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TASTE OF BLOOD – TRAPJAW – SOIL OF DECAY

Ort: Herford - FlaFla

Datum: 26.08.2005

Es wurde mal wieder Zeit für neue CDs aus dem Underground. Also passte die CD Release Party der Melodic-Deathmetaller von TASTE OF BLOOD und den Old School Thrashern von TRAPJAW ganz gut, um das Sommerloch zu füllen. Da man sich im FlaFla regelmäßig einen Schnupfen holt, packte ich Jacke und Frau ein, und dann ab nach Herford. Kurz vor 10 betrat ich dann die Location, in der sich auch schon das Stammpublikum der dort monatlich stattfindenden Metal Night aufhielt. Man hatte kaum Zeit, sich mit Jens und Onkel von HUMAN PARANOID zu unterhalten, da enterten schon die Jungs von SOIL OF DECAY die Bühne.

Trotz der weiten Anreise aus dem Ruhrpott hatten sie prima Laune, und Sänger Sascha ließ seine Dreads zum schnellen Riffing und der hämmernden Doublebass kreisen. Die Mischung aus Death und Thrash Metal lockte die Zuschauer nach innen, und so langsam füllte sich das FlaFla – ca. 70 bis 80 Leute werden wohl an dem Abend da gewesen sein. Die Songs von SOIL OF DECAY lagen hauptsächlich im Midtempo-Bereich, irgendwo zwischen SIX FEET UNDER und AMON AMARTH. Sascha grunzte, kreischte, bangte und wankte dann und wann wie ein gutmütiger Teddy ins Publikum. Klampfer Christoph hatte seine Gitarre nicht so tief gestimmt, wie ich es von Death Metal Bands gewohnt bin, aber das Riffing und vor allem die Soli saßen sauber und einwandfrei. Basser Sebastian, im DEW-SCENTED Shirt und somit mir allein dadurch schon sympathisch, und Drummer Daniel sorgten für den Druck, um die Songs ins Publikum zu moshen. Überraschenderweise war der Sound nicht so schlecht, wie ich es im FlaFla gewöhnt bin. Er war sogar fast gut zu nennen. Nur hier und da hätte ich mir bei den Stücken eine 2te Gitarre gewünscht. Wegen Zeitdruck konnten die Jungs auch nicht ihr komplettes Set spielen, das ist halt der Preis, den man zahlen muss, wenn man erst um 22:00 anfängt.

Nach kurzer Umbaupause standen die 3 Thrashmetaller von TRAPJAW auf der Bühne, und da sie aus Bielefeld kommen, füllte sich der Raum, und die Stimmung wurde noch etwas besser. Vom ersten Moment knüppelten die Jungs kompromisslosen Thrashmetal à la SLAYER oder KREATOR aus den Boxen. Sänger und Gitarrist Marek schrie wie der Höllenfürst persönlich ins Mic. und hämmerte dabei fehlerfrei fette Riffs und Tappings in die bangende Meute. Bassist Kossi am 6-Saiter sorgte dafür, das man die 2te Gitarren nur bei den Soli vermisste. Und von weitem hatte er schon was von Kerry King. Auffällig auf jedem Fall auch Max an den Drums. Vom Look total unscheinbar hörte er fast das gesamte Set nicht auf, Doublebass zu spielen. Absolut beeindruckend – Dave Lombardo lässt grüßen. Eigentlich sollte an dem Abend auch ihre neue CD zu erwerben sein, doch die Silberlinge sind wohl bei der Post erst mal verschollen. Zur Endschädigung gab es SLAYERs „War Ensemble“, und die Stimmung erreichte ihren Höhepunkt. Lag wohl auch mit daran, dass die Jungs den besten Sound hatten, den ich je im FlaFla gehört hab. Zum Schluss gab es noch als Zugabe einen neuen Song, der doch sehr todesmetallisch klang, und Gitarrensound sowie Stimme rutschten noch mal 2 Stufen tiefer.

Nun wurde es Zeit für eine meiner Lieblingsbands hier in der Gegend. TASTE OF BLOOD schickten sich an die Bühne zu erobern. Nach einem schönen cleanen Intro startete man mit dem neuen Opener „You’re welcome“ sofort durch. Wie immer saß jeder Ton sauber, und das Zusammenspiel von Alex und Marian ließ auch mal wieder kein Grund für negative Kritik zu. Melodic Death vom Feinsten, Schweden Metal und moderne Thrash Grooves. Das ganze kombiniert mit Blastparts von Drummer Phillip, der hier und da auch echt vertrackte Rhythmen einbaute, und zwischendurch auch mal Second Vocals einbauen durfte. Das Ganze wurde abgerundet von Basser Matze und Sänger Phillip, der sich mal wieder die Seele aus dem Leib grunzte. Ich habe die Jungs dieses Jahr schon sehr oft gesehen, und auch diesmal waren die Gitarren wieder viel zu leise. Die ganzen Feinheiten, die in die Songs eingebaut wurden, gingen hoffnungslos unter, und das ist sehr schade, da sie in jedem Lied ein unglaublich fettes Songwriting an den Tag legen. Die Reihen vor der Bühne füllten sich noch mal, und bei „Save yourself“ gab es dann auch wieder eins der Highlight-Soli von Marian. Begeistert wurde dann noch zum Song „Taste of Blood“ abgefeiert.

Bei der Zugabe verlies ich dann aber doch das FlaFla, denn wenn man selber Freitags Bandprobe hat, reicht es einem doch auch irgendwann mit lauter Musik. Habe jedoch gehört, dass noch bis tief in die Nacht bei der anschließenden Metal Night gefeiert wurde. Doch allein das Konzert war wieder eine feine Sache. Gute Bands, diesmal auch besserer Sound und gute Stimmung. Was will man mehr. Der Underground lebt und das ist auch gut so….. take care!

Copyright Fotos: Christoph Keller

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