Ort: Schwerin - Freilichtbühne
Datum: 30.07.2005
Nach gut einem Jahr hieß es also wieder auf in den hohen Norden. Endlich in Schwerin angekommen machte ich mich als erstes auf den Weg zum Konzertgelände. Die Freilichtbühne erinnerte an ein Amphi-Theater und bot eine schöne Kulisse. Dort traf ich dann auch schon die ersten Fans, die geduldig und bereits seit einigen Stunden vor dem Einlass warteten, um sich dann einen Platz in der ersten Reihe sichern zu können. – Wohlgemerkt, es war erst ca. 16 Uhr.
Für 17 Uhr war eine Autogrammstunde im örtlichen Mediamarkt angekündigt. Dort angekommen war ich erstaunt, nur vereinzelte Fans anzutreffen. Selbst zur angekündigten Uhrzeit waren lediglich ca. 20 Fans anwesend. Kurz nach 17 Uhr ließ man dann verlauten, WOLFSHEIM würden sich verspäten, da man wohl im Stau stecke – so jedenfalls die Ansage durch die Lautsprecher. Nun gut, es hieß also warten. Erst gegen 17:30 füllte sich der Mediamarkt schlagartig. Man wäre also besser beraten gewesen, früher zu kommen. Es dürften sich dort wohl so um die 150 Fans eingefunden haben, um ein Autogramm der beiden Herren zu bekommen. Geschlagene 45 Minuten nach der angekündigten Uhrzeit wurde es plötzlich unruhig im Kommerztempel. WOLFSHEIM waren angekommen. Von weiter hinten hörte ich ein leicht genervtes „na endlich“, doch dies war nicht von langer Dauer, da man auch die Gelegenheit hatte, kurz das ein oder andere Wort mit Markus und Peter zu wechseln. Hinterher sah ich nur strahlende Gesichter, und niemand beschwerte sich mehr wegen der langen Warterei. Die beiden Herren machten einen leicht müden Eindruck, aber man war dennoch gut gelaunt. Und soweit ich mitbekommen habe, bekam wohl auch jeder sein Autogramm – so dass alle glücklich dem Konzert entgegen fiebern konnten.
Nachdem ich also im Mediamarkt meine Arbeit getan hatte, machte ich mich wieder auf den Weg in Richtung Freilichtbühne, vorbei am schönen Schloss und dem nett anzusehenden Schlossgarten, begleitet von herrlichem Wetter und einigen Fans aus Bayern. Man machte sich wirklich aus allen Teilen des Landes auf den Weg nach Schwerin. Das einzige Konzert in Deutschland wollte man sich nicht entgehen lassen und man sollte auch nicht enttäuscht werden.
An der Freilichtbühne angekommen, waren bereits einige Techniker fleißig am werkeln für den bevorstehenden Auftritt von MILÙ. Ihr Auftritt war ein gelungener Auftakt für einen schönen Abend. Unmöglich fand ich allerdings das Verhalten einiger Fans, die sich während ihrer Darbietung lautstark unterhielten. – Ein Fehler, denn Anke bot nicht nur etwas fürs Auge sondern auch etwas fürs Ohr mit tiefgreifenden, berührenden Texten und eingängigen Melodien. Mit Peter Heppner hatte sie ja auch schon bei SCHILLER auf der Bühne gestanden und einen gemeinsamen Song für ihr Debütalbum aufgenommen.
Nach einer kurzen Umbaupause waren dann QNTAL mit ihrem Auftritt an der Reihe. In der Zwischenzeit füllte sich das Konzertgelände immer mehr. Mit ihren mittelalterlichen Klängen sorgten sie ebenfalls für eine gute Atmosphäre und stimmten uns gut auf den bevorstehenden Hauptact ein.
