
Artist | ABHORDIUM |
Title | When Depravity Incarnates |
Homepage | ABHORDIUM |
Label | EIGENPRODUKTION |
Leserbewertung |
Es gibt Alben, bei denen die Band an sich alles richtig macht, wo man aber schon nach den ersten Durchläufen merkt, dass es dennoch kein Dauerbrenner im Player sein wird. So erging es mir mit ABHORDIUM. Die Finnen haben in ihren 6 Jahren Existenz schon so einige Line Up-Veränderungen hinter sich gebracht, es aber nun auf die Reihe gekriegt, ihre erste Full Length einzutüten. Entstanden ist ein sattes Death Metal-Werk, das vor allem in Anbetracht einer Eigenproduktion wirklich jeglichen Respekt verdient hat.
Das Quartett hat sich dem anspruchsvollen, aber nicht zu komplizierten Death Metal verschrieben. Am ehesten kann man „When Depravity Incarnates“ noch mit den Norwegern ZYKLON vergleichen. So kombinieren ABHORDIUM gekonnt komplexe, teils recht verfrickelte Tech Death-Parts mit brutalen Baller-Phasen, vergessen dabei auch nicht die schwer walzenden Groove-Parts. Die Gitarre rollt satt und kokettiert mit kleinen Black Metal-Melodien, die Drums rotieren fett und gerade so komplex, wie es noch verträglich ist und die Vocals variieren passend in der Grauzone von inbrünstigen Growls und heiseren Screams. So brauchen sich diese Jungs mit ihrem spielerischen Niveau vor niemandem zu verstecken, das Songwriting ist mehr als schlüssig, weder wird der Hörer überfordert noch gelangweilt und auch der Sound ist für Eigenproduktion mehr als anständig!
Was am Ende des Albums allerdings fehlt, ist die Erinnerung an etwas besonderes! Halt das gewisse Etwas, ein herausragendes Riff, ein packender Refrain oder ein besonders mitreissender Groove-Part. So bleibt am Ende ein starkes Death Metal-Album, das wirklich hörenswert ist, aber wahrscheinlich (leider) einfach in Vergessenheit geraten wird.
Fafnir
—————————————————————————————————————–
ABHORDIUM aus Finnland wurden 2005 gegründet, haben sich aber mit der Veröffentlichung ihrer Musik etwas Zeit gelassen. So gibt es außer dem hier vorliegenden ersten Full-Length Album, das in Finnland bereits im letzten Sommer veröffentlicht wurde, lediglich eine EP („Declaration Of Perdition“ von 2009 und laut Promoflyer existieren wohl auch Demos, die zwischen 2005-06 aufgenommen und lediglich übers Internet veröffentlicht wurden.
Auf der knapp 40 Minuten langen Scheibe ballern die Finnen in bester Todesblei-Manier ordentlich drauf los. Beim ersten Betrachten des Covers der Scheibe und beim Anblick der recht kranken Bilder im Booklet, könnte man allerdings eher meinen, dass hier gleich lupenreiner Black Metal zu hören sein müsste. Spätestens nach Erklingen des Openers „Cursed Phenomenon“ werden allerdings sämtliche Ideen dieser Richtung weggeblasen. Geboten wird Brutal Death mit Groove, der schon irgendwie Richtung Polen zu Truppen wie BEHEMOTH und Co schielt. Teils kommt das hier dargebotene Material recht schleppend daher, dann wiederum wird kräftig aufs Gaspedal getreten. Auch wenn hier kein BM kredenzt wird, ist die Atmosphäre verdammt dunkel und spätestens beim letzten Stück „Abyss Portal“ ist dann doch ein Schwarzwurzel-Touch auszumachen. Ansonsten brettert man in Stücken wie „Depravit & Withering“ oder „Shades Of the Horns“ mal mehr, mal weniger vertrackt durch die Todesblei Landschaft und hinterlässt einen soliden Eindruck. Auch wenn hier das DM-Rad nicht neu erfunden wird, überzeugen die Finnen durch musikalisches Können und meistern den Spagat zwischen brutalen und komplexen Sounds, ohne ins Chaos oder langweilige Stücke abzudriften. Sänger Kari Laaskonen kann mit abgrundtiefen Growls ebenso überzeugen wie mit Black Metal-Einsprengseln – sauber!
Insgesamt liefern die Nordländer mit „When Depravity Incarnates“ ein recht ordentliches Erstlingswerk ab, das sich durchaus Hören lassen kann. Um der Todesblei-Gemeinde allerdings wirklich nachhaltig im Gedächtnis zu bleiben, fehlt einfach noch das gewisse Etwas. Antesten kann man das hier Dargebotene aber allemal!
Ateacina
Hinterlassen Sie einen Kommentar.
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.