpenter (Ex-ADAGIO, BEYOND TWILIGHT etc.) zu überzeugen. Kelly weiß, was von ihm erwartet wird, macht einen soliden Job, ohne dabei Gus die Show zu stehlen. Gesang und Performance wirken nicht so überladen theatralisch wie beim ehemaligen Sänger Apollo Papathanasio. Das gefällt Publikum und Band. Schließlich ist man ja gekommen, um klassische, ausladende old-school 80er Gitarrensoli zu bewundern, wie es der Saitenhexer in Perfektion zelebriert – gern auch im Battle mit Keyboarder Bob Katsionis.

FIREWIND liefern erwartungsgemäß ab, holen mit Liv Kristine der befreundeten LEAVES‘ EYES Sängerin, noch einen optischen wie gesanglichen Augenschmaus inkl. Schmachtfaktor auf die Bühne und haben damit ihr Publikum im Griff: Hits abgeliefert, ordentlich abgeklampft, dabei Haare geschüttelt und Pathos versprüht – professionell und sympathisch as usual! Was will man mehr als Metalhead?

Sound: So gut, dass man jeden Fehlgriff hätte hören können
Choreo: Synchrones Haare schütteln inkl. Gitarrenposing, besser als jede Boy-Band
Vom Konzert gelernt: die 80er sind doch irgendwie cool – auch ohne Spandex Hose
(Anne Ahlers)

Setlist FIREWIND
Wall of Sound
Head Up High
Few Against Many
World on Fire
Guitar Solo
The Fire and the Fury
Mercenary Man
Till the End of Time
Breaking the Silence (mit Liv Kristine)
Falling to Pieces

ANTHRAX 20:00 – 21:15 Main Stage

Es ist Freitagabend 20.00 Uhr und eine riesige Fangemeinde versammelt sich vor der Main Stage auf dem Summerbreeze. Es ist an der Zeit, einer der großen Pionierbands des Thrash-Metals Tribut zu zollen: ANTHRAX betreten die Main Stage. Die Band um Scott Ian und Joey Belladonna ist seit 1981 eine der Größen, wenn es um ihr Genre geht und das beweisen ANTHRAX auch an diesem Abend.
Das Set wird eröffnet mit den Klassikern „Among the Living“ und „Caught in a Mosh“ und schnell wird klar, dass hier und heut nur eins zählt, und zwar Headbangen, bis der Chiropraktiker zum Einsatz kommt. Songs wie „N.F.L.“ und „Hymn“ heizen der Menge ein und an diesem Abend bekommt das Thrash-Herz alles, was es immer begehrt hat, nämlich gnadenlos ins Gesicht. Die Band besticht durch ihre Spielfreude und zeigt damit ihren Fans, dass sie nach so vielen Jahren immer noch zu Speerspitze des Genres zählt. Obwohl Scott Ian und Joey Belladonna als einzige noch bzw. wieder bestehende Gründungsmitglieder schon in die Jahre gekommen sind und der lange Kinnbart allmählich ergraut, ist es immer noch erstaunlich, mit welcher Lust diese Band auf der Bühne agiert. „In the End“ und „Deathrider“, sowie der Tribute-Song an einer der großen Vorbilder von ANTHRAX selbst, nämlich „T.N.T.“ von AC/DC lassen dem Metal-Nerd keine Wünsche offen.

ANTHRAX würdigen mit großen Bühnenbildern die verstorbenen Ronnie James Dio und Dimebag Darrell und zeigen den Fans damit, dass sie sich nicht zu schade dafür sind, den verstorbenen Größen des Metals ihre Ehrerbietung darzubringen. Persönlich stellen für mich „Fight ´Em ´Til you can´t play“ und natürlich das herausragende Doppel „I am the Law“/ „Madhouse“ die Höhepunkte dieses Abends dar und man kann sich nicht mehr wünschen, als dass ANTHRAX noch lange Jahre aktiv im Metal-Geschehen mitmischen mögen. „Antisocial“ (von der Hard Rock Band TRUST) und der RAINBOW Cover Song „Long live Rock´n Roll“ beschließen ein herausragendes Set, das keine Wünsche mehr offen lässt. Ehrlich gesagt hätte ich den in die Jahre gekommenen Amerikanern ein derart stimmiges, dynamisches und spritziges Konzert nicht wirklich zugetraut. Aber man muss ihnen ehrlich zugestehen, dieser Gig war fett, die Band präsentierte sich in absoluter Spiellaune, gut motiviert und verlangte dem Publikum auf dem Summerbreeze-Festival wirklich alles ab.
(Thomas Cordes)

