Ort: Gemünden am Main
Datum: 24.08.2007 - 25.08.2007
Metalfranken strikes back! Wie in jedem Jahr, war auch 2007 das kleine Städtchen Gemünden eine feste Institution für die Anhänger der extremeren Metalklänge. Gemütlich, überschaubar, überwiegend stressfrei, geile Bands, geiles Wetter, coole Leute. So ließe sich das Festival mit wenigen Worten zusammenfassen. Denn mit etwa 5000 Besuchern, dürfte das UFTG mit zu den kleineren Festivals gehören. Meiner Meinung nach hat’s eigentlich genau die richtige Größe für ein solches Event. Den Campingplatz hatte man in diesem Jahr erweitert und sich zudem die Kritik mit im Vorverkauf erworbenen, aber nicht eingelösten Parktickets und somit verschwendetem Parkplatz zu Herzen genommen. So konnte man die Parktickets in diesem Jahr erst bei der Einfahrt zum Campingplatz kaufen, was auch problemlos funktionierte. Das sollte man auf jeden Fall beibehalten.
Auch die Toilettensituation war verbessert worden, Daumen hoch, habe selten so saubere und vor allem kostenlose Toiletten auf einem Festival gesehen! Bei den Securities, über die im letzten Jahr einige Beschwerden eingegangen waren, sah es bis auf einige Zwischenfälle ganz gut aus. Einige Herrschaften (besonders im Graben), die teils einen recht kurzen Geduldsfaden hatten, haben allerdings absolut ihren Job verfehlt. Dies kann man dem Veranstalter allerdings nicht wirklich ankreiden (fremde Firma) und hoffen, dass sich im nächsten Jahr keine „schwarzen Schafe“ mehr ins „Team“ verirren. Aber das Thema Security ist einfach immer wieder ein leidiges solches. Um die Arbeit der Jungs und Mädels nicht weiter schlecht zu reden, muss man betonen, dass alle anderen Sicherheitsleute bei der Einlasskontrolle, Parkplatzeinweisen und Co (einer parkte sogar den Wagen unserer Nachbarn ein ;-)) wirklich hilfsbereit und des Öfteren auch zu einem kleinen Späßchen oder Schwätzchen aufgelegt waren. Außerdem gab’s für die Fans in der ersten Reihe zwischendurch auch mal Wasser oder Apfelschorle. Es geht also!
Die Wege zu den Bühnen waren wohl für alle in einem angemessenen Rahmen und länger als 10 Minuten wird wohl niemand gelaufen sein. (es sei denn, dass man auf dem Besucherparkplatz , der ein wenig weiter vom Gelände weg war geparkt hat, aber selbst dann lag der Fußmarsch noch im Rahmen). Getränke und Essen gab’s dann auf dem Festivalgelände zu absolut geldbeutelfreundlichen Preisen im altbewährten Bonsystem. Wesentlich praktischer und schneller als andauernd mit Geld herumhantieren zu müssen, sehr schön. Die Hin-Und Herlauferei zwischen verschiedenen Bühnen entfällt beim UFTG auch vollends, da es nur eine gibt, die auch, wenn man sich an die Theke oder zu einem der Verkaufsstände zurückzieht, noch gut einsehbar ist. Mein einziger Kritikpunkt wäre aus fotografischer Sicht: Bitte, bitte bringt doch im nächsten Jahr noch ein paar zusätzliche Scheinwerfer an, die die Musiker auch von vorne (!) ein wenig „beleuchten“. Die Lichteffekte von hinten sehen toll aus, aber ohne Licht von vorne kann man da nicht viel reißen. Im Zusammenhang mit Blitzverbot – welches gerade bei der dort herrschenden Lichtsituation seltsam war – kann man dann u.U. gar nichts mehr machen. Aber das nur am Rande.
Und zur Freude aller gab’s’s in diesem Jahr dann auch das schon mehrfach geforderte Partyzelt, in dem am Donnerstag und an den folgenden Abenden bis in die Morgenstunden hinein bei metallischer Vollbedienung weitergefeiert werden konnte. Einige dürften wohl mehr oder weniger direkt aus dem Partyzelt wieder gen Bühne getapert sein.
Genug der Vorreden, beginnen wir mit den Bands.
