AC ANGRY - Tier

Dem/der einen oder anderen könnten Alan Costa (Gesang), Dennis Kirsch (Bass), Stefan Kuhn (Gitarre) und Norman Steisslinger (Drums) bereits mit der 2005 gegründeten Vorgänger-Kapelle TALETELLER über den Weg gelaufen sein. Metal, Rock’n’Roll und Hardrock standen bei den Herrschaften auf dem Zettel, 2011 wurde jedoch in AC ANGRY umfirmiert und mit „Tier“ steht das dritte Album von AC ANGRY aus Saarbrücken in den Startlöchern. Erstmals wird ausschließlich auf Deutsch gesungen, stilistisch gibt es weiterhin amtlich was auf die Mütze, vielleicht nicht ganz so metallastig wie in der Vergangenheit.

„Der Rock’n’Roll ist tot“ behaupten die Herren gleich in ihrem Opener und lassen es dann derart krachen, dass auch jedem, dem auch nur noch ein minimaler Rest Hörvermögen beschieden ist, klar sein muss, dass es sich hier nur um Ironie handeln kann. In diesem Sinne hauen die Saarbrücker in knapp 30 Minuten neun Songs raus, wobei mein Favorit ganz klar „Arschloch“ ist – einfach, weil man’s so schön mitgrölen kann. Die Nummer wird jedoch auf meiner persönlichen Beliebtheitsskala direkt vom straighten „Fresse“ gefolgt, auch hier fallen mir gleich ein paar Leute ein, denen ich den Refrain auf das Feinste entgegenschleudern könnte. Ob es wohl irgendwann mal Lieder geben wird, in denen E-Autos abgefeiert werden? „Mustang“ widmet sich in jedem Fall einer Karre, mit der nicht nur Steve McQueen in „Bullitt“ eine der längsten und spektakulärsten Autoverfolgungsjagden der Filmgeschichte abgeliefert hat, der Ford Mustang kam in mehr als 500 Filmen und TV-Serien vor. Fest steht zudem, dass der aktuelle Ford Mustang Mach-E in Sachen Coolness gegen das Modell der Sixties absolut keine Chance hat.

Fest steht außerdem, dass es AC ANGRY auf „Tier“ eindeutig lieber laut und dreckig haben (vgl. einen Achtzylinder) als leise schnurrend (die Stromer-Variante). Kurz und knackig geht es bei den Jungs zur Sache – nicht eben filigran, aber voller Spielfreude und mit dem nötigen Punch!

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