Setlist ANTHRAX
Among the living
Caught in a Mosh
Efilnikufesin (N. F. L.)
Hymn 1
In the End
Deathrider
T.N.T. (AC/DC Cover)
Indians
Got the Time
Fight ´em ´til you can´t
I am the Law

Madhouse
Medusa
Antisocial (TRUST Cover)
Long live Rock´n Roll (RAINBOW Cover)

TIAMAT 21:20 – 22.20 Pain Stage

Ohne Frage zählen TIAMAT neben Genregrößen wie die übermächtigen TYPE O NEGATIVE (RIP) oder auch PARADISE LOST zu den wohl erfolgreichsten Gothic-Metal-Bands Europas und dürfen allein schon aus diesem Grund auf der Pain Stage des Summerbreeze Festival 2013 nicht fehlen. Kein Wunder also, dass man den Schweden rund um Leadsänger Johan Edlund eine passende Spielzeit in den Abendstunden reserviert hat. Die perfekte Szenerie, um den bombastischen TIAMATischen Sound im Nebel zu versenken und der melancholischen Schwere der Songtexte Rechnung zu tragen.
Und was für ein Glück haben sie heute, die Die-Hard-Fans, denn Edlund hat tatsächlich Bock! Schon längere Zeit waren TIAMAT nicht mehr auf deutschen Bühnen präsent. Ein Umstand, der bei Edlund anscheinend für einen nahezu unheimlichen Ausbruch an Euphorie sorgt. Denn bekanntermaßen ist selbiger alles andere als eine Rampensau. So verzaubern die fast orchestralen und symphonischen Klänge des Openers „The Scarred People“ aus dem 2012 erschienen gleichnamigen Album das Publikum umso mehr und Edlunds Stimme sorgt für Gänsehaut auf ganzer Linie.

Gut, dass TIAMAT auf ihrer weiteren Reise durch ihre fantastischen Klangwelten alte Hits nicht vergessen: „Vote for Love“ „Cain“, „Divided“ oder „Brighter Than the Sun“ reihen sich wie schwarz funkelnde Juwelen aneinander: mal aggressiv, mal gefühlvoll, einfach atemberaubend. Und natürlich darf auch das bereits legendäre HOOLA BANDOLA-Cover „Keops Pyramid“ nicht fehlen, bevor es mit „The Sleeping Beauty“ und „Gaia“ in den düster-aggressiven Endspurt geht. Fazit: Solchen TIAMAT folgt man gern in dunkle, verklärte Welten! Johann und Kollegen verzücken Ihre Fans mit lang vermisster Spiel- und Sangesfreude. Danke!

Sound: Böse! Leider doch etwas zu schlecht für den Mainact eines Festival-Abends. Waren da wirklich auch Gitarristen am Werk? Die waren bestimmt super, hätte man sie denn gehört.
Publikum: Schwarz, sehr schwarz.
Vom Konzert gelernt: Nebel verdeckt ganz natürlich Falten und unpassende Klamotten!
(Anne Ahlers)

Setlist TIAMAT
The Scarred People
Vote for Love
Cain
Until the Hellhounds Sleep Again
Whatever That Hurts
Misantropolis
Divided
Brighter Than the Sun
Keops Pyramid (Hoola Bandoola Band cover)
The Sleeping Beauty
Gaia

LAMB OF GOD 22:25 – 23:55 Main Stage

Bereits auf dem Wacken vor zwei Wochen konnten LAMB OF GOD ihr musikalisches Können vor knapp 100.000 Metalfans unter Beweis stellen. Zum Glück ist Sänger Randy Blythe seit kurzem vom Vorwurf der Körperverletzung freigesprochen worden und die Gotteslämmer aus Richmond/ Virginia bringen ihre metallischen Klänge wieder unbeschwert unters Volk. Jetzt beehren sie zum Ende der Festival Saison endlich auch das „Wacken des Südens“ mit ihrer unverwechselbaren Mischung aus Metalcore, Trash und Death Metal – und das zur besten Spielzeit am Freitagabend zwischen 22:25 und 23:55 auf der Main Stage.

