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WIR SIND HELDEN – POHLMANN – PAULA

Ort: Bocholt - Aa-See-Festwiese

Datum: 18.07.2008

Bocholt Open Air

„Als es passierte, stand die Sonne hoch am Himmel“ – so der Refrain des bisher größten Hits des Berliners Duos PAULA – aber genau das Gegenteil war beim Open Air auf der Aasee-Wiese der Fall. Noch wenige Stunden, bevor PAULA das Open Air eröffnete, war fraglich, ob es überhaupt stattfinden würde, denn der Himmel öffnete alle Schleusen und ließ Unmengen an Wasser auf die Festivalwiese regnen. Rechtzeitig hatte Petrus aber doch noch ein Einsehen, der Himmel riss auf und PAULA konnten pünktlich um 19 Uhr beginnen. Zu diesem Zeitpunkt waren aber erst wenige hunderte Besucher auf dem Gelände und von ausgelassener Partystimmung war noch nicht viel zu sehen – wenngleich die Berliner auf der Bühne mit ihren luftigen Popnummern fast eine Stunde lang alle Register ziehen.

Um 20.20 Uhr betrat der zweite Act des Abends die Bühne: POHLMANN, der stets gut gelaunte Sunnyboy, belegte noch im vergangenen Jahr den 5. Platz bei Stefan Raabs Bundesvision Song Contest. „Wenn jetzt Sommer wär“ ist wahrscheinlich jedem ein Begriff, der über ein Radio verfügt, denn dieser POHLMANN-Titel lief die Stationen bundesweit rauf und runter. Der Großteil seiner tiefgründigen Songs schaffte es aber ebenfalls nicht, das noch immer leicht fröstelnde Bocholter Publikum zum kollektiven Feiern zu bewegen – erst mit seiner Singleauskopplung „Der Junge ist verliebt“ war der sympathische Wahl-Hamburger dann doch noch erfolgreich und konnte die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.

Mittlerweile war es dunkel geworden in Bocholt und in der Umbaupause verrieten dann erste zaghafte Sprechchöre, auf wen der Großteil der angereisten Gäste so sehnsüchtig gewartet hatte: „Wir sind Helden“ geben sich die Ehre. Mittlerweile hatten sich etwa 2.500 Besucher auf der Festivalwiese versammelt, und pünktlich um 22.40 Uhr marschieren die „Helden“ auf die Bühne. Frontfrau Judith Holofernes ist sichtlich gut gelaunt und läuft zielstrebig auf ihr Mikrofon zu: „Endlich ein Grund zur Panik! Los! Panik, Bocholt!“ und eröffnete die musikalische Reise nur einen Wimpernschlag später mit der gleichnamigen Single aus dem aktuellen Album „Soundso“. In den nächsten knapp 120 Minuten bekamen die Zuhörer eine musikalische Zeitreise durch die Discographie der „Helden“ geboten: „Die Reklamation“, „Denkmal“, „Gekommen um zu bleiben“, „Nur ein Wort“ – alle großen Hits wurden mit einer Spielfreude dargeboten, die offenbar mühelos auf die Festivalgäste übersprang, denn mittlerweile hüpfte, klatschte und sang die Menge. Vergessen der verregnete Nachmittag, vergessen die für Juli viel zu niedrigen Temperaturen – Tanzen wirkt Wunder! Hätte das Wetter tagsüber besser mitgespielt, so wären sicherlich noch viele der Tickets, die an der Abendkasse für 33,- Euro bereit lagen, verkauft worden. Bleibt also nur zu hoffen, dass der Wettergott im kommenden Jahr ein Einsehen hat und die Freunde gepflegter musikalischer Unterhaltung nicht im Bocholter Regen stehen lässt!

Copyright Fotos: Torsten Dickmann (www.foto-mann.de)

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