Ort: Osnabrück - Lagerhalle
Datum: 15.04.2006
Wie schon fast einen Monat zuvor machten wir uns auf den Weg zum vorerst letzten der sogenannten „Romantic Darkness Festivals“. Diesmal standen LYRIEL und XANDRIA auf dem Programm, „nur“ zwei Bands, aber dennoch ließen wir unsere Stimmung weder hierdurch noch durch das nicht ganz so angenehme Wetter trüben und waren pünktlich eine Viertelstunde vor Beginn anwesend. Außer uns hatten sich bereits um die 50 bis 60 Leute vor und in der Lagerhalle in Osnabrück versammelt, und gegen halb 9 ging es dann endlich los – vermutlich gab es kleinere Verzögerungen im Zeitplan, da ursprünglich auch REGICIDE hier auftreten sollten. Da die Band aber schon frühzeitig bekannt geben musste, zu diesem Gig nicht erscheinen zu können, waren LYRIEL dann als eine von nur zwei Bands als erstes dran – und begannen ihre Show mit „At the midnights gate“, das als Intro hervorragend geeignet ist, da es einen besonders schönen Instrumentalteil als Anfangsmelodie hat. Die Show der fünf Musiker hielt sich allerdings in Grenzen, wenn man mal vom wilden Haareschütteln der beiden (übrigens sehr hübschen) Sängerinnen Jessi und Linda sowie des Geigers Joon absieht – was sicherlich auch etwas am Platzmangel auf der Bühne gelegen haben mag. Die Akustik war sehr gut, und besonders in der Ballade „The singing Nightingale“ kam Jessis sehr gut trainierte Stimme hervorragend zum Einsatz. Insgesamt konnten LYRIEL 11 Songs für die Anwesenden spielen, und als nach dem ersten Versuch, die Bühne zu verlassen, „Zugabe“-Rufe laut wurden, wurde dieser Wunsch auch noch erfüllt.
In der kurzen Umbauzeit von cirka 20 Minuten gaben LYRIEL im Vorraum des Konzertsaales Autogramme und konnten zudem einige Exemplare ihres Albums „Prisonworld“ verkaufen. Dann gongte es doch tatsächlich wie im Theater – alle zurück auf ihre Plätze, bitte – und XANDRIA betraten die Bühne, um doch wieder einmal zu beweisen, dass sie anderen (auch wenn sie es nicht darauf anlegen mögen) die Show stehlen können. Mit der gewohnten Power und einer guten Mischung aus Metalstücken und Balladen rissen sie das inzwischen etwas zahlreicher gewordene Auditorium mit. Beginnend mit „India“ reihte sich ein bekanntes Stück and das andere. Lisa, für viele zum ersten Mal mit kürzeren, schwarzen Haaren auf der Bühne, gab sich wie immer publikumsnah. Der komplette Stilwechsel von der früheren roten Lockenmähne unterscheidet sich schon sehr – mir gefällt es. Marco, Philip und Nils rockten mit Gitarren und Bass auf der Bühne, und im Publikum wurde getanzt, geklatscht und gesprungen. Aber auch „Eversleeping“, ein Song, der Lisa sehr viel bedeutet, wurde passend aufgenommen – ruhig und mit einer ganz besonderen Stimmung. Bei den wilderen Songs störten lediglich hin und wieder die Lichtblitze, die Teil der Show waren – geblendet musste man zu Boden schauen.
LYRIEL waren durchaus überzeugend, allerdings konnten XANDRIA beweisen, dass man sie noch so oft live sehen kann (es ist jetzt sicherlich das fünfte oder sechste Mal) und es trotzdem nicht langweilig wird. Ganz im Gegenteil, gegen 23.30 Uhr gingen wir zufrieden nach Hause – und die meisten anderen Zuschauer wohl auch.
Setlist LYRIEL
At the midnights gate
Prisonworld
Symmetrie of dysfiguration
The Crown of the Twilight
The Judgement of my harvest heart
Lind E-Huil
Rainbow
Nightingale
Enchanted Moonlight
Regen
Wild birds
Fairyland
Setlist XANDRIA
India
Now & Forever
Some like it cold
Widescreen
Black and Silver
Keep my secret
She’s Nirvana
Kill the sun
End of every Story
Answer
Fire of Universe
Eversleeping
Fight Me
The Lioness
Back to the river
Ginger
Darkness
Snow White
Isis/ Osiris
Return to India
Ravenheart
Black Flame
Copyright Fotos: Nicolai Meyer
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