Schade nur, dass der diesjährige Summerbreezer der groovigen Virtuosität der Adler Brüder rund um Sänger Randy Blythe nicht so viel abzugewinnen scheint. Egal, da bleibt dem wahren Die-Hard Fan mehr Platz zum Moshen, Pogen und was einem sonst noch so in den Kopf und die Haare steigt. Als um 22:25 das packende Intro zu „Desolation“ ertönt, Drummer Chris Adler sich aufs Podest hinter sein beeindruckendes Spielzeug klemmt, und Randy die ersten Töne in die angenehm kühle Sommernacht schreit, gibt es dann doch kein Halten mehr. Erstaunt, verzückt, schlichtweg umgehauen vor so viel geballter auditiver Energie fliegen wild die Haare und enthusiastisch die Teufelsfinger gen Himmel. „Walk With Me In Hell“ des 2006 erschienenen Albums „Sacrament“ bildet mit seinen wunderbar harten Riffs und Stakkato-Passagen das erste großartige Highlight des Abends. Damit ist auch jedem Musikamateur schnell klar: 4 Grammy Nominierungen kommen nicht von ungefähr. Als Randy mit „Ruin“ vom 2005 erschienenen „Killadelphia“-Album einen älteren, softeren Song ankündigt, gönnen sich Fans und Musiker eine erste kurze Verschnaufpause, die nach dem wiederum aggressiven „Now you’ve got something to die for“ sogar in der Aufforderung endet, zur „11th hour“ endlich ein Bier zu zischen. Leider bleibt den Musikern nicht viel Zeit für des Deutschen Lieblingsgetränk, denn weiter geht es zu den Rhythmen von „Omerta“: Im atmosphärischen lilafarbenen Scheinwerferlicht tauchen die Musiker wieder aus dem Nebel rund um Chris imposantem Drumkit auf, um lässig, die Zigarette im Mundwinkel, die nächsten anspruchsvollen Stücke zu zocken.

Die bunte Mischung aus allen LAMB OF GOD Alben endet leider nach guten 90 Minuten mit einem gut gelaunten, Mikro schwingenden Randy Blythe und den letzten Tönen zu „Black Label“ des 2000er Debut-Albums „New American Gospel“. Fazit: Ein Ohrenschmaus mitsamt großartiger Lightshow, der noch nachts im Traum bunte Bilder vor die müden Linsen zaubert.

Sound: Chris trommelt hier und da ein bisschen zu laut, leider zu Lasten der Gitarren-Virtuosen, aber das war bestimmt nicht mit Absicht!
Publikum: Ja, es gibt immer noch langhaarige Kuttenträger, die ein LAMB OF GOD Gig echt umhaut – echt wahr!
Vom Konzert gelernt: Knast hält nicht vom rocken ab!
(Anne Ahlers)

Setlist LAMB OF GOD
Desolation
Ghost Walking
Walk with Me in Hell
Set to Fail
Ruin
Now You’ve Got Something to Die For
11th Hour
The Undertow
Omerta

Contractor
The Passing
In Your Words

Laid to Rest
Redneck
Black Label

MADBALL 22:35 – 23:25 Party Stage

MADBALL gehören neben AGNOSTIC FRONT und SICK OF IT ALL zu den Vorreitern der Hardcoreszene. Wer also auf ein MADBALLkonzert geht, kann sich auf eine Menge Professionalität einstellen. Die New-Yorker gaben von Anfang an Vollgas und unterstrichen mit ihrem Auftritt ihren Ruf als energetische Liveband. Leider fanden sich nicht wirklich viele Leute ein, da zur selben Zeit LAMB OF GOD spielten. Obwohl Sänger Freddy wirklich alles gab, dauerte es verdammt lange, bis der Funke auf die Zuschauer übersprang und endlich so etwas wie Bewegung entstand. Es dauerte noch länger bis endlich die Fans die heißersehnte Abrissparty veranstalteten. Die Setlist ließ wirklich keine Wünsche übrig. Ein Hit jagte den nächsten. Ein gelungener Auftritt, der seines gleichen suchte. Schade nur, dass so wenige Leute dies zu würdigen wussten.
(Amrei)

