Ort: Berlin - K17
Datum: 24.06.2005
Nachdem wir die CRÜXSHADOWS bereits 2 x im Rahmen eines Festivals live erleben durften und jedes Mal begeistert waren, ließen wir es uns nicht nehmen, einem kompletten Konzert im Berliner K17 beizuwohnen. Also machten wir uns rechtzeitig auf den Weg, um wie üblich einen Platz ganz vorn zu ergattern. Das sollte sich auch nicht als Problem erweisen, da gegen 19:30 Uhr noch nicht wirklich viele am Start waren. Eine halbe Stunde später fanden wir uns auch schon vor der Bühne wieder und harrten geduldig der Dinge.
Den Auftakt bildeten dann pünktlich um 21:00 Uhr EGO LIKENESS und mit ihrem Gothic Rock trafen sie voll ins Schwarze. Der Support aus den USA hätte passender nicht sein können, denn die düsteren Klänge heizten der Menge gleich ordentlich ein. Zu den elektronischen Elementen reihten sich treibende Gitarren, harmonische Beats und ließen das ganze zu einem eher unterkühlten eindringlichen Dark Wave verschmelzen. Frontfrau Donna setzte mit ihrer klaren kräftigen Stimme die notwendigen gesanglichen Akzente und bestimmte optisch das Geschehen auf der Bühne. Gitarrist Steven tobte sich derweil nicht nur an seinem Instrument aus, sondern setzte gekonnt seine eingängige Stimme ein, um die Songs mit männlichen Vocals aufzuwerten. Die dargebotenen Stücke beschworen eine dunkle elektrisierte Atmosphäre herauf und luden auf jeden Fall zum Tanzen ein. Das etwa 40 minütige Set wurde zum Abschluss mit viel Applaus bedacht.
Gegen 22:00 Uhr stand dann endlich der Hauptact auf dem Programm. Alles schaute gebannt auf die Bühne, auf der sich schon fast die komplette Band eingefunden hatte und wartete auf die ersten Takte. Doch Rogue überraschte, indem er von hinten durch die Menge kam und dabei Edgar A. Poe´s „Annabel Lee“ ausdrucksstark rezitierte. Danach ging es energiegeladen mit „Forever“ und „Tears“ weiter. Rogue fegte dabei von einem Ende der Bühne zum anderen und stand keine Minute still. Im Hintergrund widmete sich Rachel konzentriert und gefühlvoll ihrer Violine und sorgte für die verträumten melodischen Klänge, die ein wichtiger Bestandteil der CRÜXSHADOWS sind. Dagegen geben die harten elektronischen Elemente, der Musik den schnellen tanzbaren Rhythmus und die mitreißende Gitarre prägt den unverwechselbaren Sound. Das Ganze wird durch die überzeugende charismatische Stimme von Rogue zu einem einmaligen Hörerlebnis. Er weiß genau, wie er seine Stimme einsetzen muss, um die Songs zum Leben zu erwecken. Unter anderem waren „Deception“, „Winterborn“, „Eurydice“, „Return“ und „Cassandra“ zu hören. Optisch war nicht nur Rogue ein Blickfang, sondern auch die beiden Tänzerinnen, die sich schwungvoll zu den Klängen bewegten. Doch der Amerikaner gab sich nicht nur damit zufrieden, über die Bühne zu wirbeln, nein, er suchte auch das Bad in der Menge und konnte dank seines Headsets mühelos weitersingen und den Kontakt zum Publikum verstärken. Auch mit seinen Deutschkenntnissen hielt er nicht vor dem Berg und stellte kurzerhand seine Crew vor. Seine sprachlichen Wissenslücken wusste er charmant zu überspielen und ließ sich den fehlenden Wortschatz von der Menge zurufen. Nach etwa einer Stunde war der technische Höhepunkt erreicht, indem die Nebelmaschine ihren Dienst quittierte und die Bühne in eine Rutschbahn verwandelte. Während die CRÜXSHADOWS mit Handtüchern versuchten, die Stage wieder in einen begehbaren Zustand zu bringen, performte Rogue einen Song A-Capella und stellte auch damit seine Professionalität unter Beweis. Danach ging es Schlag auf Schlag weiter bis die Spitze des Eisbergs erreicht war, und Rogue während „Marilyn“ wieder einmal in die Menge sprang und die Leute aus den ersten Reihen auf die Bühne holte. Die Stimmung kochte und der ganze Saal tanzte und feierte die CRÜXSHADOWS bis der letzte Ton verklungen war.
Copyright Fotos: Tiri
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