Nach einer ca. halbstündigen Umbaupause stand nun gegen 21:30 der Auftritt von WOLFSHEIM an. An der Bühne war noch ein weiterer Vorhang angebracht, so dass man nicht sehen konnte, was auf der Bühne passierte. Wenige Augenblicke nach der Ansage des Veranstalters ertönten auch schon die ersten Klänge des Intros „In Time“ aus den Boxen. Kurz darauf folgte auch Peters typische Ansage: „Hallo Schwerin, wir sind WOLFSHEIM…“ begleitet von jeder Menge Jubel und der Vorhang fiel. Anders als bei den vergangenen Konzerten hing noch ein weiterer Vorhang hinter den beiden an der Bühne, welcher erst später fallen sollte. Da man wohl eine kleine Panne beim ersten Song hatte, ging es gleich mit „Wundervoll“ weiter. Ein gelungener Einstieg, denn die gut 2.000 Fans waren begeistert. Weiter ging es mit „A Million Miles“ und „Underneath The Veil“. Die Bühne oder besser der zweite Vorhang wurde in die verschiedensten Farben getaucht und gab dem ganzen noch eine herrliche Atmosphäre. Durch den Vorhang hindurch bewegten sich regelrechte „Lichtwürmer“… Ich nutzte also die Gelegenheit mir das Ganze vom obersten Rang der Tribüne aus anzusehen. Ein wirklich schöner Anblick. Direkt an der Bühne tanzten die Fans, und auf den Rängen genoss man still das Konzert und das Farbenspiel, welches eben erst aus der Entfernung so richtig zur Geltung kam. Es war also für Jeden etwas dabei. Nach „Künstliche Welten“ ging es dann wieder etwas schneller zu. Und auch die Bühne sollte sich wieder füllen. Nun war also auch der Moment gekommen, in dem der zweite und zugleich letzte Vorhang fallen sollte. Was man dann sah waren 2 bekannte Gesichter. Carsten Klatte an der Gitarre (mit neuer „Frisur“) und Achim Färber an den Drums, welche von Peter nach „Find You’re Gone“ auch gut gelaunt vorgestellt wurden. Weiter ging es dann mit etwas älteren Titeln zur Freude der Fans. Allerdings brauchte Peter Heppner bei „Heroin…, She Said“ 3 Anläufe bis er den richtigen Einsatz getroffen hatte. Doch mit einer gehörigen Portion Gefühl in seiner Stimme war dies schnell wieder vergessen, und die Fans dankten ihm mit einem kräftigen Applaus. Mit „Everyone who casts a shadow“ wurde es dann wieder etwas ruhiger, aber noch farbenfroher. Für meinen Geschmack teilweise etwas zu bunt aber alles in allem muss ich sagen, dass das Licht sehr gut war, und soundtechnisch kam man ebenfalls auf seine Kosten. Es wurde wirklich etwas geboten an diesem Abend.
Nach „Lovesong“ gab es dann wieder eine Ansage von Peter. Mit: „So… jetzt haben wir noch ein sehr altes Stück für euch…“ löste er einen wahren Jubelsturm aus… weiterhin folgte dann „The Sparrows and the Nightingales…“ welches geradezu vom Jubel übertönt wurde. Und schon klatschte die Masse rhythmisch mit im Takt. Die Stimmung war auf ihrem Höhepunkt angekommen, und auch ich konnte nicht ruhig auf einer Stelle stehen bleiben. Aber da war ich nicht die Einzige. Ein Teil erhob sich von den Sitzplätzen und tanzte ausgelassen… die ersten Reihen sangen lautstark mit und auch die 4 Herren auf der Bühne gaben ihr Bestes. Markus sah man ebenfalls das ein oder andere Mal lächeln. Überhaupt schien er doch etwas „entspannter“ als sonst. Mit einem ausgelassenen „Dankeschön“ bedankte sich Peter bei den Fans. Nachdem der Jubel ein wenig abgeklungen war passierte es… – Peter bedankte sich noch einmal. Diesmal mit den Worten „Vielen Dank Rostock… Danke schön!“ Er schien dies gar nicht so recht mitbekommen zu haben, da er gleich von der Bühne wollte… doch die ersten Pfiffe und „Schwerin!“ – Rufe ließen nicht lang auf sich warten. Etwas peinlich berührt kehrte er also wieder zum Mikro zurück und entschuldigte sich: „Jetzt ist es mir schon wieder passiert… natürlich sind wir in Schwerin. – Danke Schwerin!“ und verschwand dann ziemlich schnell von der Bühne…