Setlist MADBALL
Empire
Can’t Stop Won’t Stop
We The People
Get Out
For My Enemies
The Beast
Smell The Bacon
Set It Off
Streets Of Hate
All Or Nothing
Infiltrate The System
Look My Way
RAHC
Down By Law
It’s My Life
D.M.S.
Heavenhell

GASMAC GILMORE 23:25 – 23:45/ 00:40 – 01:00/ 01:55 – 02:15 Camel Stage

Mit GASMAC GILMORE gab’s dann wieder eine Band auf der Camelstage, die sich selbst nicht zu ernst nimmt und so was finde ich grundsätzlich schon mal extrem sympathisch. Da wurde mächtig auf die Pauke gehauen und teilweise, wenn auch nicht zu jedem Gig, war der Raum vor der Bühne schon mächtig gefüllt mit wankenden, schunkelnden Menschen, die begierig darauf waren, diese sonst doch recht unbekannte Band ordentlich zu feiern. Ich selbst war mir nicht sicher, ob mir der leicht weinerlich klingende Gesangsstil (ich kann es einfach nicht besser sagen) gefällt oder nicht, aber es hat auf jeden Fall Wiedererkennungswert. Und die gute Laune, die die Jungs beim Spielen hatten, haben sie 1 zu 1 auf das Publikum und so auch auf mich übertragen.
(Jujoweh)

Setlist GASMAC GILMORE 1:
Mayonnaise
Sunkist
Camilla
I Am God
Alpengl¸hn

Setlist GASMAC GILMORE 2:
Teddybear
And We Dance
Lolita
The Monkey March
Six Feet Under

Setlist GASMAC GILMORE 3:
A Dead Mans Hand
Sigmund
Dance With Me
(Rain) Pitchblack
Feed Another

EVERGREEN TERRACE 23:45 – 00:40 Party Stage

Gut, EVERGREEN TERRACE hatten es nicht wirklich leicht, direkt nach MADBALL spielen zu müssen, da schon viele Fans weg waren. Sie gaben wirklich alles, aber der Auftritt war für meinen Geschmack etwas schwach. Sie konnten zwar aus einem großen Song-Fundus zurückgreifen (inkl. der Big Lebowski-Hommage „No Donnie…“) und bewiesen, was für eine großartige Partyband sie sind, aber wer vorher MADBALL gehört hatte, konnte für die Jungs nur ein müdes Kopfnicken erübrigen. Was natürlich schade für die Band war, da sie wirklich alles auf der Bühne gaben.
(Amrei)

Setlist EVERGREEN TERRACE
Enemy Sex
No Donnie, These Men Are Nihilists
Mario Speedwagon
New Friend Request
Where There Is Fire We Will Carry Gasoline
The Letdown
Wolfbiker
Hopelessly Hopeless
To The First Baptist Church Of Jacksonville
Rolling Thunder Mental Illness
Mad World
Chaney Can’t Quite Riff Like Helmet’s Page Hamilton
Sunday Bloody Sunday

FINNTROLL 00:00 – 01:00 Party Stage

Packt die Bierbecher weg und holt eure Methörner raus: Es ist Zeit für FINNTROLL! Eine gewaltige Ladung an Humppa gemischt mit Einflüssen von Black und Death Metal hämmerte auf die zahlreichen Fans ein. Es entstand vor der Bühne eine ausgelassene Partystimmung und der Met schwappte nur so aus den Hörnern. Neben den neuen Songs wurden auch viele alte Schätzchen aus der Humppakiste gezaubert und ließ so manchen Pit entstehen. Obwohl die Songtexte ausschließlich in Schwedisch gehalten waren, hinderte das die Fans nicht daran, ihre Textsicherheit unter Beweis zu stellen. Wenn andererseits Finnen ihre Deutschkenntnisse unter Beweis stellen, ist das auch irgendwie putzig. So auch beim Frontsänger der Kombo. Sein Wissen beschränkte sich zwar nur auf Schimpfwörter, sorgten jedoch für ausgelassene Stimmung. FINNTROLL zeigten sich sehr spielfreudig und ausgelassen und diese Energie schwappte auch auf die Fans über. Einziger Wermutstropfen: FINNTROLL hatten exakt die gleichen Lieder bzw. die gleichen Ansagen wie auf vorherigen Festivals.
(Amrei)

