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THE MISSION – DAVID R BLACK

Ort: Herford - Club X

Datum: 22.05.2007

Passend zur VÖ ihres neuen Studiowerkes „God is a Bullet“ luden die Urgesteine THE MISSION zu einem Livetänzchen im Herforder Club X ein. Leider folgten nicht eben viele dem Ruf, eine Kapelle dieser Größenordnung hätte eigentlich mehr als ca. 250 Besucher verdient gehabt. Dafür waren aber einige wohlfeile Eiferer auf dem anliegenden Parkplatz damit beschäftigt, religiöse Faltblättchen zu verteilen, ob diese wohl den Bandnamen falsch interpretiert hatten? Nicht gerade die richtige Zielgruppe an diesem Abend…

Pünktlich um 21 Uhr ging es dann los mit DAVID R BLACK, vertreten durch Sänger/ Gitarrist David R., der zusammen mit Bassistin Sarit Black und Drummer Paul die Bühne betrat. Bis dato waren mir die Briten kein Begriff, wie auch, hatten sie doch bisher ihr Songmaterial noch nicht in Deutschland veröffentlicht. Das „innovative“ Wortspiel des Bandnamens führt hinsichtlich des Musikstils etwas in die Irre, denn was das Trio in den nächsten 40 Minuten zu bieten hatte, lässt sich nicht ausschließlich ins „schwarze“ Lager stecken, sondern bewegte sich eher zwischen Stadion-, Goth- und Hardrock. So fiel der Opener „Silence and Sound“ recht erdig aus, brachialer ging es mit „No code“ weiter. Bei der Single „Empire Building“ ihres aktuellen Albums „Hearts and stars“ fällt dann Davids hoher Falsett-Gesang auf, der bei mir Assoziationen mit Jon Anderson weckt, in anderen Stücken aber durchaus auch an AC/DC erinnert. Natürlich lässt David nicht aus, auf das aktuelle Album hinzuweisen, das er augenzwinkernd für sehr gelungen hält. Das Publikum hält sich zu diesem Zeitpunkt (wie schon oft erlebt) noch reichlich zurück, was David aber gelassen nimmt und mit launigen Ansagen quittiert. So widmet er den Song „Signals“ verschmitzt der hintersten Reihe hinterm DJ-Pult. Nach einem mit viel Spielfreude präsentierten Set, verabschiedet sich das Trio mit warmen Dankesworten an THE MISSION und hatte so schon mal mehr als die Hälfte des Albummaterials zu Gehör gebracht.

Während sich Herr Black freudestrahlend mit einzelnen Fans unterhielt, stand dann auch schon die Hauptattraktion des heutigen Abends auf dem Programm. THE MISSION, seit mehr als 20 Jahren auf den Bühnen dieser Welt zuhause, kehrten nach vielen Jahren wieder zurück ins beschauliche Herford, leider vor deutlich weniger Fans (bis dato Tour Minusrekord). Neben DEM Bandkopf Wayne Hussey noch Bassist Richard Vernon, Drummer Steve Spring und an der zweiten Gitarre Mark Gemini Thwaite. Nach dem „neuen“ Opener „Headshrinker“ vom aktuellen, meiner Meinung nach nicht ganz so starken Album „God is a Bullet“ folgten mit „Hands across the Ocean“ und „Like a child again“ bereits 2 wunderbare Hits, die zum Mitsingen animierten. Das klappte zwar zunächst eher leidlich, doch die Musiker schienen zufrieden. Etwas ärgerlicher wurde der gute Wayne bei Track 4, als ihn sein Mikro in einer gefühlvollen Passage in Stich ließ, doch auch das Problem ließ sich schlussendlich beheben. Die Setlist enthielt immerhin 5 Songs vom neuen Werk, das laut Handzeichen auch schon einige Fans ihr Eigen nannten. Dennoch platzierte das Gothic Urviech in einer ruhigen Pause den Spruch „Ist ja eine Stimmung hier wie in Japan“ – und damit meinte er keine Lautstärken-Rekorde! Doch die vielen älteren Fans brachten sich alkoholtechnisch immer weiter in Form und Klassiker wie „Butterfly on a Wheel“ taten ihr übriges. Mit einem ausgiebigen Instrumentalduell zwischen Mark und Richard zum Ende von „Grotesque“ beendeten die Missionare dann den Hauptpart, ließen sich aber nach einer kleinen Weile natürlich wieder auf der Stage blicken – mit neuem Backdrop. Etwas überrascht zeigte sich der passionierte Sonnenbrillenträger, dass auf die Frage, ob lieber neuere oder ältere Lieder gewünscht würden, der Applaus in etwa Pari war. Natürlich war aber jetzt die Zeit der „großen“ THE MISSION-Hits angebrochen. „Wasteland“, „Fabienne“ oder „Deliverance“ zum Abschluss des zweiten Zugabeblocks haben noch jeden Schwarzkittel aus der Reserve gelockt. Zuallerletzt sorgte dann noch „Tower of Strength“ für Gänsehaut unter den Verbliebenen, so dass man ohne Übertreibung konstatieren darf: Wo die SISTERS vor Jahresfrist noch geradezu jämmerlich musizierten, haben Wayne Hussey und Co. ihren alten Biss noch nicht verloren. Aber leider anscheinend auch kaum junge Fans hinzugewonnen…

Setlist DAVID R. BLACK
Silence and sound
No code
Empire building
Down to the wire
Shot to piece
Signals
Circle
Serenade

Setlist THE MISSION (ohne Gewähr)
Headshrinker
Hands across the Ocean
Like a Child again
Dumb
Severina
Keep it in the Family
Heaven knows
Draped in Red
Butterfly on a Wheel
Absolution
Naked and savage
Evangeline
Grotesque

Serpents Kiss
Wasteland
Fabienne

Beyond the Pale
Deliverance

Tower of Strength

Copyright Fotos: Jörg Rambow

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