Freitag 24.08.2007
EAR-SHOT
hatten in diesem Jahr die Aufgabe das Festival zu eröffnen. Wie leider so oft bei den ersten Bands, war auch hier das Festivalgelände mehr schlecht als recht gefüllt, was die Jungs von EAR-SHOT aber nicht weiter zu stören schien. Für diejenigen, die sich trotz der frühen Stunde (man bedenke am Abend vorher war im Partyzelt wohl nicht zu knapp gefeiert worden), gab’s erst mal ne Ladung Neo-Thrash auf die Ohren.
APOPHIS
Weiter ging’s mit einer ordentlich Portion Death Metal von APOPHIS aus Deutschland. Mittlerweile sah es schon ein wenig besser vor der Bühne aus, aber so richtig bewegen schien sich noch keiner zu wollen. Was aber sicherlich nicht an der Band selbst gelegen hat, denn die hat sich alle Mühe gegeben und ist gleich in die vollen gegangen.
DISASTER KFW
blieben dann in der Deathmetal Ecke und machten, ebenso wie ihre Vorgänger keine Kompromisse und nahmen keine Rücksicht auf die vielleicht noch leicht verkaterte Menge. So nach und nach füllte sich das Festivalgelände und nach ner Weile kam wirklich mal Bewegung in die Leute.
DEMONICAL
aus Schweden frönten ebenfalls dem Deathmetal, allerdings ging deren Auftritt mehr in die Oldschool Ecke. Wer noch nie was von den Jungs gehört hat, sollte sich keine Gedanken machen, so lange existieren DEMONICAL noch nicht, seit 2006 erst, um genau zu sein. Allerdings dürften dem ein oder anderen manche Mitglieder der Kombo bekannt sein, waren diese doch früher bei CENTINEX unterwegs. Ein absolut sauberer Auftritt mit gehörigem Arschtrittfaktor!
EVOCATION
JUSTICE sparte ich mir erst mal, da ich sie beim Summer Breeze erst zweimal gesehen hatte (ja, die Jungs haben dort an einem Abend 4 Std lang Coversongs gespielt und traten dann an einem Festivaltag nochmals „normal“ auf). Was aber keineswegs heißen soll, dass ich sie schlecht fand. Wie auch immer, nun war es Zeit für die Schweden von EVOCATION, die ich bereits am Flughafen kennen lernen durfte, als ich Freunde aus Schweden für’s Festival abgeholt hatte. Sehr sympathische Jungs, die auf der Bühne ebenso wirkten. Geboten wurde Deathmetal, in feinster Oldschool Manier und dieses Mal hatte die Band auch dementsprechend viele Jährchen auf dem Buckel. 16, um genau zu sein, wenn auch mit Unterbrechungen. Zudem ist trotz all der Jahre erst vor Kurzem das erste Album erschienen.
SCAR SYMMETRY
Und wir bleiben in Schweden. (die Schweden waren sowieso allgegenwärtig auf dem diesjährigen Festival, immerhin waren 7 von insgesamt 26 Bands aus dem hohen Norden). Jetzt ging’s weniger Oldschoolig, dafür aber umso melodischer, vielleicht für einige schon etwas zu poppig, aber mit keineswegs geringerem Arschtrittfaktor weiter. Mr Älvestamm bewies wieder einmal, dass er mühelos zwischen cleanem Gesang und Gegrowle wechseln kann, aber irgendwie ließen sich doch nicht so viele, wie man vielleicht vermutet hätte vor die Bühne ziehen.
SABBAT
Da ich EQUILIBIRUM schon viel zu oft gesehen habe und mir Viking-Folk Metal dieser Gangart nicht so wirklich zusagt, war erst mal eine kleine Pause angesagt, die dann pünktlich zum Gig der Veteranen von SABBAT beendet wurde. Auch wenn ich kaum Material der Jungs kannte, überzeugte der Auftritt vollends. Sehr sympathisch und oldschoolig. Hier zeigte sich, ob der rasch ansteigenden Zuschauermenge vor der Bühne doch deutlich, dass in diesem Jahr recht viele Oldschool Metaller anwesende waren. Kein Wunder, bei dem Billing!
