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T-MOBILE EXTREME PLAYGROUNDS – SUMMER SESSION

Ort: Hamburg-Pinneberg - Wasserski-Arena

Datum: 25.08.2007 - 26.08.2007

Am vergangenen Wochenende gingen die T-Mobile Extreme Playgrounds in Pinneberg auf der neuen Wasserski Anlage in die nächsten Runde. Nun war nach der Dirt Session und der im Oktober in Berlin noch folgenden Street Session die Summer Session an der Reihe und bot eine gelungene Mischung aus Extremsport und Musik. Auf dem Hinweg schauten wir noch skeptisch gen Himmel, gerade als in Bremen einige Regentropfen unsere Autoscheibe trafen, doch unsere Befürchtungen blieben glücklicherweise unberechtigt, denn es blieb den gesamten Sonntag trocken und nur einzelne Wolken schoben sich kurzzeitig vor die Sonne. Das Wetter bot also die besten Voraussetzungen, die Wasserski-Anlage trug ihren Teil dazu bei. Es gab unzählige Möglichkeiten sich in die Sonne zu fläzen, nebenbei andere schwitzen zu lassen und gemütlich zuzuschauen und dabei genüsslich ein kaltes Bier zu genießen.

Begonnen wurde das Programm pünktlich mit der ersten Runde der BMXer auf der Miniramp. Überhaupt hielt man sich überraschend akribisch an den Zeitplan und schaffte es erstaunlicherweise das komplette Tagesprogramm ohne irgendwelche zeitlichen Verzögerungen über die Bühne zu bringen, natürlich auch unter Druck, da MTV den abschließenden Auftritt der HIVES live übertrug. Die erste Runde im BMX zeigte schon einmal, dass absolute Profis nach Pinneberg geholt worden waren bzw. sich haben von dem Preisgeld in Höhe von 12.500 Dollar locken lassen. Nach ca. 1 Stunde standen die Gewinner die ersten 7 Paarungen (es fuhren immer 2 Fahrer jeweils 2 Runs von 1 Minute Länge gegeneinander im K.O. System) fest. Fehlte nun noch Fahrer Nr. 8 für die zweite Runde und da bekam man zu spüren, dass die ganze Veranstaltung von T-Mobile gesponsert wurde. Fahrer Nr.8, der sogenannte Lucky Loser, konnte von den rund 4500 Zuschauern per SMS-Voting aus den 7 Verlierern der ersten Runde zurück ins Rennen geholt werden.

Direkt nach den BMXern war die erste Runde der Wakeboarder dran, die nach dem gleichen System durchgeführt wurde und ebenfalls mit einem 12.500 Dollar Preisgeld lockte. Die Tricks waren, wie auch beim BMX, sehr geil, allerdings war der Contest im direkten Vergleich doch etwas langatmiger. Gegen Ende begab ich mich also schon mal zur Bühne, denn dort sollte als erster musikalischer Punkt des Tages der Auftritt der OHRBOOTEN folgen.

Die Band ist mittlerweile vom Geheimtipp zur großen Festivalnummer aufgestiegen und konnte dieses Jahr bereits auf allen großen Events begeistern. Auch in Pinneberg waren die ersten Reihen dichtgedrängt. Vorwiegend mit einem recht jungen und überwiegend weiblichem Publikum. Nun, es gibt bestimmt Schlimmeres für eine Band. Als die Truppe die Bühne betrat, setzte dann auch gleich ein ohrenbetäubendes Gekreische ein (es gibt angenehmeres für einen Fotografen;-) und die Band startete direkt mit dem Opener und Titeltrack der aktuellen CD „Babylon bei Boot“. Natürlich wurde die Textzeile „Wie fahren hier mit´m Boot raus“ spontan in Wakeboard umgedichtet und auch sonst zeigte die Band einige gelungene Improvisationen bei Songs wie „Kaufrausch“, „Dschungelpartei“ oder „Beweg Dich“, die allesamt lauthals und textsicher vom Publikum mitgegrölt wurden. Mit nur sieben Songs und 30 Minuten Spielzeit schloss die Band ihr Set mit „Autobahn“ viel zu schnell ab und durfte trotz lautstarker Zugaberufe nicht weiterspielen unter Hinweis auf den knappen Zeitplan. Dies etwas abrupte Ende war etwas schade, es wäre sicher nicht schlimm gewesen den OHRBOOTEN eine Zugabe zuzugestehen und zeitgleich die nächste Runde der Wakeboarder zu starten. Die gestaltete sich dann spannender als die erste. Die Stürze ins Wasser wurden weniger, die Anlage musste entsprechend seltener gestoppt werden und die Tricks wurden anspruchsvoller.