Nach einigen Augenblicken kamen bereits die ersten Zugaberufe und schon bald ertönte das vielen bekannte Intro zu „Kein Zurück“, begleitet von lautem Jubel und Klatschen. Sichtlich angetan waren die Musiker davon, dass die ersten Reihen wieder einmal mit (Wunder)-Kerzen aufwarteten. So kam dann auch eine sehr eigenwillige Version von „Kein Zurück“ zustande. Vielleicht weil Herr Heppner noch etwas irritiert von seinem kleinen Patzer bei der Verabschiedung oder aber einfach etwas „überfordert“ mit der Situation war, und deshalb einen Teil des Textes vergaß. Das nutzte dann natürlich die Menge, um selbst laut mitzusingen, was auch recht gut klappte, und so fand auch Peter gegen Ende wieder seinen Einstieg. Nach dem ruhigen und eingängigen „Blind 2004“ verließ man mit einem sehr betonten „Danke… Schwerin“ erneut die Bühne, doch dies war nicht von langer Dauer. Nun ging es also auf das Ende des Konzertes zu. Den Abschluss bildeten „This Time“ und „Once in a Lifetime“. – Allerdings ohne Carsten und Achim. Ersteres wurde wieder sehr einfühlsam vorgetragen, und Peter bedankte sich mit einem leisen „Dankeschön…“. Nun wurde es noch einmal laut. Wohlwissend, dass das Ende nahte. Überall sah man glückliche Gesichter, die Menschen klatschen im Takt und sangen lauthals mit. Auch hier gab es wieder kleinere Aussetzer – in Fankreisen PpPs (= Peters putzige Patzer) genannt – doch diese taten der Stimmung keinerlei Abbruch. Im Gegenteil… diese sind es, die die Konzerte so einzigartig und unvergesslich machen. Mit den letzten Sekunden des Liedes erreichte auch die Lichtshow ihren Höhepunkt in dem nun, von der Bühne aus in Richtung Publikum, die Lichter sehr grell und abwechselnd im Takt strahlten. Ein schöner Anblick, doch teilweise so heftig, dass man schon fast die Augen zusammenkneifen musste. Dennoch wie oben bereits erwähnt eine gelungene Lichtshow.
Abschließend kann ich sagen, es war ein Konzert, welches ich nicht missen möchte, und welches mir sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird. Zum einen wegen den PpPs, aber auch wegen der Atmosphäre, die die ganze Zeit über sehr angenehm war. So bleibt also zu hoffen, dass das nächste Konzert nicht all zu lang auf sich warten lässt. In diesem Sinne „Danke WOLFSHEIM…“
Setlist MILÙ
Schnappschuss
Freiheit
Für mich bist du aus Gold
Nimm mich
No Future in Gold
Nie genug
Lustschmerz
Zeitwaise
Setlist QNTAL
All for one
Blac
Maiden in the mor
Palästinalied
Amor Volat
Dulcis Amor
Flamma
Ecce Gratum
Setlist WOLFSHEIM
In Time
Wundervoll
A Million Miles
Underneath The Veil
Künstliche Welten
Approaching Lightspeed
I Won`t Believe
Find You`re Gone
Heroin…, She Said
Leave No Deed Undone
Real
Everyone Who Casts A Shadow
And I…
This Is For Love
Lovesong
The Sparrows and The Nightingales
Kein Zurück (mit Intro)
Blind 2004
This Time
Once In A Lifetime
Copyright Fotos: Jeanine Thiele
Weitere Fotos unter: www.wolfsheim.de/wolfsheim/galerie/w_foto42.htm
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