
Artist | ABSYNTHE MINDED |
Title | There is nothing. |
Homepage | ABSYNTHE MINDED |
Label | UNIVERSAL |
Leserbewertung |
Wird man nach einer belgischen Alternative-Band gefragt, fällt einem eigentlich nur DEUS ein. Doch das Jahr 2007 könnte für die belgische Musikszene durchaus bedeutend werden – denn mit ABSYNTHE MINDED und SIOEN liefern zwei hoch qualifizierte Vertreter ihrer Zunft neues Material ab.
Mit hervorragenden Referenzen ihrer ersten beiden Alben und einem Majorlabeldeal im Gepäck marschieren die fünf Musiker von ABSYNTHE MINDED mit „There is nothing.“ auch in heimische CD-Player. Das Konzept der Belgier ist vollends auf Kreativität getrimmt – ihre Songs klingen akustisch poppig, mit jazzigem Touch und einem Picknickkorb voll guter Laune. Dabei weht der Sommerwind solche Perlen wie das sehnsüchtige „Plane“ ins Gehör. Dessen schrammeliger Fuzzgitarrensound kratzt wie Mückenstiche, bringt aber mildernde Kühlung mit Bert Ostyns erzählerischer Stimme. Die Hammondorgel von „Ask me anything“ lässt Sommerkleider luftig tanzen, poppigen Groove fingerschnippend begleiten und leichter über die Schwächen des Quintetts hinwegsehen. Diese finden sich zwar selten in den 13 Tracks, belasten die gute Stimmung aber dennoch. So manch träge Ballade treibt als toter Fisch im klaren Wasser und im letzten Teil des Albums wünschte man sich doch, dass man anstelle der gebotenen Langeweile lieber etwas mehr Hammondsche Lebendigkeit mit eingebracht hätte. „Attitute Gratitude“ oder „Silent song“ plätschern etwas verloren dahin. Doch der Geist der 60er wohnt in jedem Song von ABSYNTHE MINDED, spukt besonders bei „Let’s be radical“ im moogenden Keyboardsumpf und lässt im Drumtakt erschauern. Das Potenzial, welches in den Belgiern schlummert, versteckt sich aber doch im Beatpop von „It’s all around you“, dass sich gniedelnd geigend sämtliche schweren Nöten händeklatschend entsagt.
Die Kreativität der Belgier stützt sich vermutlich nicht auf die Kräfte der grünen Fee, die dem Absinth nachgesagt werden. Jedenfalls enthält auch „There is nothing.“ keinerlei Thujon, um euren Geist zu erweitern, dabei aber doch viel mehr, als es der Albumtitel suggeriert.
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