
Artist | 2ND FACE |
Title | Nemesis |
Homepage | 2ND FACE |
Label | DEPENDENT |
Leserbewertung |
Nach dem düsteren Debut „1st of his name“ erscheint nun dieser Tage der neue Longplayer „Nemesis“ aus dem Hause 2ND FACE. Dieses Projekt wurde anno 2014 von einem gewissen THORN begründet. Besagter THORN aus dem Rhein-Main-Gebiet produziert, schreibt, textet, arrangiert, singt und komponiert den von ihm selbst als „Modern Industrial“ bezeichneten Sound von 2ND FACE.
In der frühen und klassischen griechischen Mythologie ist Νέμεση (Lateinisch: Nemesis) die Göttin des gerechten Zornes. Sie bestraft nach den alten Mythen vor allem die menschliche Selbstüberschätzung in Form der ύβρις (Lateinisch: Hybris). In der christlich aufgeladenen spätantiken Tradition ist die lateinische“ Nemesis“ als allegorische Figur die ewige Gegenspielerin und die Erzrivalin, die Todfeindin, oder die finstere Bedrohung. Diese Haltung und Anspielungen darauf finden sich auch in den Texten des gleichnamigen Albums von 2ND FACE wieder, das beim renommierten Dependent-Label erschienen ist.
Als düsterer, manchmal harscher Electro, mal EBM, mal Rythm N Noise, mal klassischer Industrial, aber immer „schwarz und sinister“ kommt „Nemesis“ aus den Boxen. Ein Klangteppich, dicht und verwoben, hin und wieder orchestral, dann minimal-düster, aber immer voller dunkler Kraft – und das Alles auf immerhin 74 Minuten Spielzeit. Wer es finster mag und sich an den percussiven Rythm N Noise-Tracks nicht stört, wird seine „helle“ Freude an „Nemesis“ haben. Oft gemahnt der Sound an die „klassische“ kanadische Schule im Stile der EBM-Heroen SKINNY PUPPY oder FRONT LINE ASSAMBLY.
Wer sich darauf einlässt, den nimmt THORN auf eine schwarze Reise in den Orkus der Musik mit. Wer es positiv und poppig liebt, sollte die Finger von „Nemesis“ lassen. Wer die dunkle und harsche elektronische Seite liebt, sollte ein Öhrchen riskieren. Auf „Nemesis“ finden sich viele sehr gute Tracks und es fällt schwer, eine herausstechende Auswahl zu treffen, aber für mich persönlich sind „Mindlapse“ und „Movement“ am eindrucksvollsten gelungen.
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