Setlist FINNTROLL
Blodsvept
Solsagan
Mordminnen
En Mäktig Här
Den Frusna Munnen
När Jätta Marschera
Midnattens Widunder
Mot Skuggornas Värid
Häxbrygd
Under Bergets Rot
Skogsdottert
Trollhammaren
Jaktens Tid

MARDUK 01:00 – 01:55 Party Stage

Dass Black Metaller nicht immer stereotypisch mit Corpse Paint, verschränkten Armen und nagelbewährten Stulpen lautstark zu einem Konzert mitnicken, zeigten die Schweden von MARDUK wieder einmal eindrucksvoll. Trotzdem war es in dem Partyzelt gegen ein Uhr nachts so schwarz, wie es um diese Uhrzeit nur sein kann. Und das ist auch gut so. Eindrucksvolle Bühnenshow und viele Ansagen stehen einer trven Black Metal Kapelle natürlich nicht, aber da MARDUK nicht aus Norwegen kommen, brauchen sie sich dieses Clichees auch nicht zu bedienen. Selbst eine komödiantische Einlage gab es, als ein Fan seine Hosen auf der Bühne runterließ und Morgan Håkansson ihm kurzerhand mit seiner Gitarre den Hintern versohlte. Spätestens bei „Christraping Black Metal“ war aber auch dem letzten verirrten Besucher klar, dass er sich hier auf einer Schwarzmetall-Messe befindet und dazu massiv sein Haupthaar kreisen lassen sollte. Die Skandinavier sind letztendlich eine der wenigen Black Metal Urgesteine, die noch Spass bei einem Konzert machen und Bewegung in die Menge bringen, was man leider von vielen anderen nicht mehr behaupten kann. Ein sehr erfrischender Gig, wenn man das über diese Musik überhaupt sagen darf, ohne geopfert zu werden.
(Carsten)

Ach ja, ich erinnere mich noch gut, wie wir alle im Kreis saßen, Bier getrunken haben, MARDUK in weiter Ferne spielten und uns allen kollektiv die Füße eingeschlafen sind, so dass wir aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zum Partyzelt laufen konnten, um das sicherlich lohnenswerte Konzert dieser Band zu genießen. Ich könnte euch allerdings einen sehr philosophischen Text darüber schreiben, warum Billigbier in aller Regel richtig schlecht schmeckt, auf Festivals aber diesen besonderen Geschmack erhält, als würde die Musik, das Beisammensein und der Sommer selbst ihm die richtige Würze verleihen… haaaach! – Okay, keine Romantik heute? Na, dann machen wir am besten weiter an dem Punkt, an dem sich zumindest einige von uns wieder aufraffen konnten:
(Jujoweh)

NOCTE OBDUCTA 02:15 – 03:00 Party Stage

Obwohl ich mich bei NOCTE OBDUCTA doch arg beschimpfen lassen musste – was haben Bands eigentlich davon, wenn sie ihre Fans dauernd als Motherfucker bezeichnen? – bekam ich leider nur wenig mit, die Hitze hatte mir zu arg zugesetzt und eigentlich war ich schon ziemlich müde. Doch zu NOCTE OBDUCTA sammelte ich meine letzten Reserven, Beliebige-Gottheit-einfügen-sei-Dank, denn was da im Zelt geboten wurde, war das lange Aufbleiben durchaus wert. Und so lauschte ich den Klängen, wie sie nur erfindungsreiche deutsche Musiker zustande bringen. Gut. Sehr gut! Leider war das Konzert nach einer dreiviertel Stunde schon vorbei. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich sie durchaus auch noch eine Stunde oder länger anhören können. Wunderbar spielten sie alte Lieder im Übergang zu neueren Sachen und das in einem Stil, in den man sich einfach wunderbar einfühlen kann. Seltsam bei Blackmetal ich weiß, aber ich lächelte. Doch ich wäre nicht ich, fände ich nicht auch ein Haar in der Suppe. Das Licht! Was war mit den Lichtis los, dass sie dauernd ins Publikum leuchten mussten? Es war stockfinster, das Publikum todmüde und betrunken, aber hey, sauhelle Scheinwerfer ins Publikum? Warum nicht! So bleiben sie wenigstens wach, auch wenn sie danach geblendet und halb blind durchs Zelt torkeln müssen! Stakkatolicht und Strobo? Klar, warum auch die Bühne sehen?
(Bernie, mit leichten Verschnörkelungen von Jujoweh)

