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ACOUSTICAL SOUTH - Lost

VN:F [1.9.22_1171]
Artist ACOUSTICAL SOUTH
Title Lost
Homepage ACOUSTICAL SOUTH
Label GUNN RECORDS
Leserbewertung
VN:F [1.9.22_1171]
8.0/10 (3 Bewertungen)

ACOUSTICAL SOUTH kommen aus dem Süden der Republik, genauer gesagt aus Singen in der Nähe des Bodensees. Ob sich das „South“ im Bandnamen auf die geografische Herkunft bezieht, vermag ich nicht zu sagen. Akustisch kommt der Sound des Fünfers zwischendurch schon einmal daher, das Quintett ist jedoch auch rockigen Gitarren gegenüber nicht abgeneigt.

Wobei diese doch irgendwie immer seltsam zahm bleiben. So wie beispielsweise beim Opener „Fly/Die“, der ein bisschen nach Stadionnummer klingt, nur das handelt es sich eher um ein Kreisklasse-Stadion. Die Songs sind durch die Bank alle nett, aber eben auch ohne die nötigen Widerhaken, um nicht mal eben vorbeizurauschen. So tut dann auch „No Light In Sight“ niemandem weh, lässt aber auch nicht wirklich aufhorchen. „I Can See You“ gibt sich zu Beginn rockiger, verlegt sich dann jedoch auf schmachtendes Terrain, das mit „Bittersweet Again“ schnell wieder verlassen wird. Die Mucke macht mit Sicherheit auf einem Stadtfest viel Laune, für den ganz großen Durchbruch im Rockzirkus reicht es allerdings nicht. Dafür ist auch die emotionsgeladene erste Singleauskopplung „More“ zu beliebig ausgefallen. Das sich anschließende „Don’t Need To Run“ und der Titeltrack „Lost“ setzen ebenfalls auf große Gefühle, ehe „Unreal“ erneut etwas rockigere Töne anschlägt. Mit „End of My Days“ zieht das Tempo an, um bei „One More Reason“ wieder einen Gang zurückzuschalten. „24 Hours“ lässt ein wenig Country-Feeling aufkommen, während „Not Worth The Words“ erneut die Gitarren melancholisch jaulen lässt. Mein Favorit ist eindeutig das finale „This Dry Blood“, bei dem sich ACOUSTICAL SOUTH“ wohl den ein oder anderen Riff bei PARADISE LOST geklaut haben. Soll mir recht sein, wenn’s sich positiv auf den Sound auswirkt, der es hier erstmals wahrhaftig krachen lässt.

ACOUSTICAL SOUTH behaupten von ihrer Musik, sie vereine die Energie amerikanischen Rocks mit der Tiefe und Emotion von Singer-Songwriter-Stuff. So als träfen PEARL JAM auf BOB DYLAN und MATCHBOX 20 auf Dope. Damit haben die Herrschaften sich schon sehr, sehr weit aus dem Fenster gehängt. Einflüsse mögen vorhanden sein, klingen tut’s jedoch eher wie die Provinzausgabe von NICKELBACK, die so glatt poliert ist, dass die badische Hausfrau dazu gern beim Fenster putzen den Kopf nicken lässt.

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