Dasselbe galt für die zweite Runder der BMXer. Hier hatte es Ben Hennon besonders leicht, da der vom Sturz angeschlagene Tobias Wicke nicht mehr antrat. Um nicht ohne Risiko weitergekommen zu sein, sprang Ben Hennon einfach kopfüber in die Miniramp hinab. Bekloppt, diese Extremsportler. Alle Ergebnisse und der Verlauf der einzelnen Runde ist dem Ende dieses Berichtes übrigens angefügt oder direkt auf der Homepage www.t-mobile-playgrounds.de/ nachzulesen.

Kurzfristig als nächster musikalischer Act eingesprungen und nach einem Auftritt auf dem AREA4-Festival am Vortag und nur 2 Std. Schlaf, wie Sänger Ingo betonte stürmten die Punkrocker der DONOTS auf die Bühne und starteten lautstark mit „We got the noise“. Seit Jahren ein Garant für mitreißende Live-Konzerte war es auch diesen Sonntag für die Ibbenbürener ein Leichtes, das Publikum zum Pogen und Singen zu bewegen. Die Leute drängten nach vorne und nach wenigen Songs gab es die ersten Crowdsurfer. Sänger Ingo erwies sich wieder einmal als routinierter Entertainer und forderte, als es neben der Bühne auf dem See ein DLRG-Boot erblickte, kurzerhand das Publikum auf ins Wasser zu springen, das Boot zu entern und den Kahn zu versenken „Und dann wollen wir doch mal sehen, wer hier erste Hilfe nötig hat“. Leider folgte keiner seinem Aufruf. Dann gab es eine Kostprobe des im Herbst erscheinenden neuen Albums, die beim Publikum sehr gut ankam und in DONOTS-typischer Manier rockte. Mit „Suitcase Live“ folgte einer meiner absoluten Lieblings-Songs und das nachfolgende “Whatever happened to 80s“ konnte dann wieder komplett von allen mitgesungen werden und ging seinem Verlauf geschickt zu einem 80er Jahre Klassiker (We´re the kids in America) über. Um nun rein gar nichts verkehrt zu machen, hauten die „Punker“ „Saccharine smile“ und den Abschluss-Klassiker „We´re not gonna take it“ hinterher und hinterließen ein verschwitztes aber glückliches Publikum, das sich mit letzter Kraft zurück zur BMX Rampe schleppen musste und die Bewegung endlich wieder den Profis überlassen konnte.

In einem spannenden Finale konnte sich dann auf der Miniramp Ben Wallace gegen Ben Hennon durchsetzen und die Siegprämie einstreichen. Bei den Wakeboardern schaffte Tom Foshee den Sprung aufs Podest vor Peter Pascal Schmidt und Sam Collins.