SONIC SYNDICATE
Optisch wie musikalisch fielen die Schweden von SONIC SYNDICATE wohl am meisten aus dem Rahmen und einen krasseren Wechsel hätte es nach einer Band wie SABBAT wohl auch kaum geben können, war der Großteil der Bands doch eher in der Oldschool oder Extrem Metal Ecke angesiedelt. Um ehrlich zu sein, war der Auftritt solide und rockte auch ordentlich, rechtfertigte aber keineswegs den Hype, der derzeit um diese Band betrieben wird. Melodeath mit unüberhörbarem IN FLAMES Einschlag (kein Wunder!) und eine perfekt durchgestylte Band, die einer Version von „Schweden sucht den Metalstar“ entsprungen sein könnte. Für viele wohl eine nette Abwechslung zwischendurch, aber umgehauen hat’s wohl keinen.
KRISIUN
Danach ging es dann wieder richtig rund. KRISIUN aus Brasilien enterten die Bühne und holzten drauf los. Herrlich. Alleine der Drummer ist es schon wert sich diese Band einmal live zu geben. Muss man gesehen haben! Brutal, kompromisslos und was die für ein Tempo vorlegten! Die Brasilianer dürften wohl alle, die während SONIC SYNDICATE „gelitten“ hatten, gehörig entschädigt haben. Unglaublich, was Die beiden Klampfer plus Drummer an Brutalität rübergebracht haben, eine Abrissbirne par excellence! Für nicht wenige waren die Herren aus Südamerika wohl der Höhepunkt des Tages, nachdem es ILLDISPOSED und ARCH ENEMY fast schon schwer haben sollten, das noch zu toppen!
ILLDISPOSED
„Wir sind die swulen eierlose Nutten aus dem Norden!“ – Moment mal, irgendwoher kennt man diese Ansage doch?! Richtig, wer die Jungs bereits zuvor auf dem Summerbreeze gesehen hatte, sollte sich an die gewohnt irrwitzigen Ansagen von Sänger Bo erinnern. ILLDISPOSED lieferten neben den bekloppten Ansagen natürlich auch musikalisch eine äußerst leckere Kost ab und stellten so einen guten, wenn auch auf keinen Fall 1:1 Ersatz für DYING FETUS dar, die kurz vor dem UFTG aus dem Billing gestrichen worden waren. Und irgendwie war man in diesem Sommer vor dem „Spiderschwein“ wohl nirgends sicher. Scheinbar hatte der Sänger die Spiderschwein-Rufe wohl kurz zuvor beim Summerbreeze aufgeschnappt und baute sie einfach mal in seine Ansage ein. Mit Erfolg, denn die Antwortrufe aus dem Publikum folgten prompt.
ARCH ENEMY
Und schon war es Zeit für den Headliner des ersten Tages: ARCH ENEMY. Live kommen sie noch um einiges besser rüber als auf CD. Eine ganze Ecke tighter und mit noch höherem Arschtrittfaktor. Die zierliche Sängerin Angela Gossow headbangte wie eine Wahnsinnige und grunzte wieder einmal so einige ihrer männlichen Kollegen schlichtweg an die Wand. Das einzige, was bei diesem ansonsten wirklich perfekten Auftritt so gar nicht stimmen wollte, war der Sound, der ansonsten den ganzen Tag über weitestgehend in Ordnung war. Dank Brechern wie „Dead Eyes See No Future“, „Nemesis“ oder „My Apocalypse“, sahen aber wohl so einige darüber hinweg und feierten die Band ab.
Samstag 25.8
SCARECROW
Huch?! Das werden sich vielleicht einige gedacht haben. Von SCARECROW wusste ich nur, dass sie aus Finnland kommen. Die Überraschung war geglückt, denn die Finnen fielen wohl auch musikalisch aus dem Rahmen, allerdings positiv. Die Herren spielten nämlich etwas, was ich als Punk Metal bezeichnen würde. Alles in allem recht einfach gestrickt, aber schön rotzig-rockig mit gelegentlicher MOTÖRHEAD Schlagseite. Wirklich nicht schlecht, hätte aber wohl zu späterer (alkoholisierter) Stunde besser funktioniert. Trotz allem coole Partymucke!
GRIND INC.
Hier gab’s richtig feines Geballer voll auf die zwölf. Wie kann man nur um diese Uhrzeit schon soviel Energieüberschuss haben?! Hier spiele ich besonders auf den Basser an, der über die Bühne sprang wie ein Wahnsinniger und Grimassen schnitt als gäbe es kein Morgen mehr. Aber der Rest der Band ließ es auch nicht viel ruhiger angehen und als wäre ein Sänger nicht schon genug, hatte man gleich noch einen zweiten dabei, der dem Ganzen die Krone aufsetzte. Wirklich ein geiler Auftritt!
