Ort: Osnabrück - Unicum
Datum: 08.06.2006
Auf ihrer aktuellen Tour, die zu einem großen Teil durch deutsche Städte führt, besuchten THE SKREPPERS, vor allem bekannt durch ihren Sänger Special K, Produzent von namhaften Bands wie HIM oder THE 69 EYES, auch das Unikum in Osnabrück. Während die Band aufbaute und alles für erste Soundchecks vorbereitete, war der Gitarrist Reinaldo um 20 Uhr schon für ein entspanntes Interview bei einem Bier verfügbar. Zum Leidwesen des Barmannes sorgte einer der ersten wirklich schönen Sommerabende des Jahres dafür, dass die Kneipe trotz vieler Ankündigungen nur sehr spärlich besucht war. Die Leute hatten wahrscheinlich andere Pläne oder wollten sich wegen der bevorstehenden Fußball-WM lieber noch einen Tag erholen.
So wurde es schließlich 23.30 Uhr, bis THE SKREPPERS mit ihrer Show begannen, da bis zu diesem Zeitpunkt zumindest ein paar Gäste eingetrudelt waren. Vor ungefähr 30-40 Personen meist reiferen Rockeralters begannen sie mit ihrer Performance. Ins Auge stach zuallererst wieder das wunderbar exzentrische Outfit von Special K in High Heels und einem hochgeschlossenen Latexanzug. Respekt, dass jemand sich das für einen ganzen Auftritt freiwillig antut. Die anderen Bandmitglieder waren in ihren Anzügen dagegen sehr seriös gekleidet.
Musikalisch waren die Jungs dann doch zum Glück wenig zurückhaltend. Dem Publikum wurde ein großartiger Rockabilly-Punk-Mix geboten. Highlights waren vor allem die Gitarrensoli des neuen Gitarristen Pax Roman, aber auch die anderen Musiker, die allesamt reichlich Erfahrung in diversen Bands aufzuweisen haben, standen dem in nichts nach. Leider war es typisch für das deutsche, mehrheitlich männliche Publikum, dass den fetzigen Klängen eher andachtsvoll im Halbkreis gelauscht wurde, als kräftig mitzutanzen, wozu sich der Sound der SKREPPERS nun wirklich anbietet. Nur einige jüngere Damen gingen fleißiger mit. Besonders die extrem eingängigen Songs wie „Psychoschitzo“ oder „Simsala Bimsala“ machten es eigentlich unmöglich, stillzuhalten. Während Special K ab und zu dann doch seinem Outfit und seinem Einsatz (Hochspringen mit High Heels ist schon eine Kunst) Tribut zollen musste und die Bühne kurz für eine Erfrischung verließ, gab er dem Drummer Salvador Salsa die Gelegenheit für ein packendes Schlagzeugsolo. Schlussendlich wurde man darin bestätigt, dass das Publikum zwar offenbar einen Stock im Rücken hatte, aber dennoch begeistert von der Band war. Je später der Abend wurde, umso kräftiger wurde geklatscht, schließlich gejohlt und am Ende kamen THE SKREPPERS nicht eher von der Bühne, bis sie nicht ihre dritte Zugabe zum Besten gegeben hatten.
Am Ende waren sicherlich alle hochzufrieden, bis auf den armen Kneipenbesitzer, der der Band jede Menge Freigetränke liefern durfte, aber sicher wenig einnehmen konnte (zu allem Überfluss wurde zu Beginn des Abends im Rahmen einer Promotionaktion auch noch von einer Bierfirma ein Mixgetränk kostenlos verteilt). Dem Barmann ist ein gutes Geschäft zur WM nur zu wünschen und es ist zu hoffen, dass THE SKREPPERS auf ihrer Tour noch ein paar mehr Leute von ihrer professionellen Musik überzeugen dürfen.
Copyright Fotos: Nicolai Meyer
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