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UNTOTEN – SOKO FRIEDHOF – CHARLOTTE’S SHADOW

Ort: Berlin - K17

Datum: 27.10.2006

Dieser Abend stand wieder einmal voll im Zeichen eines Gothic-Elektro-Gigs im K17 und ich war schon sehr gespannt darauf. Nicht nur dass CHARLOTTE’S SHADOWS wieder einmal in Deutschland auftraten, sondern auch die UNTOTEN luden zur Release-Party ihres neuen Albums „Die Blutgräfin“ ein. Mit dabei waren auch SOKO FRIEDHOF, was nicht sehr verwunderte, da ja die Akteure David A. Line und Greta Csatlós in beiden letztgenannten Bands beheimatet sind.

Als erste Formation waren CHARLOTTE’S SHADOW Punkt 21 Uhr an der Reihe. Die Band aus Spanien, die in Irland entstanden ist und auch schon in Deutschland gelebt hat, vereint klassischen Gothic im Stile von SISTERS OF MERCY und THE CURE mit teilweise harten Gitarrenriffs und Elektronic-Elementen und weiß damit durchaus zu begeistern. Leider hatten sie an diesem Abend einen sehr schweren Stand im K17, denn nicht alle Gäste waren von den Jungs so begeistert wie ich, und viele ließen sich daher kaum dazu hinreißen zu klatschen oder gar zu tanzen. Auch war der Auftritt geprägt von einigen Problemen seitens des Gitarristen Blas Bernal, der leichte technische Schwierigkeiten hatte. Desweiteren war auch das Licht sehr schlecht, was allerdings dem sehr guten und souveränen Auftritt des Trios keinen Abbruch tat. Neben „Wherever you are“ (aktuelle Single), „Alive again“ und „Lonely live“ vom aktuellen Album spielte man auch noch einige ältere Sachen, wie zum Beispiel das sehr gelungene DEAD OR ALIVE – Cover „You spin me round“, „Live is a Monster“ oder „Come home“ von ihrem ersten Longplayer. CS spielten bereits auf dem diesjährigen Wave-Gothic-Treffen und auch schon zusammen mit CLAN OF XYMOX, von daher war ihnen eine hohe Professionalität im Umgang mit dem Publikum natürlich gegeben. Sänger und Gitarrist J. Catala untermalte den Gesang der Songs immer mit großen Gesten, was dem ganzen einen schönen theatralischen Anblick gab und die Stücke noch besser zur Geltung kommen ließ. Auch Bassist A. Avalos wusste mit seinem Anblick immer wieder die anwesenden Gothic-Girls zu begeistern. Gegen 21.45 Uhr beendete die Formation ihren Auftritt mit „Hush“ vom gleichnamigen Album. Wie J. mir später erzählte, tat es ihm sehr leid, dass es zu einigen Pannen während der Show gekommen war, dass er aber sehr froh darüber war, dass niemand die Location verlassen hat, sondern alle der ungefähr 500 Gäste auch am Ende des Gigs noch anwesend waren. Ich hoffe, dass CS bald wieder in Berlin spielen werden und sie dann hoffentlich auch andere in ihren Bann ziehen.

Nach einer kurzen Umbaupause war es dann gegen 22 Uhr Zeit für die zweite Band an diesem Abend: SOKO FRIEDHOF. Auf der Bühne versammelten sich nun Sänger David A. Line, Sängerin Greta Csatlós, eine Gitarristin und 2 Gogo-Girls. Das Gogo im schwarzen Nonnen-Dress hatte sichtlich Spaß daran, was sie tat und ging voll aus sich heraus. Später tauchte sie auch in die Zuschauermenge ein, was David etwas verdutzt hinter seinem Mikro registrierte. Er sah nicht so aus, als würde es ihm sehr gefallen. Der Sound der Band und auch das Licht waren sehr gut und David lieferte einen sehr klaren und kraftvollen Gesang zu starken Goth-Industrial-Bässen. Mittlerweile hatten sich ungefähr 750 Zuschauer vor der Bühne versammelt und sie genossen natürlich die Lesben-Show, welche die beiden Gogos lieferten. Das Publikum war im allgemeinen älter als bei sonstigen Konzerten, die im K17 stattfinden und hatte auch den dementsprechend passenden Dresscode. Das Gogo im weißen Outfit wirkte teilweise etwas verloren, das tat der guten und mitreißenden Stimmung jedoch keinen Abbruch. Neben „Jesussaft“ vom gleichnamigen neuen Album spielte die Formation auch noch „Perversion Bizarre“, „Blutsauger“ und natürlich den Hit „Blutrünstiges Mädchen“, jener wurde sehr gut vom Publikum aufgenommen. Mit „Thru the looking Glass (now) beendeten SOKO FRIEDHOF nach 45 Minuten ihre heiße Show. Sängerin Greta verließ schon etwas eher die Bühne, da sie sich noch für UNTOTEN in Schale schmeißen musste.

Gegen 23 Uhr war dann auch die nächste kurze Umbaupause beendet und mit den UNTOTEN betrat der langersehnte Headliner die Bühne. Wer beide Bands kennt, wunderte sich nicht, dass sowohl David als auch Greta wieder mit von der Partie waren. Diesmal spielte die Gitarristin Bass und es gab keine Tänzerinnen. Die hätten hier auch gestört, denn schließlich ist bei dieser Truppe Greta das Hauptaugenmerk. In einer weißen Korsage mit kleinen weißen Engelflügelchen (ok, es waren eher Stummelchen) und in einem Hauch aus nichts – auch kurzer Tüllrock genannt – präsentierte sie eine sehr gute Show. Dieser Auftritt statt im Zeichen der Releaseparty des neuen Albums „Die Blutgräfin“ und es wurde wirklich eine schier nicht endend wollende Party. Die Menge ging voll mit und feierte ihre Lieblinge. Greta bot nun auch weit mehr Show-Elemente als bei SOKO FRIEDHOF. Neben „Look of Blasphemie“, „Abdomination“, „Herz der Finsternis“ und „Willst Du?“ präsentierten die 3 auch noch „Raubtieraugen“ und „Blood Countess“. Die von mir erwartete „Vampirshow“ viel leider aus, aber auch das änderte nichts daran, dass natürlich eine Zugabe gefordert wurde, welche bereitwillig gegeben wurde. Gegen 0.30 Uhr wurde dann das Publikum dankbar in die kalte Nacht, beziehungsweise auf die weiteren Parties im K17 entlassen.

Setlist CHARLOTTE’S SHADOW
Waiting
See you falling
Wherever you are
Life is a Monster
Home
Come home
Lonely life
Alive again
You spin me round
So wrong
Hush

Setlist SOKO FRIEDHOF
Vorspiel
Perversion Bizarre
Müllmann
Jesussaft
An einem Tag wie diesem
Blutsauger
Go to hell
Eliminate your Pain
Blutrünstiges Mädchen
Die Liebe kann schrein
Are u Psycho?
Thru the looking Glass (now)

Setlist UNTOTEN
Wach auf! Grabsteinland
Raben
Hexenfieber
Raubtieraugen
Blood Countess
Look of Blasphemie
Die out by the Sea
Absense of Light
Sperm Finger
Abdomination
Die Zeit steht still (Blutgräfin)
Willst du?
Cynthia
Herz der Finsternis
Die Jagd (Blutgräfin)
Des Raben Flug

Copyright Fotos: Scarab

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