KROMLEK
Was am Freitag EQUILIBRIUM waren, waren heute KROMLEK: Die obligatorische, auf Festivals unvermeidliche Viking-Folkmetal Band. Wie auch EQUILIBRIUM waren sie auf keinen Fall schlecht, allerdings wirkten die Jungs fast schon langweilig ohne Gewänder – hatte ich sie im Januar doch erst gesehen in voller Kampfmontur, für die es aber heute ob der recht hohen Temperaturen wohl etwas zu warm war.Und nicht nur beim Outfit fehlt irgendwas… der Auftritt wirkte insgesamt um Längen schlechter als der, den ich noch Anfang des Jahres von den Herren sehen durfte. Eigentlich schade, aber na ja.
SADIST
Jetzt wurde es richtig frickelig! SADIST aus Italien waren eindeutig die Band, die die Herzen der anwesenden Progger höher schlagen ließen. Was da an den Instrumenten abgezogen wurde, ließ manchen die Kinnlade gen Boden fallen. Vor allem der Gitarrist, welcher auch noch gleichzeitig Keyboard spielte (irgendwie erinnert mich das an Steve DiGiorgio mit SADUS – Bass und Keyboard), beeindruckte mächtig. Wieder einmal eine der Bands, für die 30 Minuten Spielzeit einfach zu wenig waren. Anderen mag das gerade recht gewesen sein. Leider waren mittlerweile doch ein paar Nasen weniger vor der Bühne, vielleicht insgesamt zu progressiv in diesem Billing.
FLESHLESS
„Listen! That sounds like there´s a pig dying on stage!“ O-Ton eines Freundes – als die Tschechen von FLESHLESS loslegten. Und ja, ich hätte es kaum für möglich gehalten, dass jemand so authentisch wie ein abgestochenes Schwein klingen kann. Für Genrefans ein sicherlich guter Gig, für mich aber nach einem Song einfach zuviel des Guten. Dennoch, die vor der Bühne Anwesenden hatten sichtlich gefallen am Gegrunze und headbangten was das Zeug hielt.
VOMITORY
Nachdem SUIDAKRA einer Essenfassen-Pause am Zelt zum Opfer gefallen waren, kamen wir pünktlich zur nächsten schwedischen Band wieder aufs Gelände. Schön gorig und ein bisschen stumpf kamen die Deather daher und natürlich ganz schön oldschool wie so einige Bands zuvor. Kein Wunder, denn die Jungs aus Forshaga lärmen schon seit 1989 zusammen. Dass VOMITORY schon so viele Jährchen auf dem Buckel hatten, war deutlich am sehr routinierten, aber keineswegs langweiligen Auftritt zu sehen. 40 Minuten Elchtod, wunderbar!
ENTHRONED
Und plötzlich wurde es schwarz, denn mit ENTHRONED sollte nun die einzige Blackmetal Band des Festivals auf der Bühne stehen. Meiner Meinung nach eine nette Abwechslung im Deathmetal Gebolze, auch wenn manche vielleicht gut und gerne darauf hätten verzichten können. Frostbitten Grimness konnten die Belgier aber nicht so recht verbreiten, dazu war’s einfach zu warm und schon nach wenigen Minuten wurde aus dem schwarz-weißen Corpsepaint eine eher gräuliche Schmiererei, die zusammen mit recht gewöhnlichem BM nicht komplett vom Hocker zu reißen vermochte. Nichtsdestotrotz ein solider Auftritt!
ONSLAUGHT
Danach sollte es dann so richtig rund gehn. Nach Pandabärchen, war nun Thrashmetal vom Feinsten an der Reihe. So war es auch nicht verwunderlich, dass ONSLAUGHT die nun zahlreich vor der Bühne erschienene Menge im Sturmn nahmen. Ein verdammt guter Auftritt, von einer weiteren Band, die schon auf eine recht lange Bandgeschichte zurückblicken kann und definitiv eine der Überraschungen des Festivals für mich.
