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WAVE GOTIK TREFFEN 2013 – TAG 1

Ort: Leipzig WGT

Datum: 17.05.2013

Es ging endlich wieder los. Haus- und Auto-Bar waren gut gefüllt. Die ersten Gäste kamen schon am Donnerstag und endlich konnte die größte (schwarze) Sause des Jahres wieder steigen. Den Start machte wie in den vergangenen Jahren das WGT-Warm-Up in der Villa. Von den Konzerten haben wir nicht viel mitbekommen, zum einen war der große Saal zu voll und zum anderen musste (an dieser Stelle vielen Dank an die Deutsche Bahn) noch um 0 Uhr eine Freundin vom Bahnhof abgeholt werden, die ursprünglich schon zwei Stunden eher da sein sollte, die Eventmacher der Bahn aber noch einen spontanen Besuch in Berlin und Bitterfeld vorgesehen hatten. Aber die Partyzeit haben wir schnell aufgeholt und es war sogar noch Gelegenheit, einen Abstecher ins Beyerhaus zu machen. 9:30 Uhr zu Hause. Keine schlechte Zeit für den ersten Abend.

SEX GANG CHILDREN – GITANE DEMONE
Leipzig WGT Parkbühne

Nachdem auch noch die letzten Schlafgäste eingetroffen, gesättigt und vor allem gestylt waren, konnte der konzertante Teil des WGT auch endlich losgehen. Zuerst ging es ins Grüne. GITANE DEMONE kann man durchaus zu den Urgesteinen des Wave-Gotik-Treffens zählen. Sie war schon 1994 beim 3. Treffen als eine von „nur“ 17 Acts in Leipzig. 2013 hatte sie ihren vierten Auftritt und wir haben es endlich mal geschafft, der Grand Dame des Gothic einen Besuch abzustatten. Gleichzeitig führte uns ihr Besuch nach vielen Jahren auch wieder mal auf die Parkbühne, nachdem dort seit etwa zehn Jahren die Neofolk-Konzerte nicht mehr stattfinden. Das Wetter war perfekt, schließlich ist die Parkbühne als einziger Veranstaltungsort open air. Das Ex-CHRISTIAN DEATH-Mitglied stand zusammen mit einem weitaus jüngeren Gitarristen auf der Bühne. Ihre früher blonden Haare sind einer schwarzen Löwenmähne gewichen. Und obwohl sie sehr dünn geworden ist, war sie doch sehr präsent auf der Bühne. Musikalisch präsentierte sie eine Art Werkschau ihrer früheren Werke, teilweise in abgewandelter Form. Ein Song für ihren alten Weggefährten ROZZ WILLIAMS durfte auch nicht fehlen. Das Schlussstück präsentierte sie dann mehr oder weniger und wohl nicht ganz abgestimmt a capella. Insgesamt ein sehr schönes, eher ruhiges Konzert und ein angenehmer Konzertauftakt vor einem angemessen gefüllten Rund.

Wir blieben noch für das nächste Gothic-Rock-Urgestein: SEX GANG CHILDREN aus London. Auch sie machen schon seit mehr als 30 Jahren Musik. Die Band um Andrew Hayward alias Andi Sex Gang ist bekannt für knackigen Goth-Rock. Allerdings verlief das Konzert unerwartet ruhig, die erhofften Goth-Rock-Kracher blieben weitestgehend aus. Nur an zwei Stellen wurde es etwas lauter und schneller, um dann aber gleich wieder auf Schunkelniveau abzuebben. Sind halt auch nicht mehr die Jüngsten.

ACTUS
Leipzig WGT Volkspalast (Kuppelhalle)

Als nächstes geht es in die Kuppelhalle vom Volkspalast auf der alten Messe Leipzig. Dort stehen ACTUS aus Budapest auf der Bühne. A.C.T.U.S. steht für „Archaic Cultural Traditions united in a Society”. Aber mit archaischem, traditionellem Folk hatte der Auftritt wenig zu tun. Auch von dem immensen Line-Up der Formation haben es nur fünf Herren auf die Bühne geschafft. Und die spielten mehr treibenden Prog-Rock mit elektronischen Elementen. Außer Bass, Gitarre und Drum kam alles andere aus der Konserve. Und leider ging in dem dominanten Geschrammel auch die Stimme unter. Der zweite Sänger, eine sehr markante Gestalt, war so gut wie überhaupt nicht zu vernehmen. Ein Paar Landsleute jedenfalls hat es nicht gestört, und sie gingen ordentlich ab. Der Rest in der gut gefüllten Kuppelhalle war weniger beeindruckt und lauschte bedächtig der Musik. Manchmal ist live eben doch ganz anders als Konserve. Und später zu Hause noch mal reingehört, klingt die Musik irgendwie ganz anders als auf dem Konzert, wobei man aber sagen muss, dass die Bandbreite von ACTUS sehr groß ist, tatsächlich auch von traditionellem Folk, über Pop bis hin zu Prog-Rock.

Im Anschluss gingen wir dann noch ins Städtische Kaufhaus. Leider war aber der kleine Floor geschlossen und auf der großen Tanzfläche kam fast ausschließlich „Ausdruckstanzmusik“ und kein Neofolk. So sind wir wieder in Villa zu Apocalyptic Cocktails vs. Lärmbel#stigung (Neofolk und Krach). Und auf den anderen Floors lief mit Cold Wave und Elektro ebenfalls gut Tanzbares. Mit ein paar Umwegen landeten wir dann schließlich gegen 9 Uhr im Bett.

Copyright Fotos: Kai-Uve Altermann

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