ABIGAIL WILLIAMS - Becoming

Aua… was ist das denn? „Becoming“… what? Auf jeden Fall extrem anders ist die neue Scheibe der fünf Herren der Post-Black Metal-Formation ABIGAIL WILLIAMS geworden. So anders, dass man zunächst 2-3 Mal verdutzt schaut, ob man nicht schlecht produzierte Demos aus den 90ern auf dem Rechner laufen hat. Womit ich vorweg schon einmal ungeschönt den Schwachpunkt nennen darf: die „Produktion“. Oh Man, keinen Plan, ob das trendy ist, so grottig zu klingen, den Gesang so zu verhallen und in den schnellen Passagen nur noch einen (Drum)Brei zu erzeugen, aber ich finde es grausam. Man muss nichts über-produzieren oder kaputt-triggern, aber differenziert oder gar organisch geht definitiv anders.

Auch sind die Kompositionen eher langatmige Klanglandschaften (gleich 3mal überschreitet man die 10min-Grenze), welche zäh durch den Speaker rumpeln. Atmosphäre kommt zumindest bei mir nur äußerst selten auf (Mittelteil von „Beyond the Veil“), dafür hat es kaum Druck, Wiedererkennungswert oder aber Bumms. Rödelt alles vor sich hin, ist im Großen und Ganzen eher doomig (erinnert mich fatal an DISEMBOWELEMENT und ihr 93er-Werk „Transcend into the Peripheral“) und leider an den Nerven zerrend. Aber mir Frevler gehen ja auch WOLVES IN THE THRONE ROOM auf den Sack und am Arsch vorbei. Jene seien vergleichend für dieses ‚Werk‘ auch noch der Vollständigkeit halber genannt.

Abschließend kann ich nur Freunden genannter Acts raten, hier ein Ohr zu riskieren, jenes aber auch vorsichtig, man könnte sich erschrecken. Ich bin als Freund der EP und des Debüt-Albums extrem enttäuscht und zutiefst erschrocken über die negative Entwicklung dieser einst so vielversprechenden jungen Band.

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