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THE DEEP EYNDE – SHADOW REICHENSTEIN

Ort: Gütersloh - Bauteil 5

Datum: 11.05.2007

Lange war es her, dass ich mir in Gütersloh ein Konzert angeschaut hatte. Dementsprechend war ich gespannt, ob ich den einen oder anderen Bekannten treffen würde. Der Bauteil 5 wird tagsüber als Jugendtreff genutzt, was dazu führt, dass es weder eine große Lichtanlage, noch eine richtige Bühne gibt. Vielmehr ist der Raum klein, sehr niedrig und von teilweise schlechter Akustik. Dafür umso gemütlicher. Ordentliche Sofas, ein guter Kicker, eine kleine Theke, saubere Klos und die Dekoration geben dem Laden so eine richtig schöne Wohnzimmeratmosphäre.

So gegen 21.30 Uhr betraten SHADOW REICHENSTEIN die Bühne. Mit ihren schwarzen Uniformen und einem Gasmaske tragenden Schlagzeuger stießen sie nicht bei allen Besuchern auf uneingeschränkte Begeisterung. Ein paar der Gäste stieß dieser „NaziStyle“ sehr bitter auf. Auch wenn der Schlagzeuger dies damit relativieren wollte, indem er sagte, dass dies nur Spaß wäre und er selber jüdischer Abstammung wäre. Musikalisch konnten sie dann mit ihrer Interpretation des Horrorpunks aber richtig auftrumpfen. Von den ersten Akkorden an wurde wild durch den Raum getanzt, Haare geschüttelt und mitgesungen. Dass die vier Jungs aus dem Metal Bereich kommen, ließen sie während des Konzertes immer mal wieder durchblitzen. AC/DC wurden genauso kopiert wie SLAYER. Höhepunkt des Auftritts war MOTÖRHEADs „Iron Fist“ Cover. Leider war der Sound in den ersten Stücken sehr breiig und gerade der Gesang schlecht zu verstehen, was die Besucher allerdings nicht weiter störte. Nach gut einer Stunde und zwei Zugaben waren SHADOW REICHENSTEIN dann auch schon am Ende ihrer Show angelangt.

Nach kurzer Umbaupause hatten THE DEEP EYNDE das Vergnügen, ihr neues Ablum „Bad Love“ live zu präsentieren. Musikalisch waren sie wesentlich mehr an Rock ’n’ Roll angelehnt als ihre Vorgäger. Die Gitarren verspielter, der Gesang weniger ruppig und das Schlagzeug rhythmischer. Alles allgemein runder und wesentlich melodiöser. Leider sahen das viele Zuhörer im Publikum nicht so, war ein Großteil der Leute wohl doch wegen SR gekommen. Aus diesem Grunde fuhr ein Teil des Publikums direkt danach wieder nach Hause oder verließen zumindest den Konzertraum. Die paar, die geblieben waren, nickten zwar anerkennend im Takt der Musik, aber die Stimmung wie noch bei der Vorband blieb leider aus. THE DEEP EYNDE, berühmt berüchtigt durch ihre Shows in Hollywood, versuchten zwar das Publikum zum Feiern zu animieren, scheiterten aber. Fate Fatal rannte zum Singen immer wieder ins Publikum, rutschte auf Knien durch den Raum und gab sich auch sonst sehr gestenreich. Leider ließ auch das Gepose der restlichen Band das Publikum völlig kalt. THE DEEP EYNDE zogen dann auch nur ihre neuen Songs durch und beendeten das Konzert nach knapp einer halben Stunde. Soundtechnisch waren TDE wesentlich besser und klaren abgemischt als der „Opener“.

Ich hatte gehofft, dass ich in Gütersloh alte Bekannte wiedertreffen würde, musste aber feststellen, dass bis auf eine handvollLeute, fast alle Besucher aus Bielefeld oder dem Umland kamen. Schade, dass die Einheimischen einen so schönen Laden wie das Bauteil 5 nicht zu würdigen wissen.

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