Zwischen das gefühlt durchweg schwedische Line Up hat die Summerbreeze Orga doch noch eine deutsche Band verpflichten können, diesmal deutscher Black Metal. Aber man beschäftigt sich nicht mit dunklen Riten und Christenhass sondern eher Natur, Trauer und Leid. Das lässt die seit 2011 wiedervereinigte Band in der eingeschworenen BM Szene auch eher zu Aussenseitern werden. Allerdings distanziert sich das Sechsergespann absichtlich aus der Szene, da diese nicht ihrer persönlichen Ideologie entspricht. Das letzte Freitagskonzert zog allerdings viele Fans ins Zelt, unter denen Nocte Obducta schon länger sehr bekannt und geliebt sind. Stücke wie „November / Pan“, bei denen mehrere Sänger gleichzeitig ihre Stimme erheben. sind live ein echter Genuss, da die Band sehr gut abgestimmt ist. Nicht ganz so ausgeprägt wie HAGGARD, allerdings schon ein kleines Meisterwerk für sich, in einem kurzen Soundcheck alles unter ein Dach zu bekommen. Zum Berieseln lassen bei unchristlichen Uhrzeiten (2:15 Uhr) eine gute Wahl, wer allerdings Moshpits und jede Menge kreisende Köpfe sucht, wird hier ein wenig enttäuscht.
(Carsten)

Setlist NOCTE OBDUCTA
Leere
Durst
Niemals
Kinder
Anis
Waldrand
Braineaters
November / Pan

Nun, Festivals sind ganz sicher nicht für ihre Grazie und ihre Eleganz bekannt, aber wenn man abends durch die kleinen Gassen zwischen den Zelten geht, den leichten Hügel zu den hinteren Zeltplätzen hinaufgeht und sich urplötzlich umdreht, dann hat man einen Ausblick auf die lichtdurchfluteten Bühnenbereiche, der vor den schwarzen Zeltreihen wirkt, wie ein riesiger Pol allen Lebens in der Dunkelheit und dann wird man, vielleicht auch dank der guten Menge Bieres, die man mittlerweile intus hat, doch ein bisschen nostalgisch und denkt an Computerspiele-Impressionen, wie man sie in „Fallout“ und anderen Endzeitspielen hatte. Natürlich ist alles an einem Festival ein bisschen „zusammengeschustert“, nicht zuletzt die Zelte selbst, die mit Wellblechen und Decken und was der findige Breezer so alles zusammensuchen kann verziert und verschönert werden. Man hat den Eindruck, jeder Camper hätte sich entschlossen, seinen privaten Zeltplatz so individuell wie möglich zu gestalten. Dass wir bei einer beträchtlichen Menge Spongebob, Hello Kitty und Disney hängen geblieben sind, ist wohl bei unserem Haufen verständlich gewesen und ich muss sagen, dass mir bei diesem letzten nächtlichen Gang Richtung Zelt erst wirklich klar geworden ist, dass es schon fast wieder vorbei war, dass die Bekanntschaften, die man viel zu kurz machen durfte, bald wieder ein Jahr lang in alle Winde zerstreut sein würden – und dass man sich schon jetzt darauf freuen würde, eben diese Bekanntschaften im nächsten Jahr wieder aufzunehmen, als sei zwischenzeitlich nichts passiert. Das ist es, was für mich die eigentliche Stimmung eines Festivals ausmacht – die Magie eines Festivals liegt nicht nur in der Musik, sondern auch in den Menschen, die sich aus allen Himmelsrichtungen zusammen finden und nur Verbunden durch den Musikgeschmack ganz unvoreingenommen zusammen feiern. Gute Nacht und bis morgen!
(Jujoweh)

Copyright Fotos: Cynthia Theisinger/ Andreas Theisinger

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