
Artist | 9 CHAMBERS |
Title | s/t |
Homepage | 9 CHAMBERS |
Label | EAR MUSIC/ EDEL |
Leserbewertung |
Bei 9 CHAMBERS handelt es sich um eines dieser viel versprechenden All-Star-Projekte, bei denen das Wort „Star“ tatsächlich seine Berechtigung hat. Gegründet wurde das Quartett aus einer Laune heraus von Gitarrist Ed Mundell (ex-MONSTER MAGNET) und Sänger und Gitarrist Greg Hampton (u.a. ALICE COOPER). Zur Unterstützung konnten die beiden eine famose Rhythmussektion verpflichten, bestehend aus Drummer Vinnie Appice (BLACK SABBATH, DIO, HEAVEN & HELL) und Bassist Jorgen Carlsson (GOV’T MULE). Die Erwartungen dürfen also durchaus mal wieder ziemlich hoch angesetzt sein.
Ich darf es vorweg nehmen: das Album sollte niemanden enttäuschen. Gleich zu Beginn wird mit „Life Moves On“ das Gaspedal kräftig durchgetreten und man spürt, dass hier zwei völlig entfesselte Rock n’ Roller aufeinander getroffen sind (das Songwriting geht auf das Konto von Hampton und Mundell). Es muss eine ganze Weile her sein, dass ich derartig exzessive Gitarrenduelle gehört habe. Dieser erste Eindruck bestätigt sich auch im weiteren Verlauf der Scheibe, auch wenn die durchschnittliche Geschwindigkeit sich ab dem zweiten Song eher in Richtung Midtempo einpendelt. Das tut der Energie des Materials, das sich stark am klassischen Hardrock orientiert, allerdings keinen Abbruch. Das liegt zum Einen an der extrem tight agierenden Rhythmusabteilung (besonders Carlssons Basslinien sind immer wieder beeindruckend), zum Anderen aber auch und vor allem an Ed Mundell, der ganz offenkundig seiner Spiellaune völlig ungezügelt nachgibt und im Grunde das komplette Album mit wilden Soli unterlegt. Wer jemals die MONSTER MAGNET-Alben mit seiner Beteiligung gehört hat, wird seinen Stil und Sound sofort wieder erkennen. Genau das ist es denn folgerichtig auch, was 9 CHAMBERS von anderen Vertretern des klassischen Hardrock abhebt. Die 14 Songs dieses famosen Debüts klingen einfach eine Spur spaciger und breiter, was zur Folge hat, dass es auch nach dem x-ten Durchlauf immer noch etwas zu entdecken gibt. Diese Lobhudelei soll die Leistung seiner drei Mitstreiter allerdings nicht schmälern. Sowohl Hampton, dessen Gesang angenehm nach Whiskey und mitunter auch ein wenig nach Glenn Hughes klingt, als auch die bereits lobend erwähnten Appice und Carlsson agieren in positiver Weise unaufdringlich und qualitativ absolut hochwertig. Auch am Songwriting gibt es nichts zu bemängeln. Die Songs sind knackig, vom guten alten Blues durchtränkt und absolut stimmig arrangiert, eingängige Hooklines und Refrains inklusive.
Fazit: ein weit mehr als nur solides Hardrock-Album mit der nötigen Portion Frische, um sich von der Masse abzuheben, und mit einem Ed Mundell in absoluter Höchstform. Fett.
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