GRAVEWORM
Sänger Stefan Fiori kam im Fußballshirt auf die Bühne und schon ging es für gut 45 Minuten wieder rund auf der Bühne. Keiner in der Band stand auch nur eine Minuten still und ob man die Band jetzt schon x-Mal gesehen hat oder nicht, irgendwie wissen sie immer zu begeistern. Geboten wurden alte und neue Kracher, die die Menge, die immer noch unter den recht warmen Temperaturen „litt“, dennoch ohne Probleme in Bewegung versetzten. Sauber!
BENEDICTION
ballerten daraufhin gepflegt eine weitere Ladung Deathmetal in die Menge und stellten für einige einen weiteren Höhepunkt des Festivals dar. Meine Wenigkeit hatte sich zugegebenermaßen zuvor kaum wirklich mit dieser Band auseinandergesetzt, aber nach diesem Auftritt werde ich mir definitiv mehr Material von den Herren aus Großbritannien zu Gemüte führen. Dem Sänger war die Freude auf der Bühne stehen zu dürfen sichtlich ins Gesicht geschrieben und deswegen bedankte er sich artig (in gebrochenem Deutsch) für die Reaktionen des Publikums, welches den Auftritt der Band genoss und mit ordentlich Applaus und Headbangen quittierte.
ENTOMBED
Die Schweden liefen an diesem Abend wieder einmal zur Bestform auf und ballerten einen Kracher nach dem nächsten in die Menge. Zwischendurch gab’s dann einen kleinen Stromausfall, den die Jungs aber recht locker wegsteckten und nach der Unterbrechung ging’s dann munter weiter mit Songs von der „Clandestine“ Scheibe und anderen Leckerbissen. Somit war es auch nicht verwunderlich, dass sich die Spielfreude der Band ohne Probleme aufs Publikum übertrug. Ein wunderbar energiegeladener Gig, der ruhig noch eine Weile hätte länger dauern dürfen. Denn gerade, als man sich so richtig schön eingegroovt hatte, war’s auch schon wieder vorbei. Ein hoch auf die Elchtöter aus Sverige!
TESTAMENT
Starallüren galore gab’s dann zu später Stunde, als eigentlich der Headliner des Festivals auf die Bühne kommen sollte. Die Herren werkelten mit eigener Crew am Umbau und so wurde der Auftritt „mal eben“ um über eine Stunde nach hinten verschoben! Keine Erklärungen, keine Ansagen zur Info, nichts. Kleinere Verspätungen lässt wohl jeder durchgehen, aber eine Stunde ist mehr als unverschämt. Nicht wenige machten sich daher schon vor Beginn des Auftritts auf den Weg gen Partyzelt oder zum Campingplatz. Ich für meinen Teil beschloss, mir wenigstens einen Teil des Auftritts anzusehen, und der war, trotz allen Hickhacks zuvor wirklich verdammt gut. Daumen hoch also aus rein musikalischer Sicht, aber Fans so lange warten zu lassen, ist unter aller Kanone! ARCH ENEMY und ENTOMBED sind sicherlich Bands mit einem großen Namen in der Szene, allerdings haben sich diese keineswegs derart aufgeführt, wie die Diven von Testament. Dies war dann auch deutlich an den Reaktionen des Publikums in den mittlerweile stark gelichteten Reihen zu erkennen. Vorne mag wohl noch die Post abgegangen sein, aber weiter hinten waren kaum noch Reaktionen auszumachen. Eigentlich nicht verwunderlich, wenn man mich fragt. Wieder einmal war der Sound nicht gerade der beste, statt eigener Crew, hätte man vielleicht doch die Jungs vom UFTG mischen lassen sollen. Einfach schade, dass eine solche Band, heiß erwartet von vielen, eine solche Show zum Ausklang eines perfekten Festivals abgeliefert hat.
Und so endete dann auch leider schon der zweite Festivaltag – zumindest auf dem Gelände. Im Partyzelt und auf dem Campground ging die Party dann, wie auch schon an den Abenden zuvor weiter. Falls also irgendwer nach einem Festival suchen sollte, bei dem der Spruch „Value For Money“ noch was gilt, dem sei dieses Festival aufs Wärmste empfohlen!
Wie bereits im Vorwort erwähnt: Ein absolut geiles Festival, welches man sich 2008 auf keinen Fall entgehen lassen sollte, wenn es wieder heißt: Metalfranken strikes back!
Copyright Fotos: Cornelia Wickel
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