Ort: Berlin - K17
Datum: 16.11.2006
Finnland in Deutschland oder auch: TO/DIE/FOR und SINAMORE im Berliner Szeneclub K17. Mit im Gepäck hatten die Nordländer noch DAS SCHEIT aus Deutschland und die Slowenen INDIGO CHILD. Ich hatte eigentlich damit gerechnet dass das K17 brechend voll sein würde, schließlich sind skandinavische Bands ja gerade stark im Kommen. Vielleicht lag es daran, dass das Konzert an einem Donnerstag statt fand oder dass das neue TO/DIE/FOR – Album nicht ganz überzeugen konnte, denn als wir das K17 betraten, waren gerade einmal ungefähr 10 Gäste da. Das ganze steigerte sich dann im weiteren Konzertverlauf auf auch nicht berauchende 50. Man kann also davon ausgehen, dass an diesem Abend kein Gewinn eingefahren wurde. Aber egal, jetzt mal zum Konzertverlauf.
Punkt 20 Uhr betraten INDIGO CHILD die Bühne und waren wohl auch leicht erstaunt über so wenig Publikum. Mittlerweile waren es ungefähr 30 Zuschauer, was nicht wirklich sehr viel mehr ist, wenn man bedenkt, dass das ganze auf der 1000er Bühne statt fand. Zuerst befand sich nur die Band auf der Stage und fing an zu spielen, nach ungefähr einer Minute betraten dann auch Sängerin Eva und ihr männliches Pendant Mario die Bühne – die Show konnte richtig beginnen. Mit ihrem Mix aus Gothic und Metal hatten sie von Anfang an das Publikum gut im Griff und lieferten auch eine sehr gute Performance ab. Sie bezogen die Zuschauer teilweise mit ein, das schaffte auf jeden Fall Pluspunkte. Die gesamte Band war in schickes Schwarz gekleidet, während Eva in einer heißen Corsage und einem (leider etwas unvorteilhaften) Tütü daherkam. Vielleicht sollten sie noch eine zweite E-Gitarre einbinden, das täte dem Sound, der zwar sehr gut war und nur ab und an kleinere Probleme machte, nicht schlecht. Jene Probleme taten der guten Stimmung allerdings keinen Abbruch. Neben dem ULTRAVOX-Cover „Dancing with tears in my eyes“, präsentierten die Osteuropäer auch „Bitter Fact of Conclusion“, „N.E.R.V.“ und „Involve Synthetic“. Um 20.35 Uhr beendeten IC dann ihren Auftritt, um einer Umbaupause und den „ersten“ Finnen an diesem Abend Platz zu machen.
Um 20.50 Uhr war es dann auch endlich für SINAMORE soweit. Sie zogen das Auditorium sofort mit ihrem sehr satten und klaren Metal-Sound in ihren Bann und lieferten eine gute Bühnenpräsenz und -show. Die Einbindung der Zuschauer in die Show war auch sehr gut und die Formation überzeugte mit Songs wie dem Opener „Following into the cry“, „Misery Carnival“, „A new day“ oder „Drama for two“. Sänger Mikko konnte die Fans auf jeden Fall mit seiner Stimme begeistern. Mit „Sleeping away“ beendeten die Jungs nach 40 Minuten ihren Auftritt.
Als nächstes war das sehr sympathische deutsche Quartett DAS SCHEIT gegen 21.45 Uhr an der Reihe. Die Band spielt einen guten Mix aus Gothic, Metal und Industrial und weiß damit durchaus zu begeistern. Mittlerweile waren auch so an die 50 Gäste anwesend und die hatte Sänger Clint sehr gut im Griff. Im Stil von MARILYN MANSON legte er eine gute Show hin und Gitarrist Casey sowie Bassist Sascha wirbelten auch fleißig über die Bühne und tauschten immer mal wieder die Plätze. Das Zusammenspiel war sehr gut und man erkannte ihre tourerprobte hohe Professionalität. „Earth stands still“ und „Sehnsucht“ wurden mit den Worten angekündigt, dass sie auf dem aktuellen Album „Superbitch“ aus dem Jahre 2005 zu finden sind und die beiden Stücke kamen sehr gut beim Publikum an. Während der Show flirtete Clint immer wieder mit den Gothic-Ladies in der ersten Reihe und die Gäste wurden auch sehr gut in das Geschehen einbezogen. Die Stimmung war einfach großartig. Neben den schon genannten Songs, präsentierte die Band auch das sehr gelungene EURYTHMICS-Cover „Here comes the rain again“, dazu „Much deeper“, „Shoot Song“ und „By the way (I think about suicide)“. Letzteres wird die Band hoffentlich nicht tun, denn meiner Meinung nach besitzen sie wirklich das Potenzial, groß zu werden. Als Abschlusssong performten DAS SCHEIT noch den sehr melancholischen Song „In between sorrow“ und machten gegen 22.30 Uhr Platz für den Headliner.
Natürlich gab es davor noch eine halbstündige Umbaupause. Aber 23 Uhr war es dann endlich soweit für den Hauptact TO/DIE/FOR. Ich hatte eigentlich gehofft, dass noch einige Zuschauer eintrudeln würden, dem war aber leider nicht so. Ich kann mir gut vorstellen, dass es für eine so arrivierte Band nicht einfach ist, in so einem großen Raum vor einer so kleinen Menge zu spielen, dennoch meisterten sie den Auftritt sehr souverän. Der Sound präsentierte sich als klarer/ starker Mix aus Metal mit Gothiceinflüssen und die Präsentation war sehr powervoll und durchaus sehenswert. Bei „Liquid Lies“ wurde eine Frauenstimme im Chorus eingespielt und das machte das Stück wirklich interessant. Neben jenem Titel wurden u.a. auch noch „Wicked Circle“, „Guilt Ridden State“, „Anus te tolor“, „Like never before“ und „In solitude“ zum Besten gegeben. Als die Band dann die Bühne verließ, erklangen sofort „Zugabe“-Rufe und so kamen die Jungs für 3 weitere Stücke zurück und rockten noch einmal richtig ab. Mit „Vale of tears“ war dann endgültiges Ende der Show und Punkt 24 Uhr wurde die „Menge“ dann zufrieden entlassen.
Setlist INDIGO CHILD
Bitter Fact of Conclusion
N.E.R.V.
Divine Communication
Involve Synthetic
Self Confronting
Dancing with tears in my eyes (Cover ULTRAVOX)
?
Setlist SINAMORE
Following into the cry
Fallen
Misery Carnival
A new day
Silence so loud
Far from a dream
Drama for two
Sleeping away
Setlist DAS SCHEIT
Intro
Shoot Song
Coming up roses
By the way (I think about suicide)
Splinters
Earth stands still
Sehnsucht
Much deeper
Here comes the rain again (Cover EURYTHMICS)
In between sorrow
Setlist TO/DIE/FOR
Intro
Wicked circle
Guilt ridden state
Hollow Heart
Liquid Lies
Anus te tolor
Dying embers
Like never before
In Solitude
Little Deaths
New Heaven
Together complete
Sorrow remains
Too much ain’t enough
Live in you
Vale of tears
Hinterlassen Sie einen Kommentar.
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.