Nun jagte dichtgedrängt ein Programmpunkt den anderen und nach den finalen Wettkämpfen kam die finale Formation. Die kam direkt aus Stockholm und gab pünktlich Vollgas. THE HIVES sind bekannt für ihr Bühnenoutfit, haben pro CD oder Tour immer neue Anzüge am Start und sahen auch diesmal im schwarzen Anzug mit weiß abgesetzten Umschlägen und einem Wappen aus, wie direkt aus dem Club der toten Dichter entsprungen. Während sich bei den OHRBOOTEN oder den DONOTS noch einige Leute am See oder sonst wo rumlümmelten und wohl schlicht zu faul waren, zur Bühne zu wandern, gab es bei untergegangener Sonne keinen Grund mehr und die Fläche vor der Bühne war entsprechend voll, viele Zuschauern ebenfalls und die Stimmung wurde von Songs zu Song besser. Genau wie die Band, die sich auch kontinuierlich zu steigern und in Ekstase zu rocken schien. „Do you like it fast?“ schrie Sänger Pelle “Do you like it real fast?” schmiss ein Mikro gen Bühnendecke, kletterte den Bühnenträger hoch, schleuderte sein Mikro in die Runde und rannte wie gestochen über die Bühne. Bei Hits wie „Walk idiot walk“ oder „Die, allright“ gabs dann gar kein Halten mehr. Auf jeden Fall ein energiegeladener und würdiger Abschluss für diesen gelungenen Tag.

Das einzige, was auf dem Rückweg wirklich negativ aufgefallen ist waren Unmengen an rosanen T-Mobile Plastikhänden, die man aufblasen kann, auf denen man am Strand sitzen konnte, und die abends nun achtlos weggeworfen und kaputt in der Gegend rumlagen und einfach eine total schwachsinnige und nicht mehr zeitgemäße Verschwendung von Rohstoffen darstellten. Man sollte meinen, heutzutage könne klüger und mit anderen, sinnvolleren Mitteln geworben werden.

Copyright Fotos: Karsten Rzehak

Ergebnisse:

BMX

1st Round
Heat 1 MARK KÖNIG MIKE SPINNER
Heat 2 BEN HENNON CLINT MILLAR
Heat 3 BARRY KOHNE PHIL ALLER
Heat 4 MICHAEL SIEREN (1st Qualifier) MARKUS BRAUMANN
Heat 5 DANIEL TRAEDER (2nd Qualifier) TOBIAS WICKE
Heat 6 BENNY PAULSEN (3rd Qualifier) DAVE OSATO
Heat 7 SVEN LEHMANN (T-Mobile Wildcard Winner) BEN WALLACE

Lucky Loser: MARK KÖNIG

2nd Round
Heat 8 PHIL ALLER MARKUS BRAUMANN
Heat 9 BEN HENNON TOBIAS WICKE (musste verletztungsbedingt aufgeben)
Heat 10 MIKE SPINNER DAVE OSATO
Heat 11 MARK KÖNIG BEN WALLACE

Semifinal
Heat 12 BEN HENNON MIKE SPINNER
Heat 13 PHIL ALLER BEN WALLACE

3rd Place
MIKE SPINNER 4th place PHIL ALLER 3rd place

Superfinal
BEN HENNON 2nd place BEN WALLACE Winner / 1st place

WAKEBOARD

1st Round
Heat 1 JAN SAUER DONALD SHELBRICK
Heat 2 DANIEL FETZ MIKE KETTELAPPER
Heat 3 EMIL TZOLOV PETER PASCAL SCHMIDT
Heat 4 ARNE FRIEDRICH (1st Qualifier) LAURENT PEYRICHOU
Heat 5 LEWIS CORNWALL (2nd Qualifier) NICK DAVIES
Heat 6 JAMES YOUNG (3rd Qualifier) TOM FOOSHEE
Heat 7 TOM RICHTER (T-Mobile Wildcard Winner) SAM COLLINS

Lucky Loser: TOM RICHTER

2nd Round
Heat 8 DONALD SHELBRICK NICK DAVIES
Heat 9 DANIEL FETZ TOM FOOSHEE
Heat 10 PETER PASCAL SCHMIDT LAURENT PEYRICHOU
Heat 11 TOM RICHTER SAM COLLINS

Semifinal
Heat 12 NICK DAVIES TOM FOOSHEE
Heat 13 PETER PASCAL SCHMIDT SAM COLLINS

3rd Place
NICK DAVIES 4th place SAM COLLINS 3rd place

Superfinal
TOM FOOSHEE Winner / 1st place PETER PASCAL SCHMIDT 2nd place

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