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ABIGAIL WILLIAMS - In the Shadow of a Thousand Suns

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Artist ABIGAIL WILLIAMS
Title In the Shadow of a Thousand Suns
Homepage ABIGAIL WILLIAMS
Label CANDLELIGHT
Leserbewertung
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8.0/10 (1 Bewertungen)

Ui, was ist denn da passiert?! Hätte man die erste EP „Legend“ aus dem Jahre 2006 noch mit einem „Achtung, enthält Spuren von Metalcore“ versehen müssen, kann man sich dieses „Warnschild“ nun beim Debüt Langspieler „In The Shadow Of A Thousand Suns“ gleich komplett sparen, nanu?

Aber jetzt erst Mal schön der Reihe nach, bei ABIGAIL WILLIAMS handelt es sich um eine Melo BM Band aus, das hätte man wohl nicht direkt vermutet, Amiland. Mit ihrer EP machten sie anno 2006 ganz schön von sich reden, weil die Mixtur aus Black/ Death Metal versetzt mit Metalcoreelementen nicht 08/15 war. Trotz aller Lorbeeren war 2007 aber kurzzeitig erstmal Ende mit AW. Irgendwie juckte es die Musiker aber wohl doch noch mal in den Fingern, weswegen man sich wenig später wieder zusammenraufte, um das Debüt einzuhämmern. Die Amis haben bereits mit einigen namhaften Bands die Bühnen dieser Welt unsicher gemacht (EMPEROR, ENSLAVED und BRING ME THE HORIZON, um nur mal einige zu nennen) und bewiesen damit, dass man sich im BM wie auch Core-Lager heimisch fühlt(e). Nun denn, jetzt aber mal zum aktuellen Output „In The Shadow Of A Thousand Suns“. Wie schon erwähnt ist hier rasender BM mit Melodeath-Versatzstücken an der Tagesordnung. Mit allem, was dazu gehört von keifenden Vocals über Keyboardteppiche bis hin zu Blastbeats. BM Fans und alle, die den Vorgänger nicht kennen, werden mit „ITSOATS“ wohl glücklich werden, auch wenn die Jungs hier das Rad auf jeden Fall nicht neu erfinden. Zu sehr fühle ich mich, gerade aufgrund des klimpernden Keyboards an DIMMU BORGIR oder COF erinnert – selbst beim größten Soundgewitter thront dieses Instrument erhaben über allem. Technisch kann ich nicht meckern, die Jungs und das Mädel beherrschen ihre Instrumente, Sänger Ken Soceron spuckt Gift und Galle, außerdem konnten sie Trym Torson (EMPEROR/ ZYKLON) für zwei Songs als Gastdrummer gewinnen.

Ich muss schon sagen, dass ich selbst ein wenig erstaunt war, dass ich gerade die Metalcore Elemente, die mir sonst eher mal auf die Nerven gehen, hier besonders vermisst habe. In einigen lichten Momenten kommt da ab und an mal noch was durch, aber diese halten sich eher in Grenzen, schade! Eines muss man ihnen zu Gute halten: Diese schwarzmetallische Kälte verbinden sie bestens mit Keyboardmelodien. Bei „Empyrean: Into The Cold Wastes“ setzt man eher auf pure Raserei, mit gelegentlichen groovenden Passagen in todesbleierner Manier…davon hätte ich gerne mal mehr gehört! Um nochmal zum Keyboard zurückzukommen, dieses kommt beispielsweise beim letzten Song „The Departure“ in den ruhigen Passagen so richtig zur Geltung – hier schaffen sie es wirklich mal so etwas wie Atmosphäre aufzubauen, warum erst hier, warum nicht häufiger? Fest steht, das Album hätte, trotz Stilwechsels so schön werden können, wäre es nicht zu „steril“ gehalten, BM soll kalt und klirrend sein, was aber doch nicht heißt, dass es nicht so etwas wie Atmosphäre gibt. Wenn es AW beim nächsten Album schaffen, dort anzuknüpfen, wo sie mit dem zehnten Song aufgehört haben, könnte es ihnen gelingen mich etwas milder zu stimmen.

Summasummarum ist das Debüt eine ordentliche Sache, dürfte aber für alle, die das Debüt zu schätzen wussten, weil es einfach anders war, eine Enttäuschung sein. An der Musik und ihrer Umsetzung selbst gibt es zwar Nichts zu meckern, doch heben sich ABIGAIL WILLIAMS damit definitiv nicht von der Masse ab. Was sie letztendlich zu diesem Wechsel bewogen hat, bleibt wohl ein Geheimnis. Dennoch, wer auf BM gemixt mit Death steht, sollte mal ein Ohr riskieren.

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